Keyword: Engelberg
Diese Aussicht ist jeden Schweißtropfen wert – 1200 Höhenmeter hinauf zum Lutersee
In Engelberg wandern – Hinauf zum Lutersee
Zeit für blauen Himmel! Die Wetterbilanz meiner Wanderungen der letzten beiden Jahre fällt nämlich nicht wirklich sonnig aus. Besonders wenn für mehr als einen Tag in die Natur und auf die Berge ging. Die Anzahl der Regenjacken Tests auf diesem Blog ist nicht ohne Grund so hoch…
- München – Venedig: 34 Wandertage. An 25 gab es Regen.
- Stubaier Höhenweg: 9 Wandertage. An 6 gab es Nebel und Regen.
- Querweg Freiburg – Bodensee: 9 Wandertage. An 7 gab es Regen und Gewitter.
Der Wetterfluch muss also dringend mal gebrochen werden. Ich habe schon fast vergessen, wie die Berge bei blauem Himmel und dem selten strahlenden gelben Kreis aussehen. Ein paar Mal im Kreis getanzt, eine Handvoll Salz über die Schulter geworfen und drei Münzen im Brunnen versenkt und siehe da: 7 Tage feinster Sonnenschein für unsere Wanderungen in den Schweizer Alpen steht in der Wettervorhersage!
Geht doch!
So klettert die Vorfreude auf das Wandern in Engelberg noch deutlich höher hinaus. Aber wohin soll uns die erste Tageswanderung führen? Über einen Klettersteig am Brunni? Auf den Gipfel des Hahnen? Oder doch die Gratüberschreitung des Rotgrätli zur Bannalp hinüber?
Die Qual der Wahl der Tageswanderer. Die Hüttentour für 10 Tage plant sich da deutlich einfacher: Rother Wanderführer besorgen, zum Startpunkt fahren, Wetter checken und dann einen Fuß vor den anderen setzen!
Von Engelberg wandern wir zum Lutersee
Aber so entscheiden wir uns nach langem Ringen für die Tour zum kleinen Lutersee auf 1700 Metern Höhe. Einmalige Aussichten auf die das Tal einfassenden Berge werden versprochen. Klingt gut! Aber bevor es hoch hinaus geht, fahren wir zuerst einmal hinab. Am Bahnhof in Engelberg steigen wir bei Kaiserwetter in den Panoramawagen der SBB und freuen uns auf die aussichtsreiche Fahrt. Denkste! Wir rollen erst einmal….in den Tunnel…
15 dunkle Minuten später kommen wir 500 Meter tiefer am Bahnhof in Grafenort an. Als sich die Zugtüren öffnen strömt uns die schattig kalte Talluft entgegen. Optimistisch wie ich bin, habe ich mir am Morgen mein neue, ultraleichte kurze Wanderhose* übergestreift. In Erwartung sommerlicher Temperaturen am Berg. Aber jetzt nochmal den Rucksack absetzen und die Skiunterwäsche anziehen? Da frier ich lieber!
Auf dieser Tour benutzt
Die ersten Meter führt der Weg parallel zu einem kleinen Fluß. Die säumenden Nadel- und Laubbäume, und die entfernten Berge verleihen der Szene den Charme der Kanadischen Einsamkeit. 10 Minuten lang hören wir nur das bekannte Rascheln der kleine Schottersteine unter den Füßen. Bald jedoch verwandelt sich der breite Weg in einen schmalen, zugewucherten Pfad der in einem Laubwald verschwindet. Er führt uns die ersten Höhenmeter des Tages bergauf. 1200 weitere werden noch folgen.
Der Zustand des Wanderweges beschreibt die Häufigkeit seiner Begehung treffend. Umgestürzte Bäume versperren teilweise den Weg und Brennesseln und andere Gewächse steicheln uns den Vormittag die Beine. Diese Einsam- und Ursprünglichkeit genieße ich sehr. Okay…die Brennesseln hätten auch gerne einen Meter weiter hinten wachsen können. Aber nur in seinen Gedanken und der meditativen Erfahrung des monotonen Wanderns vertieft zu sein ist für mich die wahre Erholung!
