Die Therm-a-Rest NeoAir Modelle erfreuen sich besonders wegen ihrem geringen Gewicht und Packmaß hoher Beliebtheit unter (Ultraleicht-) Wanderern. Mit circa 150€ für die ultraleichte NeoAir x-Lite, lässt sich Therm-A-Rest diese Eigenschaften aber auch fürstlich bezahlen. Die Therm-a-Rest NeoAir Trekker * hingegen ist in dieser Serie jedoch ein vergleichsweise günstiges Modell. Vergleichsweise. Dennoch wartet sie mit guten Spezifikationen auf und lässt sich problemlos im Rucksack verstauen.
Da meine NeoAir x-Lite ein geliebter Ausrüstungsgegenstand geworden ist, hat mich der Vergleich zu der Isomatte meiner Freundin sehr interessiert. Sind die mehr als 40€ Aufpreis gerechtfertigt? Oder sind die meisten Wanderer mit der immer noch leichten Therm-a-Rest NeoAir Trekker nicht genauso gut oder sogar besser beraten? Wie sieht es mit dem Schlafkomfort auf der etwas größeren Trekker aus?
Meine Standpunkt kann ich nur aus der Sicht eines 93kg schweren und 1,97 cm großen Mannes vertreten. Aber wenn selbst mir die Länge oder der Komfort zusagt, dann gilt das häufig auch für kleinere und leichtere Personen. Und die weniger subjektiven Eigenschaften habe ich Dir im folgenden einmal aufgelistet.
- Gewicht (nachgewogen): 527 g (in der Größe Regular)
- Gewicht Packsack (nachgewogen): 17 g
- Gewicht Reparaturset (nachgewogen): 12 g
- Packmaß: 23,5cm Länge x 10,5cm Durchmesser (in der Größe Regular)
- Maße: Länge: 183cm | Breite: 51cm (in der Größe Regular)
- Dicke: 6,3cm
- R-Wert: 3,0
- Material: 50D Polyester (Oberseite), 75D Polyester (Unterseite)
- Konstruktion: aufblasbare Leicht Luftmatraze mit Matrix-Luftkammern
- Features:
- Matrix-Luftkammern in Querrichtung
- Reflective Barrier Beschichtung
- Preis: EUR 112,00
Therm-a-Rest NeoAir Trekker Test: Erster Eindruck
Verglichen mit ihrem auf jedes Gramm optimierten Bruder kommt die Therm-A-Rest NeoAir Trekker fast plump daher. Anstatt auf den Körper des Schläfers zugeschnitten zu sein, besitzt sie eine traditionelle rechteckige Form. Das erhöht das Gesamtgewicht zwar etwas, wirkt sich jedoch im Bereich des Schlafkomforts eher positiv aus. Anstatt auf die dünne 30D Nylon Außenhülle der x-Lite, setzt Therm-A-Rest bei der Trekker auf 50 respektive 75 Denier starkes Polyester.
Dieses fühlt sich auch recht widerstandsfähig an und knistert in der Hand weniger als eine NeoAir X-Lite. Auf der linken Kopfseite sitzt wie gewohnt das Ein- und Auslassventil. Dort kannst Du entweder per Lunge, Pumpsack oder elektrischer Pumpe die Luft einblasen. Therm-a-Rest gibt für die Trekker einen R-Wert von 3.0 an, was sie für den 3-Jahreszeiten-Einsatz von Frühling bis Herbst qualifiziert.
Die Liegefläche ist, wie schon gesagt, rechteckig und besitzt eine Länge von 183cm. Da sich ihre Breite über die Länge nicht verändert, ist sie konstant 51cm weit.
Gewicht und Packmaß
Das erste Auspacken hat mich stutzig gemacht. Denn das Packmaß der Trekker ist nicht viel größer als das ihres ultraleichten Bruders. 23,5 cm in der Länge und 10,5 cm im Durchmesser habe ich gemessen. Damit lässt sie sich platzsparend in jedem Rucksack unterbringen. Geliefert wird sie in gerolltem Zustand. Ich packe aufblasbare Isomatten aber lieber gefaltet ein. Aber das soll jeder so machen, wie es den eigenen Packgewohnheiten am besten zugute kommt.
