Ein Pyramiden Tarp Zelt spielt besonders bei windigen Verhältnissen und im Winter seine Vorteile aus. Obwohl es nur mittels eines Trekkingstock aufgespannt wird, widersteht es aufgrund seiner symmetrischen Seitenwände Windböen sehr gut. Im Winter rutscht der Schnee an den steilen Wänden einfach herab und bleibt nicht als schwere Last auf dem ultraleichten Material liegen.
Der verbesserte Rundum Schutz im Vergleich zum klassischen A-Frame Tarp in ungeschützten Gegenden haben mich Neugierig gemacht. Aus reinem Interesse habe ich mich deshalb an die Nähmaschine gesetzt und flux ein paar Kappnähte ins Silnylon gesteppt. Vorher galt es bei der Schnittmuster Erstellung noch einmal das angestaubte Trigonometrie-Wissen aufzufrischen. Stundenlang über das Notizbuch gebeugt, wurden Winkelfunktionen und der Satz des Pythagoras zu meinen neuen Freunden.
Es ist stark an die Konstruktion der Duomid Modelle von Mountain Laurel Designs gelehnt. Nachdem ich das fertige Pyramiden Tarp Zelt mittlerweile auf meiner Alpenüberquerung von Wien nach Nizza genutzt habe, möchte ich Dir die Details des entstandenen Shelters in diesem Artikel erläutern.
Pyramiden Tarp Zelt nähen – Design Überlegungen
Die Mids von Mountain Laurel Design gefallen mir schon ausgesprochen gut. Aber das normale Duomid war mir für 2 Personen zu klein und das Duomid XL zu groß. Obwohl meine 1,97cm Körpergröße meist nach etwas üppigeren Sheltern verlangen. So entschied ich mich ein Mittelding aus beiden Modellen selber zu nähen.
Diese Dinge sollte das Pyramid-Shelter mitbringen:
- Gewicht um die 600 Gramm
- Rechteckige Grundform
- Reißverschluss-Eingang auf einer langen Seite – einrollbar
- Ventilationsöffnung an der Spitze einer kurzen Seite (dazu später mehr)
- 4 Hauptabspannpunkte mit LineLocs
- 8 – 12 Zusatzabspannpunkte
- ausreichend Platz für 2 Personen plus Gepäck bieten
- mit einem Trekkingstock aufstellbar sein (Planungsfehler: siehe unten)
- Catenary Cut Kanten
- aus 40D Silnylon
- soll auch kräftigeren Windböen widerstehen
Abmessungen des Tarp Zelt
Um genügend Platz auch mit 2 Personen in dem Shelter zu haben, habe ich eine rechteckige Grundform mit den Abmessungen 2.00 m x 2.80 m gewählt. Denn bei pyramidenförmigen Mids ist relativ wenig Platz im Innenraum durch die recht flachen Seitenwände. Ausgeprägte Catenary Cuts verstärken diesen Effekt zusätzlich. Um dennoch nicht mit dem Schlafsack an möglicherweise feuchte Außenwände zu stoßen, kommen diese Maße zustande.
Die Höhe sollte eigentlich bei 140 cm liegen. Dann würde 1 (!) Telekop-Trekkingstock* zum Aufstellen reichen. Eine wichtige Sache habe ich dabei aber nicht bedacht. Wenn ich am Boden noch einen Luftspalt zur Durchlüftung möchte, erhöht sich der ganze Aufbau natürlich um einiges. Eine stramme Abspannung benötigt ebenfalls noch ein paar Zentimeter mehr an Höhe. Schlussendlich liegt die optimale Höhe der Mittelstange somit bei 165 cm. Durch eine 30g schwere Verlängerung für den Trekkingstock aus einem Alurohr komme dennoch auf die gewünschte Höhe.
Schnittplanung
Nach dem die groben Maße stehen, geht es an die Umsetzung auf Stoff. Es soll ein 40D starkes Silnylon Gewebe verwendet werden, da dieses sich unter Feuchtigkeit nicht so stark dehnt wie das 20D Pendant. Zudem ist seine Widerstandsfähigkeit besser. Bei einer nutzbaren Rollenbreite von 154 cm wollen die Schnittteile gut geplant werden, um die Anzahl der Nähte gering zu halten. Genauso wie den Stoffverbrauch.
