Smartwatches für Draußen und Fitness-Tracker gibt es wie Sand am Meer. Ein reinrassiges Exemplar für Bergtouren und das Wandern fehlte jedoch bislang. Die Casio WSD F10 schließt diese Lücke und unterscheidet sich von den anderen Smartwatches durch ihre Outdoor-Tauglichkeit und die daraus resultierenden Features und Eigenschaften.
Neben diesen verfügt die auf Android-Wear basierende Uhr über die klassischen Smartwatch-Funktionen. E-Mail, WhatsApp, Facebook und auch alle sonstigen Benachrichtigungen landen auf dem LCD-Display der Uhr. Inklusive einem kleinen Vibrationsschüttler am Handgelenk. Auch auf Sprachbefehle reagiert die WSD F10. So kannst Du über das eingebaute Mikrofon Nachrichten versenden, eine Navigation starten oder das Wetter abfragen.
Ob das jetzt für den Outdoorbereich alles so sinnvoll oder notwendig ist, sein einmal dahin gestellt. Auf diese Smartwatch typischen Funktionen möchte ich in diesem Testbericht auch nicht zu ausführlich eingehen. Viel mehr interessieren mich die Outdoor-Eigenschaften der Uhr. Denn schon lange nutze ich diese Casio Uhr* zu Bestimmung von Luftdruck, Höhe und Temperatur auf meinen Bergtouren und Wanderungen.
Casio WSD F10: Die Outdoor Smartwatch
Welchen Vorteil bietet nun die intelligente Casio WSD F10 gegenüber meiner “dummen”, klassischen Outdoor-Uhr? Das versuche ich in diesem Review einmal herauszufinden. Vorab aber wie immer einige Details der Uhr im Überblick:
- Gewicht: 93 Gramm
- Abmessungen Gehäuse (Breite x Höhe x Dicke): 61,7 mm x 56,4 mm x 15,7 mm
- Display: Dual-Layer LCD
- Displaygröße: 1,3 Zoll
- Wasserdicht: bis 50 Meter
- Auflösung: 300 x 320 Pixel
- Betriebssystem: Android-Wear 1 (Update auf 2.0 geplant)
- Ladeanschluss: Micro-USB
- Outdoor-Funktionen:
- Kompass
- Höhenmesser
- Barometer
- Sonnenauf-/untergangszeiten
- Gezeitenanzeige
- getestet nach MIL-STD-810G
- Preis: ab 399,90 €
- Hersteller Website
Mittlerweile habe ich die Casio WSD F10 seid mehr als 2 Monaten im täglichen Gebrauch. Ob Wandern, Trekking, Laufen, Skifahren, Radfahren oder unter der Dusche: Die Outdoor Smartwatch war überall dabei.
Casio WSD F10: Erster Eindruck
Nach dem ersten Anziehen war klar: Das ist keine Uhr für zierliche Handgelenke. Denn die Casio WSD F10 ist massiv. Mit ihren Abmessungen überragt sie meine alte Casio Uhr um einiges. Wahrscheinlich soll ein besonders robuster und outdoortauglicher Eindruck erweckt werden. Ziel erreicht. Trotz ihrer Größe mutet das Design gradlinig und schick an. Casio’s G-Shock Reihe sieht da für mich klobiger und mehr nach Outdoor aus.
93 Gramm stehen nach dem Wiegen auf der Waage. Nicht wirklich leicht für eine Uhr. Das Gewicht hat mich die letzten 2 Monate aber überhaupt nicht gestört. Die Verarbeitung scheint tadellos und die Materialien fühlen sich rundum wertig und stabil an. Das Armband besteht aus weichem Kunststoff und sitzt angenehm auf der Haut.