Im Gewicht gibt es da schon größere Unterschiede. 527 Gramm zeigt die Waage für die giftgrüne Isomatte an. Nochmal 17 Gramm kommen für den Packsack hinzu und weitere 12 für das Reparaturset. Bei diesem Exemplar der Trekker war der mitgelieferte Packsack um Längen zu groß. Muss ich meine X-Lite genauestens einrollen, um sie in den engen Packsack zu zwängen, bleibt bei dem Packsack der Trekker meist zu 1/3 leer.
Insgesamt wiegt die Trekker somit gut 170 Gramm mehr als die X-Lite. In meinen Augen ist das für eine Matte dieser Größenordnung aber immer noch gut. Vielen Ultraleicht-Freunden ist das sicherlich zu schwer. Meiner Meinung nach ist es aber ein guter Einstieg in die Welt der leichten und komfortablen Trekking-Isomatten. Eine faltbare Therm-A-Rest Z-Lite aus EVA-Schaumstoff ist zwar ebenfalls 170 Gramm leichter, aber weit entfernt von der 6,3cm dicken Polsterung.
Aber heißt dicker auch bequemer?
Therm-a-Rest NeoAir Trekker Test: Schlafkomfort
Nicht immer, aber in diesem Falle: Ja! In meinem Testbericht zur Therm-A-Rest NeoAir X-Lite konntest du lesen, dass mir der Schlafkomfort sehr gut gefallen hat. Jedoch mit einer Ausnahme. Durch die Mumienform hatte ich als Seitenschläfer zeitweilig das Gefühl, mit der Hüften von der Matte zu rutschen. In diesem mittleren Bereich wird die X-Lite schon recht schmal. Gerade für größere Personen kann das störend sein.
Dieses Gefühl hatte ich bei der Therm-a-Rest NeoAir Trekker nicht. Der konstanten Breite sei Dank habe nach dem Umdrehen auch auf der Seite seelenruhig weiter geschlafen. Ohne die “Angst” Morgens gerädert neben der Matte aufzuwachen. Auch den Bauchschläfern kommt diese Form zugute. Die unter dem Kopf verschränkten Arme haben auch im oberen Bereich der Isomatte genug Platz und liegen nicht plötzlichen auf dem kalten Boden. Was vor allem für meine Freundin der ausschlaggebende Grund für die NeoAir Trekker war.
Im Vergleich zu vielen anderen Herstellern, besitzen die NeoAir Modelle querliegende Luftkammern. Dadurch steigt neben die Anzahl der Kammern auch die Stabilität der Isomatte. Viele kleine Kammern, anstatt wenige Große. Das kommt auch dem Schlafkomfort zu gute. Denn meine Erfahrung mit einigen wenigen längsgerichteten Luftkammern war immer eine gewissen Unruhe. Ich lag nie wirklich stabil, sondern bin bei einer Bewegung auf der Matte oft hin und her “geschwankt”. Im Gegensatz dazu bietet die NeoAir Trekker ein sehr ausgewogenen Liegekomfort, bei dem nichts unangenehm schaukelt.
Mit circa 20 mittelstarken Atemzügen ist die Therm-a-Rest NeoAir Trekker vollständig aufgeblasen. Sobald ich auf ihr liege, lasse ich über das Ventil aber noch ein bisschen Luft ab, um etwas in ihr einzusinken. Ansonsten ist sie mir zu prall.
Knister, Knister, Knister?
Die NeoAir Modelle stehen häufig wegen ihres “lauten” Obermaterials in der Kritik. Bei jeder Bewegung auf den Matten würden das Ober- und Unterseiten Material ein knisterndes Geräusch erzeugen. Kein Vergnügen für Wanderer die mit einem leichten Schlaf gesegnet sind. Diese Kritik kann ich im Bezug auf die X-Lite bestätigen. Selbst die neueren Modelle davon geben ein unüberhörbares Rascheln von sich.
