Bevor ich meine erste alpine Wanderung antrat, kamen mir bei dem Gedanken an einen Wanderstock* sofort das Bild von rüstigen Rentnern in den Kopf, die ihre ersten Nordic-Walking Versuche im Stadt-Park unternehmen. Wer also noch jung und fit ist, der braucht Wanderstöcke also nicht, war ich immer der Meinung.
Eine Alpenüberquerung (Traumpfad München – Venedig) und 25.000 Höhenmeter Abstieg später, hat sich meine Einstellung zu dem Thema etwas geändert. Auf Anraten von Freunden und Familie hin, haben meine Freundin und ich uns vor der langen Tour doch dazu durch gerungen Aluminium-Teleskopstöcke zu erstehen. Stabil und Hauptsache leicht sollten sie sein, so unser damaliges Credo, da wir fest davon ausging sie sowieso die meiste Zeit an unseren Rucksäcken über die Berge zu tragen. “Vielleicht ein, zwei Mal für einen langen Abstieg ins Tal, aber sonst braucht man die Dinger mit Sicherheit nicht. ”
Wanderstöcke auch für Flachland-Wanderungen
Rückblickend, haben wir die Stöcke* dann aber doch mindestens 90 Prozent der Zeit in den Händen gehabt und waren heilfroh darüber sie mitgenommen zu haben. Selbst in den Flachlandetappen zu Anfang haben sie sich bereits bewährt, da kleine Bäche ohne Brücke auf rutschigen Baumstämmchen überquert werden müssten. Ohne die Stabilisierende Wirkung der Stöcke, mit welchen sich auf dem Bachbett abgestützt wurde, wären die Wanderstiefel mit Sicherheit geflutet worden. Bei diesem Fall handelte es sich aber natürlich nicht um eine Sicherheitskritische Situation.
Anders sah das aber schon auf absturzgefährdeten, sehr schmal angelegten Bergwegen aus. Da können die Wanderstöcke besonders bei feuchter Witterung ihren Vorteil ausspielen. Durch sie konnte der ein oder andere Ausrutscher an diesen Wegpassagen erfreulicherweise aufgefangen werden. Des Weiteren sind steile Absteige auf Blockwerk, über sehr große Steinstufen ebenfalls deutlich einfacher zu meistern wenn die vorgelagerten Wanderstecken eine zusätzliche Abstützmöglichkeit bieten. Wie schon erwähnt, ist dies insbesondere bei nassem, von Flechten überzogenem Fels von unschätzbarem Wert.
Wanderstöcke: Welches Exemplar?
Ich habe nun seid mehreren Jahren viele Wanderstöcke im Einsatz gehabt. Die folgenden Exemplare kann ich persönlich sehr empfehlen. Sie sind robust, leicht, garantieren guten Halt und halten selbst meinem Gewicht (1,97m Körpergröße und 93kg) sehr gut stand.
Was ich persönlich aber für den größten Vorteil des Stöckeinsatzes halte, ist die dadurch entstehende psychologische Sicherheit. Gerade wenn man auf engen Pfades unterwegs ist, welche die ungeteilte Konzentration verlangen, hat es mir immer unglaublich geholfen zu wissen, dass ich mich Notfalls auf die Stabilisierende Unterstützung der Stöcke verlassen kann.
Wanderstöcke schonen die Kniegelenke
Außerdem werden besonders die Kniegelenke durch den Einsatz von Wanderstöcken bei Abstiegen spürbar entlastet. Ist man auf einer Mehrtagestour unterwegs, bei welcher viele Höhenmeter zurückgelegt werden, ist dies von gesteigerter Wichtigkeit. Durch die Umverteilung des Körper- und Rucksackgewichtes auf Füße und Stöcke, erfährt das Knie eine verminderte Belastung. Wir haben so in den 4 Wochen Alpenüberquerung keine Schmerzen oder Probleme mit unseren Kniegelenken gehabt!
Das soll aber nicht heißen, dass man von nun an gedankenlos durch die Berge marschiert, weil die Stöcke einen ja sowieso auffangen oder die Knie schützen. Sie sind nur ein Hilfsmittel, dass uns die Ab- aber auch Aufstiege erleichtern kann. Schwierigere Weg, welche möglicherweise unsere Alpine Erfahrung oder technisches Können übersteigen, erleichtern sie uns aber nicht!
Wer nun überlegt sich Wanderstöcke zuzulegen und nicht weiß ob es die Variante aus Aluminium oder Carbon sein soll, bekommt hier eine Entscheidungshilfe.
Hallo Alex,
erstmal vielen Dank für deinen Artikel.
Ich persönlich muss sagen, dass ich in letzter Zeit das Wandern mit Wanderstöcken für mich entdeckt habe, ich fühle mich einfach Sicherer dadurch. Ich weiß nicht wie es euch geht aber ich fühle mich abends auch noch fitter wenn ich mit dem Wanderstock durch die Gegend gewandert bin. Dein Artikel hat mir auf jeden Fall weiter geholfen, da ich mich in letzter Zeit immer mehr für Wander und Treckingstöcke interessiere, und alles an Wissen zu diesem Thema aufsauge :)
Viel Spaß,
Niklas