Bei der Planung habe ich mich an Bildern von ähnlichen Pyramiden Tarp Zelten orientiert. Jede der vier Seitenwänden besteht aus mindestens 2 Teilen. Einem kleineren oberen und einem großen unteren Bereich. Denn bei der Rollenbreite von 154 cm kann keine Seitenwand aus nur einem Teil geschnitten werden. Die gewählte Variante war meiner Meinung nach die einfachste, da sie am wenigsten Nähte benötigt. Dafür musste ich mir zuvor etwas mehr Gedanken über die Maßen und Aufteilung der Schnittteile machen.
Danach bin ich zu der folgenden Aufteilung gelangt:
Die Schnittmuster für alle Teile sehen dann wie folgt aus:
Die beiden kurzen Seiten sind identisch und haben eine Catenary Cut Tiefe von circa 3 cm. Die langen Seiten hingegen haben eine Catenary Cut Tiefe von 4 cm. Die erste der beiden langen Seiten ist in der Mitte getrennt, damit dort der Reißverschluss für den Eingang eingenäht werden kann. Die fehlenden oberen Spitzen werden getrennt ausgeschnitten, da die Stoffbreite von 154 cm nicht für die gesamte Länge ausreicht.
Auf einer der kurzen Seiten soll im oberen Bereich eine Ventilationsöffnung sitzen. Diese besteht aus Moskitonetz und wird von einem Stück des Silnylons bogenförmig überragt. Die Verstärkung des Bogen besteht aus einem 0.5 mm dicken Polyamid Streifen. Die Ventilationsöffnung habe ich im Gegensatz zu den meisten anderen Mids bewusst auf der kurzen Seite angebracht. Der Gedanke dahinter: Ich versuche immer die kurze Seite in den Wind zu stellen, um die Angriffsfläche zu minimieren. Die Durchlüftung von oben hätte ich aber dennoch gerne. Ergo: Belüftungsöffnung auf die kurze Seite.
Um das Tarp Zelt in dieser Form zu nähen, benötigst Du ungefähr 7,5 laufende Meter Stoff.
Kurze Näh-Anleitung des pyramidenförmigen Tarp Zelt
Benötigte Materialien
- 7,5 lfdm 40D Silynlon oder ein ähnliches Gewebe
- 1,5 m Aquaguard YKK 5C Reißverschluss inkl. 2 Schieber
- Diamond Ripstop oder Ähnliches für die Verstärkungen
- 8 x LineLocs
- 10 mm Gewebeband zum Anbringen der LineLocs
- 20 cm 15 mm Gewebeband
- 1 x 15 mm Blitzverschluß
Näh-Anleitung
Anmerkung: Alle Verbindungsnähte wurden als Kappnaht genäht. Gute Infos dazu findest Du beim Plünnenkreuzer.
- Alle Schnittteile aufzeichnen und ausschneiden. Das Anfertigen von großen Schablonen und ein Rollschneider* helfen ungemein.
- Moskitionetz, Abdeckung und Polyamid Verstärkung an die halbe Spitze der kurzen Seitenwand nähen
- Die Spitzen an die beiden kurze Seitenwänden und eine lange Seitenwand annähten
- Den Reißverschluss in die zweite lange Seitenwand einnähen und dessen Spitze anschließend annähen
- Alle Verstärkungen anbringen und Schlaufen für das Befestigen der “Türen” anbringen
- alle Seitenwände zusammen nähen
- die unteren Kanten doppelt umgeschlagen umsäumen
- LineLocs und Schlaufen einnähen
- Nähte mit SilNet abdichten
Das fertige Pyramiden Tarp Zelt
Das fertige Mid bringt trotz des robusteren 40D Silnylons mit Schnüren und LineLocs nur 577 Gramm auf die Waage. Somit ist es zwar 100 g schwerer als das Tarp mit Beaks, bietet jedoch deutlich besseren Schutz vor Wind und Regen. Und lässt sich mit nur 4 Heringen abspannen. 8 Stück sind für einen stabileren Aufbau aber zu empfehlen. Im Inneren ist genügend Platz für 2 Personen und Gepäck. Die mittlere Höhe von 160 cm macht das Sitzen und Anziehen unter dem Pyramid Shelter sehr angenehm.