Das tut die NeoAir Trekker zwar auch, aber in deutlich geringerer Lautstärke. Ich bin kein einzigen Mal Nachts wach geworden, wenn meine Freundin sich umgedreht hat. Auch das Bewegen auf der Matte vor dem Einschlafen war keineswegs störend. Ich gehe davon aus, dass dies dem dickeren Obermaterial der Trekker zu verdanken ist. Ich hingegen habe schon verärgerte Blick auf mich gezogen mit meiner rascheligen X-Lite.
Therm-a-Rest NeoAir Trekker Test: Isolationsleistung
Mit einem R-Wert von 3.0 kannst Du die Matte für den 3-Jahreszeiten Einsatz verwenden. Das wird für die meisten Touren im Jahr auch ausreichend sein. In kälteren Herbst-Nächten mit Nachtemperaturen um die 3-4 °C hat mich die Trekker noch sehr gut gegen die Kälte von unten isoliert. Selbst bei der Verwendung mit einem “rückenfreien” Daunenquilt. Triangular Core Matrix und Aluminiumbeschichtung verrichten also eine gute Arbeit. Die Triangular Core Matrix kannst Dir das als eine Vielzahl von dreieckigen Luftkammern im Inneren der Isomatte vorstellen. Diese liegen in 2 Schichten übereinander und reduzieren den Temperaturengradienten in jeder einzelnen Kammer. In Kombination mit der Aluminiumbeschichtung kann somit diese gute Isolationsleistung erreicht werden.
Für den Wintereinsatz sollte eine Isomatte aber mindestens über einen R-Wert von 4.0 verfügen. Denn nur so kann sie auch bei Minustemperaturen ein Wärmeverlust an den Untergrund verhindern. Ein vergleichbares Modell für den Wintereinsatz ist die NeoAir Allseason mit einem R-Wert von 4,9*.
Haltbarkeit der Therm-a-Rest NeoAir Trekker
Zu der Haltbarkeit von aufblasbaren Isomatten kann man qualitativ erst etwas nach ihrem ersten Loch sagen. Und das steht glücklicherweise noch aus. Soviel sei jedoch gesagt: Selbst bei meiner empfindlicheren X-Lite konnte ich noch keinerlei Abnutzungen oder Beschädigungen feststellen. Daher prophezeie ich der NeoAir Trekker mindestens gleich gute Chancen. Dennoch gilt für alle ausfblasbaren Luftmatrazen: Der Untergrund sollte vorher (!) gründlich auf spitze Steine oder Ähnliches kontrolliert und davon befreit werden. Deine Isomatte wird es Dir mit einer längeren Lebensdauer danken.
Anders sieht es jedoch beim Thema Schimmelanfälligkeit aus. Werden diese Isomatten immer mit dem Mund aufgeblasen, gelangt bei jedem Atmenzug etwas Feuchtigkeit in die Isomatte. Diese kann kaum noch entweichen und bildet nach und nach im Inneren etwas Schimmel. Das liegt keineswegs an den Therm-a-Rest Matten, sondern kommt beider Matte diese Art vor. Eine Alternative sind Pumpsack* oder elektrische Pumpe*. Beides gibt es speziell für die Therm-a-Rest Isomatten. Ob man das Zusatzgewicht nun mitschleppen möchte, muss jeder selbst entscheiden.
Aber in wie weit die Lebensdauer von den Matten durch den leichten Schimmel im Inneren beeinflusst wird, kann ich nicht genau sagen. Um die Schimmelbildung zu reduzieren, solltest Du aufblasbare Isomatten immer mit geöffnetem Ventil transportieren und lagern.