Die folgende Lichtung läd zum ersten Schluck Wasser ein und lässt den dichten Wald hinter uns. An einem Heuschober bleiben wir kurz stehen und heben den Blick von den Wanderschuhen auf die umgebende Bergwelt. Sie erstrahlt in der Morgensonne und präsentiert sich in bilderbuchhafter Gestalt. Bob Ross hätte sofort die Staffelei aufschlagen und happy-trees gepinselt!
Über weite Almwiesen schlängelt sich der Pfad sehr steil und kaum erkennbar den Berg hinauf. Seit einer halben Stunden wandern wir in der prallen Sonne und die anfängliche Kälte ist längst vergessen. Ich sehe aus wie frisch dem Bergsee entstiegen. Fühle mich aber wie in der 60°C heißen Kräuter-Sauna. Die Mischung aus Schweiß und Sonnencreme in den Augen dämpft die grandiose Aussicht auf den 3200m hohen Titlis etwas. Aber wirklich nur etwas.
Schmal und Steil geht es bergauf
Schmale und teils ausgesetzte Pfade folgen den steilen Anstiegen über rutschige Wiesen und wurzlige Erdstufen. Der Wanderweg ist mehr als abwechslungsreich und macht eine Menge Spaß. Die knackigen Anstiege bei praller Sonne sind nicht von schlechten Eltern. Aber gut so! Denn die meisten anderen Wanderer weichen daher auf die Bergbahn aus und überlassen uns allein die tolle Natur.
800 Höhenmeter später kommen wir an der Bergstation der kleinen Bauern-Bergbahn an. Buiräbähnli auf Schwizerdütsch. Zeit für einen Pause! Die nassen Klamotten trockenen in der Sonne rasend schnell und wir genießen die Aussicht auf Titlis, Spannörter und Co.
Die letzten 60 Minuten und 400 Höhenmeter führen über geschotterte Wege, vorbei an kleinen Almhütten und Wiesen. Es ist mittlerweise so heiß, dass selbst die Kühe in ein schattiges Plätzchen zum wiederkäuen geflüchtet sind. Ganz ungewohnt den ganzen Tag über Sonne beim Wandern in den Alpen zu haben. Beim Wandern auf Mallorca war dieses Wetter schon eher zu erwarten.
Kurz vor dem Lutersee windet sich der Pfad in engen Kurven durch ein Findlingsfeld entlang der Flanke des Widderfeldstock. Auch hier fühle ich mich spontan in die kanadische Wildnis versetzt. Wenig später erreichen wir die Huethütte und staunen beim Anblick des Lutersees. Denn mehr als eine große, trübe Pfütze scheint er auf den ersten Blick nicht zu sein. Dafür lief mir 3 Stunden lang Sonnencreme in die Augen?
Hundert Meter weiter stehen wir dann aber am wirklichen Lutersee. Mit seinem türkisblauen Wasser sieht er um Längen besser aus, als die traurige Wasserlache vor der Huethütte. Das eigentliche Highlight dieser Wanderung ist aber nicht der Lutersee. Dafür muss man noch 10 Minuten länger einen Fuß vor den anderen setzen. Wenn Du dann erfolgreich die zahlreichen Kuhfladen umrundet hast, bietet sich dir eine spektakuläre Aussicht.
Hinter einer Kuppe öffnet sich die Landschaft und das gesamte Tal und Dorf liegt Dir wortwörtlich zu Füßen! Die Weite der Landschaft scheint unendlich zu sein. Der (leider nur noch kleine) Gletscher und die restlichen Schneereste auf der Kuppe des Titlis glitzern im Sonnenschein. Bei diesem Anblick müssen doch auch die überzeugtesten Flachländern ins schwärmen kommen. Idyllischer kann die Bergwelt kaum noch werden. Aber Worte helfen bei der Beschreibung diese Landschaft nicht mehr weiter:
Verdiente Aussicht
Und so sitzen wir einige Zeit auf diese Kuppe und genießen die einmalige Aussicht. Eine Aussicht die man nicht mit einer Bergbahn oder dem Auto erreichen kann. Man kann sie nur selbst erwandern. Aber gerade dadurch wird sie erst so besonders. Alle 56.804 Schweißtropfen sind nun vergessen. 200 Höhemeter weiter unten machen wir es uns auf einer Bank des Zingel Restaurants gemütlich und verputzen genüsslich die schmackhafte Käseplatte. Erneut mit Aussicht.