Auf der rechten Seite besitzt die Casio WSD F10 drei Knöpfe. Der Oberste öffnet die Outdoor-Funktionen und schaltet bei erneutem Druck in die Nächste weiter. Er ist mir “TOOL” bezeichnet. Der mittlere Button kann wie der “Home-Button” bei Smartphones verstanden werden. Er führt aus jedem Menü zurück auf den Hauptbildschirm der Uhr. Er ist außerdem der POWER Button der Uhr. Der unterste Knopf kann einer gewünschten App zugewiesen werden. Die startet dann bei Betätigung des sogenannten “APP“-Buttons.
Die linke Seite der Uhr ist für die magnetische Ladebuchse und die Outdoor-Sensoren reserviert. Unterhalb des Displays sitzt das Mikrofon, durch welches diverse Sprachbefehle aufgenommen werden können. Angemerkt sei, dass die Smartwatch Funktionen nur mit Android-Smartphones sinnvoll funktionieren. Mit einem iPhone ist der Funktionsumfang aufgrund des Betriebsystems Android-Wear 1.0 eingeschränkt.
Display
Das Display der WSD F10 ist zweischichtig aufgebaut. Zum einen gibt es das helle Farbdisplay, welches alle Smartwatch- und Outdoorapplikationen anzeigt. Des Weiteren ist zusätzlich ein stromsparendes, monochromes LCD-Panel integriert, welches die Zeitanzeige übernimmt, wenn nicht auf die Uhr geschaut wird. Was sicherlich den Großteil der Zeit ausmacht. So kannst Du jederzeit die Uhrzeit ablesen. Auch bei ausgeschaltetem Farddisplay.
Die Auflösung des Farb LCD ist für meinen Geschmack sehr gut und die maximale Helligkeit ausreichend hoch. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung konnte ich alles noch gut und eindeutig ablesen. Das monochrome Display lässt sich bei Tageslicht und Sonneneinstrahlung sogar besser ablesen, als ohne. Bei einigen Aktivitätsapps wie Runtastic werden im aktiven Betrieb einige Informationen ebenfalls auf dem monochromen Display angezeigt. Dafür muss aber die “Always On” Einstellung aktiviert sein.
Das Farbdisplay zeigt dabei das eingestellte “Watchface” an. Also das Design des Ziffernblattes. Diese kannst Du mit einem langen Druck auf das Display ändern und an deine Wünsche anpassen. Es sind einige voreingestellte Ziffernblätter von Casio dabei, sowie die Android-Wear Standards. Die Ziffernblätter von Casio orientieren sich dabei meist an der G-Shock Reihe und zeigen teilweise sinnvolle Zusatzinformationen wie den Luftdruck oder die Höhe an.
Casio WSD F10: Bedienung
Die Bedienung der Casio Smartwatch unterscheidet sich wenig von der eines Smartphones. Per Wischgesten navigierst Du zwischen verschiedenen Ansichten und Menüs hin und her. Wischst Du von oben nach unten, öffnet sich ein kleines Menü. Dort kannst Du die Benachrichtigungseinstellungen stumm schalten, die Helligkeit erhöhen oder in die Einstellung gelangen. Durch Wischgesten von unten nach oben schaltest Du zwischen deinen aktuellen Benachrichtigungen hin und her.
Ein Wischgeste nach Rechts ist bei den meisten Apps oder Einstellung vergleichbar mit der “Zurück”- Aktion auf dem Smartphone. Vom Hauptbildschirm wechselst Du per Linkswisch in den App-Drawer der Uhr. Hier kannst Du alle installierten Apps ansteuern. Weiter Links gelangst Du zu den Kontakten und auf der nächsten Seite zur Google-Sprachsteuerung.
Sprachsteuerung
Dort kannst Du durch das integrierte Mikrophone Nachrichten (SMS, WhatsApp, E-Mail, etc.) versenden, Termine oder Erinnerungen erstellen, eine Navigation oder bestimme Apps starten. Die Spracherkennung funktioniert recht gut und ist immer dann praktisch, wenn die Bedienung des Smartphones gerade nicht so passend ist. Zum Beispiel am Steuer des Autos.