Mittlerweile habe ich das Tarp Zelt unzählige Male aufgebaut und genauso viele Nächte unter ihm geschlafen. Im Vergleich zu einem klassischen Flat Tarp oder einem freistehenden Zelt ist das Pyramiden Tarp in Rekordzeit aufgebaut. Die vier Ecken im rechten Winkel zueinander mit den Heringen fixieren, Trekkingstock plus Verlängerung hinein und fertig ist das Shelter. Die seitlichen Abspannmöglichkeiten erhöhen den Raum im Inneren etwas und geben zusätzliche Stabilität bei Wind.
Die Hauptlast wird aber immer von den 4 Abspannpunkten an den Ecken getragen. Daher lohnt sich dort der Einsatz von stabilen Heringen. Ich nutze dafür die MSR Ground Hogs* mit Y-Profil und 19 cm Länge. Für die mittleren Abspannmöglichkeiten nutze ich einfache Titan Heringe. In dieser Kombination hat das Pyramiden Tarp Zelt selbst kräftigen Winden erstaunlich gut stand gehalten.
Das Tarp Zelt in Sturm und Regen
Ende Februar habe ich es testweise bei Sturm und Regen im heimischen Garten und tags darauf im weitläufigen Park aufgespannt. An beiden Tagen waren Windböen bis zu 70 km/h angesagt. Im Kombination mit heftigen Regenschauern. Auch wenn ich bei der ein oder anderen Windböe sehr skeptisch war, ob das Tarp sie aushält, hat es jeder von ihnen getrotzt. Kein Hering hat sich gelockert.
Während der Alpenüberquerung wurden wir Nachts öfters von Gewittern und Sturm überrascht. Obwohl es gut gegen Wind bestehen kann, haben wir immer einen windgeschützten Platz für unser Shelter gesucht. Zur besseren Belüftung habe ich den Spalt zwischen Tarp und Boden meist etwas größer gewählt. Bei Wind und Regen ist das aber keine gute Idee. Es sei denn, man möchte um 4 Uhr morgens durch Regen im Gesicht geweckt werden. Auf Bodenhöhe abgespannt war Spritzwasser dann kein Thema mehr.
Auch der Aquaguard YKK Reißverschluss hat trotz Starkregen dicht gehalten. Da ich mich gegen eine Abdeckleiste entschieden habe, war ich besonders gespannt, wie er sich schlagen würde. Die Schnalle am unteren Ende des Reißverschluss ist zudem sehr zu empfehlen. Sie nimmt eine Menge Spannung vom RV, erhöht damit seine Lebensdauer und ermöglich außerdem ein strammes Abspannen des Mids bei geöffnetem Reißverschluss.
Ich habe uns zum dem Pyramiden Tarp Zelt auch ein passendes Innenzelt genäht. Das haben wir aber nur bei akutem Mückenalarm aufgespannt. Ansonsten war das Schlafen ohne Inner sehr viel angenehmer. Besonders, da dann viel mehr Platz zur Verfügung steht. An- und umziehen ist selbst für mich als 1,97 m Hünen problemlos möglich.
Weitere Informationen zu Pyramid Sheltern und Mids
Dennis vom Outdoor-Blog hat eine schöne Auswahl von verschiedenen Pyramid Sheltern und Mids in diesem Artikel zusammengestellt. Mitsamt etwas Hintergrundwissen dazu.
Wie so ein Pyramid Shelter dann aus der Hand eines Profi-Schneiders aussieht, kannst Du in diesen Beiträgen vom Waldschneider im Ultraleicht Trekking Forum nachlesen.
Was hältst Du von Pyramid Sheltern?
Hast Du selbst eines im Gebrauch?
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Ich bin ja mittlerweile Fan deiner Nähanleitungen – nur mit dem Nähen, das müsste ich mir nochmal genauer anschauen :-P
Das freut mich sehr zu hören Axel!
Einfach drauf los nähen und den Kurs währenddessen korrigieren. Das war jedenfalls meine Methode :D
LG
Brav, selbst ist der Mann!
Coole Sache, habe da auch so die ein oder vielleicht andere Sache, die genäht werden wird. Läuft mir aber auch nicht weg.
Gruß, Bernd
Danke Dir Bernd!
Was steht bei Dir denn nähtechnisch an?