Der Abstieg bleibt durchweg aussichtsreich. Er führt später durch dichten Wald, über schmale Wurzelpfade und über und unter kleinen Wasserfällen hindurch. Schlussendlich können sich meine Beine die letzte halbe Stunde beim überqueren von einigen Almwiesen wieder erholen.
Diese Tageswanderung war in diesem Sommer ein wahres Highlight für mich! Die Anzahl der Wolken am Himmel und der anderen Wanderer am Weg hielten sich perfekt in der Waage. Null und Null. Und damit wenigstens die eine Seite der Waage nicht plötzlich nach unten ausschlägt, kann ich Dir diese Wanderung auf keinen Fall emfehlen! :)
Na gut…Kann ich doch!
Alle Infos zur Lutersee-Wanderung
Anreise
Von Engelberg bietet sich die Anfahrt nach Grafenort mit dem LSE-Zug an. Die Zugfahrt durch den neugebauten Tunnel bis zur Haltestelle Grafenort dauert circa 15 Minuten und kostet 3,60 CHR. Umgerechnet 3,30 €. Wenn Du Dir die schweißtreibenden ersten 800 Höhenmeter Aufstieg sparen möchtest, kannst Du auch auf die zwei Buirabähnli ausweichen:
Route
Ich habe die Route einmal auf Outdooractive für dich zusammengestellt. Insgesamt sind mit allen An- und Abstiegen —- Höhenmeter bergauf und — Höhenmeter bergab zu bewältigen. Besondere Schwierigkeiten gibt es nicht und es geht auf leichten bis mittelschweren Bergwegen hinauf und auch wieder ins Tal. Beim Abstieg vom Lutersee zum Zingel Restaurant sind einige steilere Passagen mit Drahtseilen gesichert. Ansonsten sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit für diese Tageswanderung zu empfehlen.
Ohne Pausen kannst Du je nach Fitness circa 5 – 7 Stunden reine Wanderzeit für die Tour einplanen. Mit ausgiebigen Pausen haben wir circa 7 Stunden am Berg verbracht.
Eine Karte der Route inklusive GPS Track findest Du hier:
In Engelberg wandern – Noch was für die Augen
Was war dein Wanderhighlight dieses Jahr?
Hast Du das verspätete Sommerwetter auch genossen?
16 Tage weiße Berge, brennende Oberschenkel und leichtsinnige Freerider
Dieses Jahr war es irgendwie anders. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies das erste Mal ist, dass ich ein wenig froh bin, ein paar Tage lang keine Skier mehr unter den Füßen zu tragen.
Nicht weil es mir keinen Spaß gemacht hätte. Auch nicht, weil der Schnee oder das Wetter zu schlecht gewesen wären. Und erst Recht nicht, weil es langweilig geworden wäre. Aber 16 Tage Non-stop Freeriden verlangen dem Körper doch schon einiges ab. Und über unberührte Natur und freie Hänge kann man sich auch nicht immer freuen…
Freeriden wird unter den Wintersportlern immer mehr zur Trendsportart. Was vor einigen Jahren nur ein paar Waghalsigen vorbehalten war, treibt heute schon fast die breite Masse. Es gab Tage, da war abseits der markierten Pisten schon fast mehr Betrieb, als innerhalb der Orange-Roten Stangen.
Einer der Gründe warum wir vor vielen Jahren damit angefangen haben, scheint sich so allmählich in Luft aufzulösen.