Bewegungssteuerung
Die Uhr kann auch per Bewegung bedient werden. Die sinnvollste dieser Funktionen ist sicherlich das “Aufwecken”. Drehst Du dein Handgelenk in Richtung deines Gesichts, um auf die Uhr zu schauen, wechselt die Ansicht vom monochromen auf das Farbdisplay mit all seinen Informationen.
Casio WSD F10: Outdoor-Funktionen und Features
Smartwatches gibt es viele. Auch einige, die den Outdoor-Bereich mit aufgreifen. Wobei sich der Begriff Outdoor dann aber meist auf das Laufen oder die sogenannten Fitness- und Health-Apps konzentiert. Vor allem Letzteres empfinde ich als unsinnigen Trend. Warum muss ich wissen wie viele Schritte ich pro Tag mache und wie der Kalorienverbrauch dabei war? Wieso sollte ich meinen Schlaf analysieren oder meine Ernährung durch die Smartwatch überwachen lassen?
Der angebisse Apfel schlägt sogar vor die Achtsamkeit im Alltag zu “tracken”. Mit der Smartwatch. Zwei Begriffe die für mein Empfinden nicht gegensätzlicher sein könnten.
In diesem Zusammenhang können die Outdoor-Funktionen der Casio WSD F10 nur als sinnvoll beschreiben werden. Sie teilen sich in 5 Hauptbereiche auf. Auf alle werde ich im folgenden Abschnitt etwas genauer eingehen. Generell sei gesagt: Alle hier genannten 5 Funktionen funktionieren auch unabhängig von der Kopplung mit dem Smartphone und werden über den TOOL Knopf aufgerufen.
Die 5 Hauptbereiche sind:
- Luftdruckmessung
- Höhenbestimmung
- Kompass
- Sonnenstandsanzeige
- Gezeitenstand
Luftdruckmessung der Casio WSD F10
Für eine grobe Wettervorhersage in der Natur ist ein Luftdruckmesser das wichtigste Instrument. Dabei ist aber nicht zwingend der aktuelle Luftdruck entscheidend. Sondern viel mehr seine Änderung über die letzten Stunden. Und das lässt sich mit der Casio Smartwatch hervorragend visualisieren.
Die erste Anzeige stellt den momentanen Luftdruck im bekannten Barometer Design in hPa dar. Wischst Du nach rechts ändert sich die Anzeige. Sie zeigt nun den Verlauf des Luftdrucks über die letzten 24 Stunden als grafische Kurve. Zusätzlich werden die Mini- und Maximalwerte des letzten Tages ausgegeben. So ist ein An- oder Abstieg des Luftdrucks sehr gut zu verfolgen. Je heftiger die Änderung bei gleichbleibender Höhe, desto heftiger meist auch die Wetteränderung.
Mehr Informationen zu Wetterkunde in der Natur findest Du in diesem Artikel.
Höhenmesser
Fast identisch ist das Layout des Höhenmessers. Die erste Anzeige stellt die momentane Höhe in Meter über Normal Null dar. Die zweite Anzeige visualisiert die Verlaufsänderung der Höhe über die letzten 24 Stunden. Ebenfalls mit Darstellung der Mini- und Maximalwerte. Das Höhenprofil einer Tour lässt sich somit an deren Ende sehr schön an der Uhr ablesen. Da der Höhenmesser über eine Luftdruckmessung funktioniert, sind wetterbedingte Höhenänderungen nicht zu vermeiden. Daher ist es ratsam den Höhenmesser an Orten bekannter Höhe erneut zu kalibrieren.
Tipp
Dreimal auf das Display getippt zoomt in die Anzeige hinein. Mit zwei Fingern kannst Du dich anschließend dort bewegen. Drei erneute Tipps beenden die Vergrößerung.
Kompass
Der Kompass der Smartwatch muss ab und zu neu kalibriert werden. Ansonsten wird die Nordrichtung nicht korrekt ausgegeben. Insgesamt war ich mit dem Kompass nicht ganz zufrieden. Zu oft war die Abweichung von den eigentlichen Himmelsrichtungen zu groß. Eine Alternative zu einem “richtigen” Kompass ist diese Funktion daher für meinen Geschmack nicht.
