Seit etwa 3,5 Jahren habe ich den Klassiker unter den Trekkingstöcken nun im Gebrauch: Die Black Diamond Trail *. Zahlreiche Bergwanderungen und Skitouren haben ihre Spuren am Anstrich der Aluminiumstöcke hinterlassen. Von baufällig kann aber längst nicht die Rede sein. Die Spitzen aus Karbid zeigen keine Ermüdungserscheinungen und halten immer noch erstklassig. Das FlickLock-System widersteht seit 2 Jahren sogar meiner Tollpatschigkeit. Und die Griffummantelung löst sich noch an keiner Stelle. Nur leicht…das sind sie nicht unbedingt.
Black Diamond Trail: Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
äußerst robust | nicht die Leichtesten |
sehr stabiles FlickLock System | zusammengeschoben etwas sperrig |
angenehme, breite Schlaufen | Markierungen verschwinden mit der Zeit |
lange und bequeme Griffe | |
Multifunktional |
Seiteninhalt
Einsatzbereich der Black Diamond Trail
Grammjäger werden sie nicht überzeugen können. Alle Anderen werden jedoch sicherlich viel Freude an ihnen haben. Denn die Black Diamond Trail sind multifunktional einsetzbar. Vom Wandern über das Trekking bis hin zum Powdern oder Skitouren machen sie alles klaglos mit. Die passenden Teller für das jeweilige Einsatzgebiet sind im Lieferumfang enthalten. Die simple Bedienung, ihre bequemen Griffe und der robuste Charakter machen sie auch für Trekkingstock-Neulinge zu einer guten Wahl.
Black Diamond Trail Test: Details und Spezifikationen
Gewicht (nachgewogen) | 473 g (ohne Teller) |
maximale Länge: | 140 cm |
minimale Länge (Packmaß): | 63,5 cm |
Material Stock: | Aluminium |
Material Spitze: | Karbid |
Teller: | Powder- und Wanderteller |
Preis: | ab 55,00 € |
Black Diamond Trail: Ausstattung und Verarbeitung
Von 65 bis 140 cm lassen sich die Alustöcke stufenlos verstellen. Das klappt dank des FlickLock-Systems auch tadellos. Bis jetzt musste ich dieses kein einziges Mal neu justieren oder nachziehen. Anhand der Zentimeter Markierungen auf den Stock-Elementen ist die eigene Höhe schnell eingestellt. Die Griffe sind mit Schaumstoff ummantelt und auch mit schwitzigen Händen sehr rutschfest. Die Ummantelung findet sich auch noch unterhalb der normalen Griffe. Das ist besonders beim Bergauf-Wandern angenehm, da die Stöcke somit etwas tiefer gefasst werden können.
Die Schlaufen sind schön breit und lassen sich in der Weite variieren. Das klappt aber nicht intuitiv und verlangt beim ersten Mal etwas Zeit. Die verschiedenen Teller werden mit einem einfachen Gewinde auf die Spitzen geschraubt. Auch Matsch sowie nasser und schwerer Schnee hält das Gewinde stand. Bis jetzt ist mir kein Teller abhanden gekommen. Das will etwas heißen! Die Verarbeitung der Black Diamond Trail gibt keinen Anlass zur Kritik. Nichts steht über, franst aus oder ist unsauber genäht. Und genauso sieht es auch 2 Jahre später noch aus.
Black Diamond Trail Test: Leistung
Neben der sehr guten Verarbeitung hat mich jedoch vor allem die hervorragende Haltbarkeit der Stöcke gefreut. Es ist heutzutage ja leider selten geworden, dass ein Gegenstand nach 3,5 Jahren intensivem Gebrauch noch funktioniert wie am ersten Tag. Ich habe die Black Diamond Trail auf Hüttenwanderungen, Trekkingtouren, Schneeschuhwanderungen und bei Powderturns eingesetzt. Bei all diesen Aktivitäten haben sie eine Sache nicht gemacht: Sich bemerkbar. Und das ist mehr als positiv zu werten.
Der Black Diamond Trail mag nicht der leichteste, kompakteste, schönste oder innovativste Trekkingstock auf dem Markt sein. Aber dafür ist er verdammt zuverlässig. Er erfüllt seine Aufgaben als Stütze, Knie-Entlaster, Anschiebhilfe, Zeltstange, Leute-Piekser, Blättersammler, Psychologischer Unterstützer und Skistock tadellos. Einmal in der Hand, fällt er nicht mehr auf. Man muss sich nicht um ihn kümmern, oder ihn besonders pflegen. Er funktioniert einfach immer. Selbst mir ist er noch nicht verbogen. Und damit bleibt er der einzige Alustock, den ich in den Händen hatte, der das von sich behaupten kann.
Als Tarp Stange hat er schon erfolgreich mein erstes MYOG Tarp und mein Pyramiden Tarp Zelt errichtet. Selbst Wind und Sturm hat er standgehalten. Die Karbid Spitzen finden auch auf eisigem Untergrund noch einen guten Halt. Besonders auf den schmalen und vereisten Bergwegen im Winter des letzten Jahres war er eine große Hilfe. Generell bewege ich mich den Bergen kaum noch ohne Trekkingstöcke. Selbst das Bergauf Wandern empfinde ich mit ihnen einfacher und angenehmer. Und bergab sind sie der beste Freund deines Kniegelenks.