Trotz alledem war es eine fantastische Tour, über deren Ende sich mein Körper (besonders Knie und Oberschenkel) wohl am meisten freut.
Aber langsam! Wo genau ging es denn überhaupt hin??
Freeride Engelberg
In das mir heimische und malerische Bergdorf Engelberg am Fuße des 3.200 Meter hohen Titlis, welches mit seinen (leider sehr) bekannten und schneesicheren Freeride-Abfahrten lockt:
Seit mittlerweile 27 Jahren ist der Ort in der zentralschweizer Bergwelt wie ein 2.tes Zuhause für mich. Alle Aufenthalte zusammen addiert, habe ich wohl um die 2 Jahre dort verbracht und ein Ende scheint glücklicherweise nicht in Sicht.
Der kürzliche Freeski-Trip dorthin mit einigen meiner besten Kumpels und meiner Freundin, war aus den folgenden 3 Gründen aber etwas anders als sonst:
1 . Der milde Winter
Schon auf der Schneeschuhtour im Dezember konnte man fühlen, dass dies wohl ein etwas wärmerer Winter werden würde. Normalerweise wird Engelberg durch den Nordstau im Winter zuverlässig mit reichlich Neuschnee gesegnet. Doch diese Saison wollte sich einfach kein richtig heftiger Schneefall einstellen.
An manchen Nachmittagen wurden im Tal auf 1050m um die 12°C plus (!) gemessen. Das dann eher Frühlings- statt Winterstimmung aufkommt, ist leicht nachzuvollziehen.
Passend für den Winter:
So war die gesamte Schneelage im Gebiet eher mittelmäßig, aber im Vergleich zu den gesamten Alpen wohl dennoch recht gut.
Aber Sonne in den Bergen macht mir einfach immer gute Laune und von daher konnte ich mich mehr meinem fotographischen Hobby widmen und reichlich Bergfotos schießen.
2 . Die Massen an Freeridern und Leichtsinnigen
Vor ein paar Jahren waren Ski mit 100 Millimetern unter der Bindung reinrassige und fette Freeride-Ski. Heutzutage werden diese als alltags-taugliche Allmountain-Modelle vermarktet. Dadurch erschließt sich scheinbar auch der breiten Masse an Skifahrern das unverspurte Gelände abseits der markierten Pisten.
Gerade das an das Verkehrsnetz sehr gut angebundenen Engelberg wird im gesamten Winter Pilger-ähnlich von zahlreichen Anhängern der Freerideszene besucht. Besonders das Marketing in den Skandinavischen Ländern scheint dabei außerordentlich gut zu funktionieren. (Und mit meinen Skivideos trage ich dazu ja leider auch irgendwie bei….)
Was die Bergbahnbetreiber freut, gefällt jedoch nicht jedem.
An einem sonnigen Tag, welcher mit frischem Neuschnee und besten Verhältnissen zum Freeriden lockt, arten die Szenen an der Talststation teilweise schon zu tumultartigem Gedränge aus. Jeder möchte unbedingt der Erste oben am Hang sein, um seine Linie in den unverspurten und locker-leichten Tiefschnee zu ziehen. Das führt nun immer häufiger zu lautstarkem Gedränge und einigen körperlichen Auseinandersetzungen vereinzelter Freerider.
Und vorbei ist für mich die entspannende Ruhe und der Genuss der erhabenden Bergwelt.
Klar, die möglichen Offpiste-Abfahrten sind im Titlis Gebiet extrem varianten- und abwechslungsreich. Außerdem kann das Gebiet mit einer fantastischen Bergkulisse aufwarten. Aber wenn nach 2 Stunden schon von Hunderten Freeridern ein Großteil des Geländes pistenartig zerfahren wurde, dann artet der ganze Sport sehr schnell in Stress aus.
Gefühlt führt dieses Konkurrenzverhalten um die First-Line auch zu einer höheren Risikobereitschaft. Es werden lawinengefährdetere Hänge befahren, nur um noch wenigstens eine eigene Spur in den Schnee ziehen zu können.