Sonnenstandsanzeige
Die nächste Outdoor-Funktion zeigt in der ersten Anzeige die Sonnenauf- und untergangszeiten des aktuellen Standortes an. Einmal in visueller Form und als Zahlenausgabe. Darunter wird zusätzlich der Beginn der Morgendämmerung und das Ende der Abenddämmerung angezeigt. Im zweiten Layout werden die Sonnenauf- und untergangsorte über einem Kompass angezeigt. Die Pfeile deuten dabei in Richtung des Sonnenauf- und Untergangs.
Gezeitenanzeige
Für einen definierten “Heimathafen” wird der Verlauf von Ebbe und Flut aus grafische Kurve dargestellt. Die aktuelle “Position” im Verlauf dessen wird mittels eines roten Punktes angezeigt. Die maximalen Tidenhübe werden ebenfalls ausgegeben. Diese Funktion ist für die Wanderer und Bergsportler sicherlich weniger von Interesse.
Kein GPS?
Der größte Kritikpunkt an der Casio WSD F10 ist wohl das Fehlen des GPS-Moduls. Die Outdoor-Smartwatch ist daher auf die Standortbestimmung des Handys angewiesen. Navigations- oder Laufapps funktionieren daher nur in Kombination mit diesem. Somit muss auch beim Laufen das Smartphone bei sein, falls Du die WSD F10 als Laufuhr nutzen möchtest. Daher ist der Standort auch immer nur so genau, wie die GPS-Genauigkeit deines Smartphones.
Für meinen Einsatzbereich beim Wandern stört mich, dass es keine Offline-Wanderkarten gibt. Ohne Handyempfang ist es also nicht möglich Kartenmaterial auf der Uhr angezeigt zu bekommen. Aber selbst mit Internet-Verbindung habe ich keine App gefunden, die mir eine Route über einer Wanderkarte auf der Uhr anzeigt.
Dieses Problem hat Casio aber mit dem kürzlich angekündigten Nachfolger nachgebessert. Die Casio WSD F20 verfügt demnach über ein GPS-Modul und die Möglichkeit offline Karten auf der Uhr selbst abzuspeichern.
Widerstandsfähigkeit – Nach Militärstandard getestet?
Der MIL-STD-810G ist eine US-amerikanische technische Militärnorm, welche Umwelt-Testbedingungen für militärische Ausrüstung spezifiziert1 . Casio wirbt damit, dass die Uhr daher extrem robust gegen Umwelteinflüsse geschützt ist. Zusätzlich ist die WSD F10 bis 50 Metern wasserdicht, was anscheinend bis jetzt einmalig für Smartwatches ist.
Dieser Standard wird von Herstellern teilweise jedoch zu Marketingzwecken genutzt, da in der Norm nicht vorgegen wird, dass der Ausrüstunggegenstand alle Prüfungen absolviert oder bestanden hat1. Davon einmal abgesehen ist die Casio WSD F10 selbst nach 2 Monaten noch vollständig gebrauchsspurenfrei. Ich habe die Uhr bewusst nicht vorsichtig behandelt. Aber heftigere Berührungen mit harten oder scharfen Gegenständen hat sie (noch) nicht abbekommen.
Outdoor-Apps
ViewRanger
Es gibt eine paar vorinstallierte Outdoor-Apps auf der Casio Smartwatch. Die interessanteste Applikation für das Wandern oder Trekking ist ViewRanger. Eine Navigations-App für Wanderungen, Radtouren oder Ähnliches. Sie zeigt auf der Uhr den nächsten Wegpunkt, den Höhenverlauf, Statistiken wie die Durchschnittgeschwindigkeit oder die aktuellen Koordinaten an. Klingt eigentlich alles sehr gut. Bis auf eine Sache. Eine Karte mit eingezeichnetem Routenverlauf fehlt leider…
Und da die WSD F10 nur auf das Smartphone-GPS zurückgreift, welches bei meinem Handy leider ziemlich schlecht ist, ist auch die Wegpunktanzeige wenig hilfreich. Die von ViewRanger getrackte Route wich bei meiner Winter-Wanderung im Ahrtal um ganze 4 Kilometer vom eigentlichen Wegverlauf ab.