Viele Grüße,
Alex
Coole Sache und super Anleitung. Bin schwer am überlegen dein Tarp zu nähen. Prinzipiell wäre es doch auch bestimmt möglich ein Moskitonetz zum schlafen reinzuhängen oder? Wie verhält es sich mit dem Boden im Tarp wenn es mal die ganze Nacht durchregnet? Hast du da Erfahrungen gemacht.
mfg Jonas
Hi Jonas,
Klaro. Habe mir für das Tarp auch ein Innenzelt genäht. Beizeiten werde gleich checken darüber auch mal ein Artikel schreiben. Bis jetzt habe ich mit dem Untergrund noch keine Probleme bei Regen gehabt. Kommt wie immer auf die Platzwahl an, ob er trocken bleibt ;)
LG Alex
Hi Alex, danke für die schnelle Antwort. Ein Artikel über das Innenzelt wäre sehr cool. Grüße und noch viel Spaß auf deiner Wanderung.
Jonas
Servus Alex, nach Dosenkocher, Inlet und Regenkilt möchte ich mich jetzt an ein Pyramidenzelt wagen. Wie hat sich deine Pyramide bislang auf Eurer Tour bewährt? Bist Du zufrieden mit Schnitt und Materialauswahl oder gibt es größere Verbesserungsvorschläge? Beste Grüße Christoph
Hi Christoph,
Cool, dass du dich auch daran versuchen möchtest. Insgesamt gefällt mir da Tarp Tent sehr gut! Es gibt zwar ein paar Verbesserungsideen, aber nur Kleinigkeiten. Die oberen Abspannpunkte würde ich etwas weiter nach oben setzen. Und die Belüftungsöffnung komplett weglassen. Durch den fehlenden Boden kommt eigentlich genug Luft durch. Außerdem wird das Tarp auch noch symmetrischer und lässt sich wahrscheinlich noch optimaler und gleichmäßiger abspannen.
Das sind so ein paar meiner Gedanken dazu. Dir ganz viel Spaß beim Nähen!
Liebe Grüße,
Alex
Hi,
wie schützt Du Dich bei starken Regen vor Wasser von unten bei der Benutzung eines Tarps?
Beste Grüße,
Maurice
Hi,
Mir einer Tyvek Unterlage und einem optionalen Innenzelt wasserdichtem Boden.
LG Alex
Hi Alex,
erstmal vielen Dank für deine Mühe den Aufbau zu dokumentieren das ist wirklich super geworden.
Du sprichst von einer Verlängerung für deine Trekkingstock aus einem Alu-Rohr, kannst du dazu vielleicht noch etwas sagen, an welcher Stelle du den Stock verlängert hast?
Grüße,
Jonathan
Hi Jonathan,
ich hab mir das Alu-Rohr im Baumarkt besorgt, ein 30 cm langes Stück davon abgesägt und eine passende Verschlusskappe eingesetzt. In die offene Seite des Rohres stecke ich die Spitze meines Trekkingstockes. Also steht die Verlängerung auf dem Boden und der Stock steckt mit der Spitze darin. So kann ich die benötigte Höhe erreichen.
Ich hoffe das beantwortet deine Frage.
LG Alex
Hey Alex,
Danke das hilft total. Hast du vielleicht noch einen Tipp zu einer guten Anleitung für das Innenzelt?
Gruß,
Jonathan
Hi Jonathan,
freut mich!
Ich wollte immer mal den Artikel zu meinem MYOG Innenzelt schreiben, bin aber noch nicht dazu gekommen. Ich würde mal im Ultraleicht Trekking Forum schauen, ob es dort Anleitungen gibt.
LG Alex
Hi Alex vielen Dank für diese super Anleitung, Frage noch zu den Nähten: Du schreibst “Alle Verbindungsnähte wurden als Kappnaht genäht. Gute Infos dazu findest Du beim Plünnenkreuzer.” -> welche Art Kappnaht hast Du angewendet ? Die einfache ? doppelte ? industrielle ? Hast du die Nähte versiegelt ? Falls ja wie ?
Hi Markus,
in der Zusammenstellung vom Plünnenkreuzer habe ich die “doppelte Kappnaht” verwendet.
Die Nähte habe ich im Anschluss mit SilNet* abgedichtet.
Viele Grüße,
Alex
Hallo Alex,
ich bin auch drauf und dran ein solches Tarp zu nähen. Wenn die Höhe nun wirklich bei 140cm liegen soll, welche Maße müssten sich dann ändern?
Viele Grüße,
Jonathan
PS: Tut mir Leid, wenn ich jedes Mal einen neuen Post aufmache aber die Antwortfunktion geht leider nicht.
