Irgendwann befindet man sich in einer Sackgasse. Weniger scheint nicht mehr möglich zu sein. Die Tabelle wurde stundenlang von oben bis unten beäugt. Und das Auge blieb immer wieder an der gleichen Stelle hängen. Somit ergibt sich nur eine logische Lösung. Und die war mir eigentlich schon lange bekannt. Nur mit dem Überwinden happerte es etwas. Aber wieder einmal ist weniger der Schlüssel zu mehr.
Falls Du meinen Blog schon länger verfolgst, ahnst Du vielleicht schon warum es hier geht: Der Umstieg von einem Zelt auf ein MYOG Tarp naht! Lange Zeit habe ich mich dagegen gewehrt. Immer waren die Ausreden die Gleichen:
- “Es bietet weniger Schutz vor Wind und Regen als ein Zelt”
- “Spinnen, Riesenameisen und Tausendfüssler krabbeln über meinen Kopf und kriechen in jede Öffnung hinein”
Kleiner, leichter, vielseitiger, anpassungsfähiger standen aber irgendwann den irrational gewordenen Bedenken gegenüber. Die Vorteile eines Tarps für meine Einsatzzwecke überwogen. Warum sollte ich es also nicht einfach mal ausprobieren? Zu verlieren habe ich ja nichts.
Welches Tarp?
Doch für welches Modell soll ich mich entscheiden? Auswahl am Markt gibt es zur Genüge. Anforderung: Das Tarp soll problemlos 2 Personen Schutz vor Wind und Regen bieten und bestenfalls unter 500 Gramm wiegen. Der Preis traf schnell die Entscheidung, ob es ein Tarp aus Silnylon oder ultraleichtestem Dyneema Composite Fabric (ehemals Cuben Fiber) werden soll. So federleicht so auch ist: Über 300€ wollte ich nun nicht für ein Cuben-Tarp berappen. Nach einigen Recherchen standen somit die folgenden Exemplare zur Auswahl:
Dennoch war ich skeptisch was den Wetterschutz anbelangte. Weniger der aufgelisteten Tarps wegen, sondern eher meiner (noch) mangelnden Erfahrungen mit ihnen. Würde ich auch bei stärkerem Wind und Regen noch ein vernünftiges Shelter aufspannen können? Einerseits wollte ich die naturverbundene Offenheit, Variabilität und das geringe Gewichts eines Tarps, aber auch etwas mehr Witterungsschutz für unerfahrene Benutzer. Also suchte ich weiter nach alternativen Designs und stieß auf folgende Exemplare:
- Ray Jardines Tarp
- Laufbursche’s tanzPALAST (Vorstellung bei qbloggt)
- DIY Tarp Nr 1 von Anders Jonsson
Alle hatten sie vorne wie hinten “Beaks” um den Schutz vor Wind und Wetter zu verbessern. Da jedoch diese Modelle (außer Rays Tarp aus Bausatz) nicht zu kaufen waren, fiel die Entscheidung recht schnell:
Ein MYOG Tarp nähen
Nachdem ich großen Gefallen an dem Selbermachen und Selbernähen von Ausrüstungsgegenständen gefunden habe, war die Umsetzung eines Tarp ein konsequenter Schritt. Weg von der vermeintlich schützenden Hülle eines Zeltes und hin zu dem naturverbundenen Naturell des Tarps. Ich gehe davon aus, dass viele Wanderer, die sich von unnötigem Ballast befreien wollen, eine ähnliche Entwicklung durchlaufen. Das schwere Trekkingzelt wird 1. ein leichtes Zelt, wird 2. ein Ultraleichtzelt oder TarpTent, wird 3. ein Tarp.
Und gerade das Nähen eines Tarp lässt sich mit einer Haushaltsnähmaschine* einfach realisieren. Daher möchte ich Dir in diesem Artikel konkret zeigen, für welches Design ich mich schlussendlich entschieden habe und wie die Umsetzung abläuft.
Design Überlegungen
Anforderungen ans MYOG Tarp
Um auch 2 Personen ausreichenden Platz zu bieten, hat sich eine Größe von circa 3 x 3 Metern als sinnvoll herausgestellt. Diese Abmessungen habe ich anfangs als groben Richtwert angenommen. Da es aber kein klassisches Flat-Tarp werden soll, unterscheiden sich die finalen Maße etwas. Unsere Rucksäcke sollen ebenfalls problemlos unter dem Tarp ihren Platz finden.
Um den Wetterschutz zu verbessern sollen an den Enden der Firstnaht jeweils ein “Beak” sitzen. Ein sehr kleines, abfallendes Vordach, wenn man so will. Im Gegensatz zum rechteckigen Design von Ray Jardines Tarp, soll der Fußbereich jedoch eine etwas niedrigere Höhe aufweisen als im vorderen Bereich. Die Firstnaht soll somit nach hinten leicht abfallen. Davon verspreche ich mir eine bessere Stabilität in windigem Wetter und eine geringe Gewichtsersparnis. Auch soll sich die Liegebreite zum Fußbereich hin verringern. Somit tendiert der Entwurf eher in Richtung tanzPALAST von Laufbursche.