Wünschen würde ich mir eine App, die auf dem Smartphone gespeicherte Offline Wanderkarten auf der Uhr anzeigt. Inklusive dem aktuellen Standort und dem GPS-Track. Der Standort kann dabei auch gerne vom Smartphone stammen. Aber die ViewRanger-App ist für meinen Geschmack in ihrer momentanen Funktionalität zu eingeschränkt.
Running-Apps
Das diese Abweichung nicht nur am GPS des Smartphones liegt, zeigen die Running-Apps wie Runtastic oder Runkeeper. Beide Apps funktionieren sehr gut in Kombination mit der Casio WSD F10. Die wichtigsten Daten wie Gesamt-Laufzeit, zurückgelegte Strecke oder die Pace werden auf dem Display der Smartwatch angezeigt. Auf dem Farb-, ebenso wie auch dem stromsparenden Monochromen LCD Panel.
Für eine korrekte Aufzeichnung sollte der Lauf aber über die Smartphone App gestartet werden. Denn beim Start über die Uhr findet das Smartphone anscheinend das GPS-Signal nicht richtig und gibt anschließend stark abweichende Daten aus.
Google-Maps
Ich nehme Google Maps jetzt einfach in die Katergorie der Outdoor-Apps mit auf. Die Kartennavigation funktioniert damit sehr gut und lässt sich einfach per Sprachsteuerung bedienen. Auf Befehle wie: “Navigiere zur Mustermann Straße 123” werden einwandfrei umgesetzt. Anschließend erfolgt die Darstellung in Karten- oder Listenansicht. Da die Uhr über keinen Lautsprecher verfügt, werden die Sprachanweisungen über das Smartphone abgespielt.
Casio WSD F10: Akku
Das diese Outdoor-Uhr geladen werden muss, ist natürlich besonders bei Fernwanderungen ein Nachteil. Denn sie ist ein zusätzlicher Gegenstand, der wieder aufgeladen werden will. Auch wenn ich keinen Vergleich zu anderen Smartwatches habe, scheint die Akkulaufzeit aber relativ gut zu sein.
Im alltäglichen Gebrauch muss ich die Uhr nur alle 3-4 Tage wieder aufladen. Dafür habe ich das Display auf die niedrigste Helligkeitsstufe gestellt. Über den Tag wird ein paar Mal der Luftdruck und die Höhe kontrolliert, sowie ein paar Nachrichten beantwortet und man glaubt es kaum: Auch ab und zu die Uhrzeit abgelesen. Nutze ich die Uhr häufiger, nutze sie zur Navigation oder mit der ViewRanger-App liegt die Akkudauer eher zwischen 2-3 Tagen. Auf Hüttentouren sollten es daher kein Problem sein, die Uhr ab und zu mal eben wieder zu laden.
Im reinen Zeitmessermodus, ohne Smartwatchfunktionen, sollen laut Casio sogar 4 Wochen Dauerbetrieb möglich sein. Getestet habe ich das jedoch nicht.
Es dauert ungefähr 2 Stunden bis die Smartwatch wieder 100% Ladezustand erreicht hat. Geladen wird die Casio WSD F10 über einen magnetischen Anschluss. Dieser ist relativ schwach und löst sich leicht wieder von der Buchse. Was in anderen Testberichten stark kritisiert wurde, hat mich aber nicht besonders gestört. Denn zum Laden liegt sie meistens sowieso in Ruhe neben der Steckdose.