Fazit des Therm-a-Rest NeoAir Trekker Test
Kommt es nicht auf das optimale Verhältnis von Komfort zu Gewicht an, ist die Therm-A-Rest NeoAir Trekker * ein sehr gute Isomatte. Obwohl sie nicht auf minimales Gewicht ausgelegt ist, sind ihre 527 Gramm dennoch sehr gut. Damit lässt sie fast alle selbstaufblasenden Isomatten hinter sich. Im Vergleich zu den Schaumstoff und EVA-Matten ist sie mit ihrer 6,3cm starken Dicke deutlich komfortabler. Auch ihr Packmaß geht für die gebotene Liegefläche mehr als in Ordnung. Die geringere Geräuschentwicklung beim Umdrehen und die robusteren Materialien machen sie zu einer interessanten Alternative zur ultraleichten NeoAir x-Lite.
Zudem ist die NeoAir Trekker circa 40€ günstiger als die x-Lite. Eine Anschaffung hinterlässt also ein nicht ganz so großes Loch im Geldbeutel. Trotz des immer noch hohen Preises, ist das gebotene Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Unschlagbarer Komfort gepaart mit robusten Materialien sind gute Voraussetzungen für harmonische und viele lange Nächte.
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Anmerkung*: Ich habe dieses Produkt nicht vom Hersteller erhalten, sondern mit den eigenen finanziellen Mitteln (in diesem Fall mit denen meiner Freundin) erworben. Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Wir sind auch gerade auf der Suche nach den passenden Isomatten. Du hast mir mal wieder sehr weiter geholfen. Vor allem das mit dem Schimmel durch manuelles Aufblasen hatte ich gar nicht auf dem Schirm. War mir immer schleierhaft, warum ich eine Pumpe für etwas brauche, das ich mit (wie du schon sagst) 20 Zügen voll habe.
Therm-A-Rest scheint wohl unsere Adresse zu sein. Welche es wird, kann ich aber noch nicht genau sagen.
Beste Grüße
Chris
Hi Chris,
freut mich, dass Dir der Artikel weitergeholfen hat.
Etwas schwerer aber auch deutlich günstiger ist die Therm-a-Rest NeoAir Venture. Etwas über 600 Gramm und um die 60€. Dafür aber auch nur ein R-Wert von 1.8. Ist halt immer ein Abwägen. Entscheidet ist meist aber der Einsatzzweck.
Viele Grüße,
Alex
Hallo,
Ich habe zwei dieser Matten und sie bisher in zwei Urlauben verwendet. Leider ist jedes Mal eine der Matten kaputt gegangen. Einmal ist eine Naht aufgegangen (ist anstandslos getauscht worden) und beim letzten Urlaub haben sich die verschweißungen im Inneren Stück für Stück gelöst.
Ist aber nicht geblieben. Würde die Matte nicht wieder kaufen.
Macht halt keinen Spaß wenn man ständig befürchten muss wieder auf dem kalten Boden zu schlafen. :(
Hi,
das hört sich ja nicht sonderlich schön an.
Ich kann glücklicherweise nichts dergleichen berichten und hoffe, dass das auch so bleibt ;)
LG Alex
hallo alex!
ich bin unschlüssig und würde gerne deine meinung zur entscheidungsfindng hören ;-)
ich bin genauso gross wie du, aber grundsätzlich seitenschläfer.
jetzt frage ich mich, ob da dann nicht die normale in “weit” auch ausreichen sollte?
sie ist ja nicht nur etwas leichter (vernachlässigbar), aber auch ein bisgen günstiger.
ich würde von der xlite umsteigen, da ich für die gelgentliche nutzung in einer hängematte, lieber eine rechteckige hätte. aber auch da sollte es ja mit den wenigen fehlenden cm ausreichen, oder?
dank dir!
liebe grüsse
jan
Hi Jan!
ich persönlich schlafe auch immer auf den Isomatten in der normalen Größe. Auch ich bin Seitenschläfer und finde es daher weniger schlimm, wenn meine Füße nachts etwas über die Matte hinaus ragen. Als Seitenschläfer empfinde ich die breiten Modelle auch als angenehmer.
Die fehlende Länge sollte auch in der Hängematte eigentlich kein Problem sein.
Liebe Grüße,
Alex
hi alex
dank dir.
konnte nicht warten, musste handeln und hab nun beide bestellt.
gabs für 80€…
lg