Hallo Jonathan,
dann würden sich wahrscheinlich fast alle Maße ändern, die etwas mit der Höhe des Mids zu tun haben. Hauptsächlich aber die Höhe der 3 Hauptteile. Am einfachsten wäre es sicherlich, das Tarp mal mit deinen Wünschabmessungen aufzuzeichnen und dann per Trigonometrie die Längen der fehlenden oder unbekannten Maße auszurechnen.
Viel Erfolg beim Nähen und viele grüße,
Alex
Hi Alex,
okay, dann muss ich mal meinen Taschenrechner und die Formel Sammlung herauskramen :D.
Wie ist das mit den Cat Cuts, muss ich dort zusätzlichen Stoff einplanen oder reicht es, wenn ich die gerade Seitenkante bestimme und dann wie HAL von Pluennenkreuzer mit einer Bleischnur verfahre ?
Und die Seiten am Boden haben bei dir keinen Cat Cut oder ?
Und hat sich das Belüftungssystem auf der schmaleren Seite bewährt oder würdest du bei einer neuen Version den Lüfter auch auf die breite Seite setzen ?
Viele Grüße,
Jonathan
Hi Jonathan,
haha ja das hab ich beim Erstellen des Schnittmusters auch gemacht :D
Bei den Cat Cuts würde ich von der geraden Kante ausgehen und dann in der Mitte je nach Seite den Tiefpunkt der Kurve 2-4 cm hinein reichen lassen.
Genau, die Seiten am Boden haben keine Cat Cuts.
Das Belüftungssystem würd ich wieder an die schmale Seite setzen, da ich diese auch immer in den Wind gestellt habe. Aber generell würd ich darauf bei nächsten Mal verzichten.
Ich plane diesen Frühling mir das gleiche Mid nochmal aus DCF zu nähen, um so bei ~ 300g raus zu kommen :D
Viel Erfolg bei deinem MId!
LG Alex
Danke für deine Tipps Alex. Also berechne ich beim Ausschneiden des Stoffes einfach gerade Seitenkanten + Näht Zugabe für die Kappnähte und schneide dann den Cat Cut aus ? Oder brauche ich noch irgendeine Zugabe wegen des Cat Cuts?
Ja von diesem superleichten dyneema habe ich auch schon viel gehört, hast du mit dem Material schon bei anderer Ausrüstung Erfahrung machen können ?
Genau, eine Extra Zugabe für die Cat Cuts brauchts nicht.
Aus DCF werde ich dieses Wochenende mal einen Rucksack nähen. Habe wegen dem exorbitanten Preis bisher immer einen Bogen um das Material gemacht. Besonders für Packs. Für Tarps macht es wahrscheinlich mehr Sinn, da die Gewichtsersparnis dadurch größer ist.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
Hast du deinen DCF Rucksack bereits fertiggestellt ?
Wegen des Cat Cuts mache ich mir immer noch Gedanken: Wieso ist dieser nur auf den Trapezförmigen Teilen und nicht auch auf den Dreiecken? Der Cut wäre bei der langen Seite ja viel länger als bei der kurzen. Und überhaupt, wie nähe ich lange und kurze Seite zusammen, wenn der Cat Cut eine unterschiedliche Tiefe hat? So richtig vorstellen kann ich mir das nicht, kannst du helfen ?
Schönes Wochenende,
Jonathan
Hallo Jonathan,
Ja den DCF Rucksack habe ich fertig. Echt klasse das Material!
Deine Frage zu den Catcuts verstehe ich nicht ganz… Die Catcuts habe ich nur auf den vier äußeren Kanten der Pyramide vorgesehen. Also dort, wo die Spannung auch am stärksten ist. Auf den unteren Kanten des Tarps gibt es keine, denn dort haben sie kaum Einfluss.
Solange die zu vernähenden Kanten gleich lang sind, ist es beim nähen kein großer Unterschied zu geraden kanten.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
genau, die Seitenkante ist ja theoretisch immer gleich, soweit habe ich das verstanden. Allerdings sehe ich auf dem Schnittmuster den Cat Cuts nur bei den Trapezen, nicht bei den Dreiecken. Die beiden Trapeze (eins für die lange Seite, eins für die kurze) haben aber unterschiedlich lange “Kanten”. Wenn beide hinterher aneinandergelegt werden, dann ist es doch schwierig zu vernähen oder?