Ist das Wetter recht stabil mit wenig Wind, kann das Tarp für verbesserte Ventilation höher über dem Boden aufgespannt werden. Gibt es jedoch Wind und Regen, schließt es von 3 Seiten ebenerdig ab und wird entsprechend flacher abgespannt. Was an Kopffreiheit verloren geht, wird an Wetterschutz dazugewonnen. Durch die Beaks sind die unterschiedlichen Aufbauvarianten jedoch deutlich eingeschränkt. Das nehme ich aber gerne in Kauf, da ich zu Anfang sowieso hauptsächlich auf die A-Frame Variante zurückgreifen werde.
Das Basteln von unterschiedlichen und maßstabsgetreuen Papiermodellen war bei der Auswahl des passenden Designs erstaunlich hilfreich.
Abspannpunkte des MYOG Tarp
Insgesamt habe ich 18 Abspannpunkte an dem Tarp vorgesehen. Bei einem Flat-Tarp würde das viele verschiedene Aufbauvarianten ermöglichen. Bei diesem Design dienen diese Punkte jedoch hauptsächlich dem stabilen und straffen Abspannen der A-Frame Variante. Entlang der Ridgeline sitzen auf der Vorder- und Rückseite jeweils 2 Abspannpunkte. Die 4 Abspannpunkte an den Ecken sind für die Hauptstabilität verantwortlich und müssen die größten Spannungen aushalten. Entlang jeder Längsseite gibt es jeweils 3 weitere Punkte, um das Tarp bei starkem Wind und Regen auf dem Boden zu fixieren. 2 seitliche “Pull-Outs” sollen die Kopffreiheit im Inneren verbessern (Anmerkung: Diese “Pull-Outs” habe ich aber noch nicht angebracht, falls Du sie auf den Fotos vermisst.)
Wie Du siehst, wird das Tarp in dieser Variante mit 2 Trekkingstöcken aufgespannt. Das funktioniert auch mit nicht verstellbaren Modellen wie meinen SWIX Sonic Pro Trail Carbon sehr gut.
Abmessungen
Den oben aufgelisteten Überlegungen entsprangen die folgenden Abmessungen des Tarps:
Eine ausführliche Nähanleitung eines ähnlichen Tarps findest Du in dem bewährten Tarp Kit von Ray Jardine. Prinzipiell ist das Nähen eines Tarps aber ein gutes Einstiegsprojekt für Nähanfänger.
Materialien des MYOG Tarp
Ein wichtiger Grund für den Umstieg auf ein Tarp war das geringere Gewicht im Vergleich zu einem Zelt. Das soll sich konsequenterweise auch in den verwendeten Materialien widerspiegeln. Da das hoch gepriesene Dyneema Composite Fabric mir für das erste MYOG Tarp viel zu teuer ist (~ 40€ pro lfdm), scheint ein leichtes Silnylon eine passende Alternative. In der 20D Stärke von Extremtextil bringt das Gewebe circa 36g/m2 auf die Waage. Die häufigste Kritik an dieser Variante ist jedoch die hohe Ausdehnung bei Feuchtigkeit. Das typische “Sagging” von Silnylon soll bei dem 36g/m2 Modell wohl besonders stark ausgeprägt sein. Des Gewichtes wegen ziehe ich es dennoch dem stärkeren 40D Gewebe vor. Notfalls werde ich im Nachhinein elastische Nachspanner(LINK) einbauen.
Durch die Verwendung von Silnylon spare ich mit die aufwändige Konstruktion und den Ausschnitt der Kanten mittels Catenary Cut beziehungsweise einer Kettenlinie. Zwar kann durch den Catenary Cut das Tarp straffer abgespannt werden, aber das lohnt sich eher für dehnungsärmere Materialien als Silnylon. Bei Cuber Fiber zum Beispiel lohnt es ich deutlich mehr.
Als Verstärkungsmaterial für die Abspannpunkte wird das 200 Denier starke Diamond Ripstop Nylon verwendet. Ein “Ausreißen” der Abspannpunkte unter hohem Zug soll daher verhindert werden. Das Gewebe wiegt circa 120g/m2 und findet in Form von Halbkreisen unter allen Abspannpunkten Platz.
An den 4 Ecken das Tarp sollen Line-Locs das nachträgliche Nachspannen erleichtern. Die verwendeten Exemplare besitzen ein Gewicht von 1,2g pro Spanner. Die passenden Abspannleinen sollten einen Durchmesser von 2,5 bis 3 Milimetern besitzen.
Diese Dinge habe ich für das Nähen des Tarps verwendet:
Nähzubehör:
- Nähmaschine Singer 2250 Tradition*
- Rasant 75Nm Nähgarn
- 80iger Nadel
- Schere*, Kreide, Schneiderlineal*, Schneideunterlage*, Rollschneider*, Nähclips*….