Alleine bei unserem Aufenthalt in Engelberg sind mehrere Lawinen von Freeridern ausgelöst worden.
Um nicht selber in diesen Stress um die erste Gondel zu geraten oder ihn mit zu produzieren, haben wir es uns am Frühstückstisch gemütlich gemacht und die schöne Aussicht lieber etwas länger genossen. Aber ich merke immer wieder, dass ich dem Zwang widerstehen muss, nicht als erster an der Station stehen zu wollen.
Aber mit ein bisschen Ortskenntnis und etwas Weitsicht, kann man auch noch ohne Stress zu malerischen Landschaften und frischem Schnee gelangen. Wir hatten trotz des großen Andrangs fantastische Abfahrten und eine grandiose Zeit im Schnee. Wie das folgende Bild zeigt:
3. Körperliche Belastungsgrenze
16 Tage Freeskiing. Ohne Pausentage. Ohne Worte!
Das das ziemlich anstrengend sein kann, besonders für die untere Hälfte des Körpers, dürfte jedem klar sein. Daher freue ich mich riesig auf ein paar Tage ohne ausgiebige Bewegung :)
Fazit zur Tour
Für mich ist es einfach immer gigantisch in den Bergen zu sein! Ob es nun voll ist oder nicht. Denn mit ein klein wenig Ortskenntnis und Aufwand findet man immer ein schönes Plätzchen, um das zu genießen, weshalb ich gekommen bin. Die Berge und die Ruhe der Natur!
Das war auch diesmal einschränkungsfrei möglich. Aber in Zukunft werden wir uns stärker auf das Schneeschuhwandern und Skitouren gehen ausrichten, um unabhängig von Bergbahnen und Öffnungszeiten die alpine Landschaft zu erkunden. Außerdem kann man sich dann mehr auf die Entschleunigende Komponente des Bergsports konzentrieren. Das Bergaufgehen.
Jetzt ist für mich die Wintersport Saison jedoch erstmal vorbei und die Vorfreunde auf die ersten längeren Wandertouren im Frühling steigt bereits!
In den 2,5 Wochen konnte ich wie schon erwähnt meinem Hobby, dem Fotografieren wieder ausführlich nachgehen. Nachfolgend habe ich Dir daher einige Bilder unserer Tour zusammengestellt:
Bildergalerie
Schneeschuhtour in Engelberg – Schneewandern auch ohne Schnee
Der Klimawandel hat zugeschlagen! Es sind gerade gefühlte 20°C und ich liege nur mit meinem T-Shirt am Oberkörper am Hang und genieße die warmen Sonnenstrahlen. Es zwitschern ein paar Vögel und die Wanderwege hier auf 1.800 m sind gut in Schuss. Ich habe sogar etwas Angst, einen Sonnenbrand im Gesicht und auf den nackten Armen zu bekommen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich die Jahreszeit auf Spätsommer schätzen. Nur leider haben wir den 28.ten Dezember. Eigentlich sollten momentan frostige Minusgrade herrschen und der Schnee sich meterhoch auftürmen. Der letzte Niederschlag liegt jedoch schon cira 4 Wochen zurück und somit sind die meisten Pisten in die Steinzeit zurück versetzt und beschädigen die schönen Skibeläge.
Schneeschuhtour auf der Fürenalp
Anstatt uns also auf die wenigen und überfüllten Pistenkilometer zu stürzen, entscheiden wir uns für die entspanntere Variante der Schneeschuhtour. Laut Touristeninfomation ist der gewünschte Schneeschuh Trail glücklicherweise offen und hat, im Gegensatz zu den Skipisten, auch noch naturbelassenen Schnee.
Da es im Tal morgens früh noch knackige -3°C hat, ziehen wir uns zwiebelmäßig warm an und nehmen die erste Bahn hinauf zur Fürenalp. Neben dem neuen Proviant für die Berghütte, sind wir die einzigen Personen in der kleinen Gondel. Schnell gewinnen wir an Höhe und erreichen schon bald die Fürenalp auf 1850 Metern.