Nur das Gewicht ist nicht wirklich ultraleicht. Mit nachgewogenen 473 Gramm ist der Stock sicherlich nicht der Leichteste. Für einen Aluminium Exemplar geht das Gewicht dennoch vollkommen in Ordnung. Obwohl das Packmaß ist mit einer Länge von 63,5 cm ebenfalls nicht schlecht ist, kommt es nicht gegen die kompakte Bauweise eines Faltstocks, wie dem SWIX Sonic Pro Trail Carbon, an.
Verschleiß
Nach 3,5 Jahren Einsatz am Berg haben die Black Diamond Trail einiges mitgemacht. Vom ständigen Ein- und Ausfahren haben sich die Zentimeter-Markierungen ganz schön verschlissen. Die Angaben zwischen 100 – 130 cm sind nicht mehr wirklich gut zu erkennen. Das passiert aber zahlreichen anderen Trekkingstöcken genauso. Ebenso verschwindet das Unternehmensname langsam aber sicher von der Oberfläche. Die Spitzen, die Griffe und Schlaufen halten sich jedoch tadellos.
Meine Freundin Claudia hat die Black Diamond Trail auf unser 107-tägigen Alpendurchquerung von Wien nach Nizza täglich in der Hand gehalten. Auch nach den 1900 weiteren Kilometern sind sie noch erstaunlich gut in Schuss. Tagsüber wurden sie als klassische Trekkingstöcke eingesetzt und wenn wir Abends gezeltet haben, kam ein Exemplar als mittige Zeltstange bei meinem Pyramiden Tarp Zelt zum Einsatz.
Fazit des Black Diamond Trail Test
Schlussendlich ist der Black Diamond Trail ist wirklich ein zuverlässiger Begleiter bei einer Vielzahl von Bergabenteuern. Sein simples und stabiles Verstellsystem macht den Umgang mit ihm kinderleicht. Die Verarbeitung ist tadellos und seine Haltbarkeit hervorragend. Wäre er etwas leichter und ließe sich kleiner Verpacken, wäre er wahrlich ein Traumteil. Aber auch so ist der schnörkellose Stock ohne viele Extras ein Stück Ausrüstung auf welches man sich wirklich verlassen kann. Und das viele Jahre lang. Mit einem Preis von momentan ab 55 € (Stand März 2017) ist er zudem ein richtiger Preis-Leistungs-Kracher.
Alternativen
Die Alternativen an Trekkingstöcken sind unzählig. Ein paar davon seien hier trotzdem aufgelistet:
- SWIX Sonic Pro Trail Carbon – 350 g – Faltstock, fixe Länge
- Black Diamond Distance Carbon Z* – ab 285 g – Faltstock, fixe Länge
- Black Diamond Trail Womens* – 450 g – Damen Version des Trail
- Black Diamond Trail Pro* – 500 g – Detail Verbesserungen des Trail
Lesetipp: Im sehr ausführlichen Wanderstöcke Vergleich des Jahres 2019 findest Du noch mehr Auswahl an Teleskop- und faltbaren Trekkingstöcken!
Was hältst Du von den Black Diamond Trail?
Nutzt Du ähnliche Trekkingstöcke?
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Ah ich hab die gleichen Stöcke seit nun einem Jahr und bin auch hellauf begeistert :) Die machen wirklich viel mit und sind sehr zuverlässig. Bis dato ist wirklich das einzige Manko, dass die Markierung nachlässt, ansonsten top :) LG
Hi Anna,
freut mich, dass Du die gleichen guten Erfahrungen mit ihnen gemacht hast :)
LG Alex
Ich nutze die Stöcke seit 2010, allerdings sicher weniger häufig als du. Bei mir sind die Markierungen noch wie neu. Allerdings sind die Markierungen bei mir schwarz auf dem Alu-Hintergrund.
Ich nutze sie nach wie vor, wenn ich mit meinem Tarptent unterwegs bin oder fliege wegen der Gepäckaufgabe.
Seit 2014 habe ich auch die LT(S)4 von GossamerGear. Die habe ich mir für den Jakobsweg von der Schweiz bis nach Spanien gegönnt. Die sind natürlich fast unschlagbar leicht und ich bin auch mit denen sehr zufrieden. Allerdings ist der Mechanismus dort etwas fummelig und man muss ein paar Tricks kennen, um diesen sicher bedienen zu können. Deshalb nutze ich diese auch kaum mit dem Tarptent, obwohl sie vom Ultraleicht-Gedanken her natürlich sehr gut passen würden.
Bei den BlackDiamond Trail ist der einfache und sichere Mechanismus die grosse Stärke. Sie vibrieren – wie mir scheint – eine Spur mehr als die LT4. Das müsste ich aber nochmal genau überprüfen. Ich habe die beiden noch nie unmittelbar nacheinander (innerhalb kurzer Zeit) genutzt.