Ich habe das mal aus Pappe gelegt vielleicht verdeutlicht dies, was ich meine: https://ibb.co/vH29gyy
Und der Cat Cut der kurzen Seite verläuft doch auch anders als der auf der langen oder? Wie passen die beiden dann zusammen? :D Ich bin auf jeden Fall maximal verwirrt, vielleicht sollte ich einfach schneiden und nähen und gucken ob es geht :D.
Viele Grüße und dir einen wundervollen Abend,
Jonathan
Hi Jonathan,
meinst Du mit den Dreiecken die kleinen Spitzen der jeweiligen Seitenteile? Die haben jedenfalls auch die weitergeführten Catcuts, die von den langen Trapezen ausgehen. Ist auf der Zeichnung wahrscheinlich einfach schlechter zu erkennen. Zudem werden diese kleinen Dreiecke auch erst an die Trapeze genäht, bevor die Seitenteile miteinander verbunden werden. Dann haben diese auch die gleiche Länge. Ich hoffe das war verständlich :)
Viele Grüße,
Alex
Oh ja, das war eine Offenbarung für mich :D, vielen Dank.
Liebe Grüße,
Jonathan
Klasse, dass freut mich :D
Viel Spaß beim weiteren Nähen!
Liebe Grüße,
Alex
Hi Alex,
meine Pyramide ist inzwischen fertig, ist zwar kein Meisterwerk aber ich bin mega happy, dass es überhaupt geklappt hat.
Nun tüftel ich an einem passenden Innenzelt dafür und habe auch schon über google ein Bild von deinem gefunden. Das erscheint mir aber ziemlich schmal und befindet sich ja nur in der Hälfte deiner Pyramide. Ist es wirklich 100 cm breit?
LG,
Jonathan
Hi Jonathan,
klasse! Glückwunsch zu deinem abgeschlossenen Projekt.
Genau, es befindet sich zur Hälfte in der Pyramide. Aber es hat eine Breite von 120 cm. Habe den mittigen Trekkingstock daher etwas aushalb der Mitte platziert. Aktuell werde ich aber ein neues innenzelt nähen, was mittig in der Pyramide sitzt. Ist einfach mehr Platz drin und besser für den Wetterschutz.
LG Alex
Danke :).
Den Trekkingstock zu versetzen hatte ich auch überlegt aber 120 cm Breite erschienen mir dann doch zu knapp. Hatte da eher an 140 – 160 cm gedacht, sonst bleibt auch zuviel Raum hinter dem Inner und dem Fly, wo kein Reissverschluss ist, flöten.
Mir ist noch aufgefallen, dass es bei den kommerziellen IZ mit Stange in der Mitte es immer zwei Varianten gibt: Eine ist einfach genauso hoch wie das Fly und endet damit an der Spitze des Trekkingststockes und bei der anderen lässt sich der Stock durchführen und das Inner daran einhaken. Was denkst du über die beiden Aufstellarten?
Und wo ich beim Nähen massive Schwierigkeiten hatte ist die Spitze, wie gehst du vor wenn du diese zusammennähst?
Einen schönen Tag dir :),
Jonathan
Hi Jonathan,
ich persönlich finde die Variante besser, wo der Trekkingstock durch das IZ geführt wird. Lässt sich einfacher aufbauen.
Ich werde die Spitze so umsetzen, dass dort eine große Öffnung mit Kordelzug angebracht wird. Dann lässt sich die Öffnung schnell und einfach Schließen und wird mit einem Haken an einer elastischen Kordel oben am Trekkingstock befestigt. Ist vermutlich auch etwas einfacher in der Fertigung.
LG Alex
Ja, die Variante bevorzuge ich auch. Damit lässt sich das IZ wesentlich leichter auf- und abbauen und man ist insgesamt flexibler.
Wie fertigst du die Spitze (die dann ja eigentlich keine mehr ist), also wie verbindest du die SeitenWände oben miteinander? Und vor allem: wie verstärkst du das dann ?
Die Seitenwände habe ich ganz normal (ähnlich wie beim Pyramid) zusammengenäht und die Spitze etwa um 15cm abgeschnitten. So hat man eine gleichmäßige und gerade schnittkante. Dann kannst Du daran aus einem weichen Stoff (zB. unbeschichtetes, dünnes Ripstop) einen Tunnelzug anbringen. Dadurch wird eine Kordel gefädelt, die dann die Öffnung zusammen zieht.