Die Aussicht von hier oben, auf das wenige Kilometer entfernte Engelberg ist wirklich grandios. Die beruhigende Stille hier oben ist genau das, nachdem wir gesucht hatten. Weg von dem Trubel des vollen Skizirkus und hinein in die meditative Erhabenheit der Schweizer Bergwelt. Die Schneeschuhtour kann beginnen!
Die Schneeschuhe sind schnell an die Wanderstiefel geschnallt, aber die ersten Schritte noch etwas eingerostet. Nach ein paar Minuten aber kommt jeder in seinen Tritt und kann die Landschaft voll und ganz genießen. Das Wetter ist einfach traumhaft und auf den ersten Kilometern haben wir noch durchgängig Schnee unter den Füßen. Wir umrunden einen winzigen See und setzen die Schneeschuhtour in Richtung Osten weiter fort.
Schneeschuhtour mit ohne Schnee
Es geht leicht bergab durch lichten Nadelwald und so langsam erreichen wir die ersten schneefreien Passagen der Route. Der tagelange Dauersonnenschein hat ganze Arbeit geleistet und die vormals dicke Schneeschicht deutlich reduziert. Es gibt schöneres als mit den Schneeschuhen über einen trockenen Schotter Wanderweg zu gehen. Abschnallen lohnt sich jedoch auch nicht, da die Passagen ohne Schnee meist nur wenige Meter andauern.
Schneereiche und freie Passagen wechseln sich regelmäßig ab und langsam kommen die ersten Sonnenstrahlen hinter den Gipfeln der Spannörter hervor. An einem besonders idyllischen Plätzchen entscheiden wir uns also zu einer ersten Pause. Auf der breiteren Schneefläche machen wir es uns bequem, genießen die frühlingshafte Wärme der Sonnenstrahlen und die Aussicht auf die uns umgebende, fantastische Bergwelt!
Das mich die Sonne Ende Dezember auf 1.800 Metern dazu zwingt nur noch eine Lage Skiunterwäsche zu tragen, hätte ich mir im vorhinein auch nicht träumen lassen! Anschließend geht es über mehrere Kehren 160m bergan, bis wir schließlich auf einem fast schneefreien Plateau ankommen, an dem eine verführerische Bank mitten in der Landschaft steht.
Da die Schneeschuhtour sowieso nicht gerade die größte sportliche Herausforderung darstellt, lassen wir uns erneut zu einer aussichtsreichen Pause hinreißen. Wie Du auf dem folgenden Bild sehen kannst, hätten wir es schlimmer treffen können!
Die letzten Kilometer führen uns zur Abwechslung mal durch eine schön verschneite Landschaft und zwischen malerischen Berghütten zurück zur Bergstation.
Infos Schneeschuhtour Fürenalp
Hier findest Du ein paar Informationen zu unserer Schneeschuhtour auf der Fürenalp:
Grotzli Trail
Länge: 3.5 km
Aufstieg: 169 Meter
Abstieg: 155 Meter
Dauer: 120 Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel
Karte
_______
Quelle: www.fürenalp.ch
Fazit zur ersten Schneeschuhtour
Bis auf den Mangel an Schnee, war es eine klasse Erfahrung mit Schneeschuhen die “winterliche” Berglandschaft zu erkunden. Es ist auch ein guter Kontrast zu dem Adrenalin- und Geschwindigkeitsgetränkten Freeskiing, dass ich ansonsten im Winter so liebe. Das Schneewandern mit den Schneeschuhen kommt dem Wandern im Sommer sehr nahe und bringt dich der Umwelt und Natur genauso nahe.
Durch die Langsamkeit des Sports konnte ich super abschalten und den Kopf an der frischen Luft frei bekommen. Bei besseren Verhältnissen werde ich es auf jeden Fall wiederholen!
Wie sind deine Erfahrungen mit Schneeschuhen? Auch schon probiert?