Fazit zur Casio WSD F10
Die erste Smartwatch von Casio ist äußerst gelungen. Die sinnvollen Outdoor-Funktionen liefern speziell beim Wandern oder Trekking ausführliche Informationen für die Bestimmung von Höhe, Luftdruck und Sonnenstand. Besonders die Anzeige der Luftdrücke und Höhenverläufe der letzten 24 Stunden in einer sehr genauen Grafik hat mir gut gefallen. Ein großer Vorteil bei der Wetterkunde gegenüber meiner alten Outdooruhr. Die Bedienung der Casio WSD F10 ist intuitiv und geht schnell und einfach von der Hand.
Leider ist kein GPS mit an Bord und Offlinekarten fehlen ebenso. Das möchte der in den Startlöchern stehende Nachfolger besser machen. Die ViewRanger App war für das Wandern nur mässig zu gebrauchen, da die angezeigten Daten nicht wirklich der Realität entsprachen. Da dies jedoch auch stark vom Smartphone abhängig ist, werte ich das nicht zu negativ.
Der Akku ist für Smartwatches aber vergleichsweise potent. Bei energiesparendem Betrieb und geringer Nutzung hab ich bis 4 Tage mit einer Akkuladung erreicht. Für mehrwöchige, autarke Fernwanderungen leider trotzdem etwas knapp. Die Materialien der Uhr sind sehr hochwertig und machen sie äußerst robust. Das Display ist scharf und auch bei Sonneneinstrahlung gut abzulesen. Die 50 Meter Wasserdichtigkeit erweitern den Einsatzbereich der WSD F10.
Insgesamt in die Smartwatch von Casio eine gelungen Uhr für den Outdoorbereich, die mir persönlich sehr gut gefällt. Ihre Funktionen sind rundum sinnvoll und stimmig. Preislich orientiert sie sich momentan etwas oberhalb der Samsung Smartwatches.
Alternativen?
Keine Smartwatch, aber dafür mit GPS und Routenführung: Die TomTom Adventurer. Jens vom Hiking Blog hat sie getestet. Die Samsung Gear S3 hat Christian von Feel4Nature unter die Lupe genommen.
Was hältst Du von der Casio WSD F10?
Nutzt Du auch eine Smartwatch für deine Outdoortouren?
Quellen:
1 – Wikipedia
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Anmerkung*: Ich danke Casio für die Bereitstellung des Testprodukts. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Wenn man bedenkt, dass es kein GPS gibt, dann sind die 3-4 Tage Akkulaufzeit auch nicht so prikelnd. Meine Fenix 3 hält ohne GPS-Verwendung deutlich länger. Aber seis drum, eine Outdooruhr, die ohne gekoppeltes Handy nur einen Teil der Funktionen bietet ist für mich sinnfrei. Ist also letztendlich wieder nur eine Uhr für den urbanen Abentuerer.
Das Display macht aber einen sehr guten Eindruck und scheint deutlich besser ablesbar als bei meiner Fenix 3.
Hi Tom,
das fehlende GPS-Modul ist wirklich unverständlich.
Aber ohne gekoppeltes Handy kann die Uhr ja als ganz normale Outdoor-Uhr genutzt werden. Zur Bestimmung von Höhe, Luftdruck, etc. Das macht man in der Stadt wahrscheinlich eher weniger :)
Gruß Alex
Irgendwie habe ich mich bis jetzt nie wirklich durchgerungen eine Smartwatch zu nutzen. Mit der geringen Akkulaufzeit scheint sie mir irgendwie unnötiger Ballast.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch nie ein Uhrenträger war und mir sich keinerlei Vorteile erschließen. Mit einer Akkulaufzeit von einem Monat würde ich es aber dennoch mal probieren wollen. Ansonsten reicht mir wohl das Smartphone, dass ich ja eh dabei haben muss ;-)
Bin mal gespannt, wo die Technik in 10 Jahren steht.
Hi Dennis,
auf längeren Wanderungen ist das Nachladen eine zusätzliche “Belastung”. Eine Akkulaufzeit von einem Monat wäre mehr als klasse :)
LG Alex