In Engelberg wandern – Panoramawanderung zur Rugghubelhütte auf 2295m
Diese Wanderung beginnt mit etwas, das ich im Sommer in den Bergen fast nie in Anspruch nehme – einer Bergfahrt mit einer Gondel! Ich finde es persönlich sehr viel befriedigender die Berge komplett zu Fuß zu erklimmen, als sich die Besteigung bequem von einer Bergbahn abnehmen zu lassen. Aber an diesem Morgen habe ich viel Zeit beim Frühstück gelassen, beginne dadurch untypisch spät mit meiner Wanderung und nehme die bequeme Aufstiegshilfe in Anspruch.
In Engelberg wandern zu gehen ist für mich immer etwas ganz besonderes. In diesem Bergdorf in den Schweizer Zentralalpen fühle ich mich fast wie zuhause, da ich seid meinem ersten Lebensjahr hier jedes Jahr mehrere Wochen verbringe und verbracht habe. Aufsummiert kommen über mein Alter schon fast 2 Jahre Aufenthalt zusammen! Auch diesen Sommer geht es für ein paar Tage zum Wandern dorthin, wo ich einige Tageswanderungen geplant habe.
In Engelberg wandern – Hinauf zur Rugghubelhütte
Meine erste Tour führt mich bei grandiosen Bilderbuch Wetter von der Bergstation der Brunnibahn bis zur Rugghubelhütte (SAC), welche auf 2295m hoch über dem schönen Alpendorf thront. Über leichte Bergwege wandert man durch sehr abwechslungsreiches Gelände und kann dabei jederzeit die grandiose Aussicht auf die umliegenden Bergwelt und das Titlis-Gebiet genießen. Mein erklärtes Ziel war heute eine entspannte Tageswanderung, die mir viele Möglichkeiten bietet meinem Hobby – der Fotografie – nachzugehen. Die Wanderung zur Rugghubelhütte ist somit eine optimale Wahl!
In der ersten Tageshälfte geht es mehrere hundert Höhenmeter nur bergauf, welche man beim späteren Abstieg auf ähnlichem Wege wieder absteigt.
Fotos der Wanderung zu Rugghubelhütte
Mit meiner Spiegelreflexkamera bewaffnet mache ich mich auf den Weg und steige nach der Gondelfahrt die ersten Höhenmeter auf. Besonders schnell komme ich aber nicht voran, da ich gefühlt alle 10 Meter stehen bleibe, um diese tolle Bergwelt bei besten Wetter auf den Sensor zu bannen. Diese grandiose Landschaft, gepaart mit der wärmenden Sonne, macht es mir ziemlich leicht schöne Fotos zu knipsen!
Wie so oft wird mir diese Aussicht beim Wandern aber zum Verhängnis, da sich meinen Blick in der Bewegung viel zu häufig vom Weg und auf die Berge richtet. Auch wenn der Bergpfad nicht sonderlich anspruchsvoll ist, ist ein Umknicken selten angenehm. Scheinbar ein Gendefekt, den ich leider nicht aus mir heraus bekomme.
Bald komme ich an einer Stelle vorbei, an der ich im Winter schon sehr häufig gestanden habe – genauer gesagt bin ich an dieser Stelle mit den breiten Ski vorbeigeschossen… Es ist sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich doch die Landschaft in den verschiedenen Jahreszeiten aussehen kann.
Nach knapp 2 Stunden Wanderung (wovon ich mindest 30 Minuten mit fotografieren verbracht habe), erreiche ich die Rugghubelhütte und genieße den erwanderbaren Ausblick auf Engelberg mit einem erfrischenden Radler. Selbst hier auf 2295m ist es noch überraschend heiß, wodurch das kühle Bier gleich doppelt gut schmeckt! Mit den hintersten, schneebedeckten Gipfel der unteren beiden Bilder, sind die ersten Bergriesen des Berner Oberlandes zu erkennen.
Neben der grandiosen Aussicht, die sich von dort oben den Wanderern eröffnet, hat sich bei meiner sonnigen Pause auf einer Bank ein haariger Vierbeiner ebenfalls dazu entschieden es sich dort neben mir bequem zu machen. Gute Entscheidung!
In Engelberg wandern – Infos und Anreise
Infos
Wanderfreunde aller Art werden in Engelberg die passenden Wander- und Bergwege finden. Ob man jetzt eher Lust auf eine gemütliche Talwanderung hat oder lieber den anspruchsvollen 5-stündige Klettersteig in Angriff nimmt, kommt ganz auf Dich an. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig.
Das Gebiet lässt sich grob in die Brunni- (Südhang) und die Titlisseite (Nordhang) mit dem 3200m hohen und namensgebenden Gipfel aufteilen. Im Sommer können die Bergbahnen auf der Titlisseite durch gigantische asiatische Touristengruppen vollgestopft sein, also ist der eigenständige Aufstieg in das Gebiet meistens der entspanntere Weg. Eine Karte mit den unterschiedlichen Wanderwegen findest Du hier.
Anreise
Mit dem Auto ist die Anreise ohne Probleme auch im verschneiten Winter möglich. Engelberg liegt 30 Minuten von Luzern, 1 Stunde und 15 Minuten von Basel, Zürich oder Bern entfernt.
Mit der Bahn kann man auch sehr entspannt nach Engelberg kommen. Von Deutschland aus macht eine Anreise über Basel SBB und Luzern am meisten Sinn. Von Luzern bist Du in 50 Minuten mit dem Zug im Dorfzentrum.
Du kannst in Engelberg auch im Winter wandern gehen! Ich war dort kürzlich auf einer Schneeschuhtour unterwegs und es war wirklich genial!
Warst Du auch schon mal in Engelberg wandern oder klettern? Was sind Deine Erfahrungen?
Berg Bilder – Die Sammlung
Hier findet ihr alle BergReif Bilder!
Übersicht
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Freeski in Engelberg 2014/15 | Tiefster Powder zum Jahreswechsel
Kurz vor Weihnachten 2014 sah es in weiten Teilen der Alpen überhaupt nicht danach aus, dass man fürs Fest die ersten Schwünge am Hang ziehen könnte. Geschweige denn Freeriden zu gehen (Höchsten mit dem Mountain Bike). Auch im sonst so schneesicheren Engelberg lagen unterhalb von 1800 m nur winzige Teppiche aus künstlichem Weiß.
Zum Glück überlegte es sich Frau Holle dann zum 25.12 doch noch anderes und ließ die Temperaturen sinken und das weiße Gold vom Himmel schneien. Und am Alpenhordhang sogar durchgehend für 4 Tage. Unser Hausmeister kam mit seiner Schneefräse kaum noch hinterher. Nach und nach verschwanden die Autos auf dem Parkplatz unter den Schneemassen und die Schlangen am Lift wurden deutlich länger. Die Basis im Back Country war aber leider nicht sehr ausgeprägt und an den ersten beiden Tagen war unter der Neuschneedecke die Steinzeit noch deutlich zu spüren.
Zwei Tage und 80 – 100cm Neuschnee später, war von Steinen aber kaum noch die Rede und perfekte Bedingungen fürs Freeriden waren geschaffen! Da der viele Schnee aber unter starkem Wind in Engelberg gefallen ist, musste man bei der Routenwahl aufgrund der Triebschneeansammlungen sehr vorsichtig sein.
Hatte man seinen Weg gefunden, brauchte man die wirklich breiten Latten um bei diesen Schneemenge überhaupt etwas an Fahrt aufnehmen zu können. War das geschafft, wurde man mit wundervollem Surf-Feeling und einer Menge Face-Shots belohnt! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel frischen Powder unter die Bretter bekommen habe. In meinem kleinen Freeski Video Edit könnt ihr es euch anschauen. Viel Spaß! Es lohnt sich!
Musik:
Du kannst in Engelberg auch im Winter wandern gehen! Ich war dort kürzlich auf einer Schneeschuhtour unterwegs und es war wirklich genial!