Material:
- 7.5 lfdm 20D Silnylon – 36g/m2
- 0.5 lfdm 200D Diamond Ripstop – 120g/m2
- 15mm breites Gurtband – ——-nachmessen
- 4 Line Locs
Das fertige Tarp
Wenn ich ehrlich bin, nähe ich lieber Rucksäcke. Das Nähen eines Tarps ist zwar eigentlich leichter. Aber ich hatte mit der scheinbar unbändigen Masse an Stoffe so meine liebe Mühe. Besonders wenn per Zickzack-Stich entlang einer runden Kante genäht wurde, mussten viele Quadratmeter Stoff durch die kleine Öffnung rechts der Nadel befördert werden. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem finalen Ergebnis sehr zufrieden.
Auf die Waage gelegt zeigt das Display genau 470 Gramm an. Inklusive Abspannleinen, aber ohne die 6 benötigten Heringe. Damit spare ich ungefähr 570 Gramm im Vergleich zum TarpTent MoTrail. Hinzu kommt dann noch eine Unterlage aus Tyvek und ein optionaler Biwaksack. Dazu aber in Kürze mehr.
So sieht das fertige MYOG Tarp dann aufgespannt aus:
Praxistest des MYOG Tarp
Noch habe ich keine Nacht unter dem Tarp verbracht (verdammte Erkältung…), womit ich Dir einen ausführlichen Praxistest vorerst leider noch schuldig bleibe. Erst dann wird sich zeigen, ob das Design auch wirklich so funktioniert, wie ich es mir überlegt habe. Beziehungsweise, ob die Umsetzung auch widrigeren Bedingungen gewachsen ist. Im Zuge des Tests werden dann auch alle Nähte mit Silikon versiegelt. Auch wenn der Baumwollmantel des Nähgarns unter Feuchtigkeit aufquilt und die Nadellöcher verschließen soll, vertraue ich einer Schicht Nahtabdichter deutlich mehr.
Besseren Wind- und Wetterschutz gewünscht?
Dann schau Dir doch einmal mein neues Pyramid Tarp Zelt an. Nicht mehr so variabel wie ein Flat Tarp, aber dafür mit deutlich besserem Wind- und Wetterschutz. Und das rundum. Wiegt dennoch nur 577 Gramm in der üppigen 2 Personen Version. Hier geht’s zum Artikel und der Nähanleitung.
Kritik und Verbesserungen
Generell bin ich mit dem Design und der Umsetzung meines ersten MYOG Tarps sehr zufrieden. Aber nach dem ersten Aufspannen sind mir schon einige Dinge aufgefallen, die verbesserungswürdig sind oder mich gestört haben. Die folgende Verbesserungsmöglichkeiten habe ich mir für kommende Modelle überlegt:
- Die vorderen Beaks kürzen. Um circa 10 Zentimeter, um ein leichteres Aus- und Einsteigen zu ermöglichen. Das separate Annähen der Beaks überdenke ich ebenfalls. Ein Design aus “einem Guss” ist deutlich einfacher zu realisieren. Sprich: nur noch eine einzige Kappnaht und weniger Stoffteile. Durch die Verringerung an Nähten sind außerdem weniger Schwachstellen vorhanden.
- Den vorderen Beak entlang einer Abspannleine verschiebbar machen. Ähnlich dem Beak des TarpTent Squall 2. Hoch bei schönem Wetter für bessere Ventilation und einen einfacheren Einstieg. Runter bei Regen und windiger Witterung
- Auf vorderen Beak komplett verzichten und nur hinteren nutzen?
- Den vorderen Beak per Reißverschluss Öffnen und Schließen. Diese Möglichkeit habe ich nun nachträglich in das Tarp eingenäht. So ist das Ein- und Aussteigen bei tief abgespanntem Setup deutlich einfacher!
Der Kritik- und Verbesserungsbereich wird mit der Zeit sicherlich noch an Umfang gewinnen, sobald ich mehrere Nächte unter dem Tarp geschlafen habe.
Hast Du Dir auch schon einmal ein MYOG Tarp genäht?
Was hältst Du von dem Design und der Umsetzung dieses Exemplars?
Hi Alex,
lustigerweise bin ich auch grad am überlegen ob ich mal ein Tarp testen soll. Der Windschutz ist das was mich am meisten beschäftigt, seitlich wird es ja immer irgendwo reinziehen da man ja immer einen Spalt zum Boden hat. Da ich viel Hochalpin übernachte würde mich das wahrscheinlich stören. Habe auch mal überlegt mir einfach mal ein billiges Tarp zu holen und es mal auszuprobieren.
Was waren denn deine Gesamtkosten von deinem Selbstbau?
Schöne Grüße,
Martin
Hi Martin,
da hast Du Recht. Komplett winddicht wirst Du das Tarp nicht bekommen. Außer Du nutzt ein Flat-Tarp mit einer Aufbau Variante in der Du einen Teil des Tarps als Boden nach Innen schlägst. Ansonsten könntest Du einen leichten Biwaksack noch unter dem Tarp nutzen. Mit einem günstigen Tarp könnte man das einfach mal testen. Muss für den ersten Test ja auch nicht die leichteste Variante sein.
Die Gesamtkosten für mein Exemplar würde ich auf circa 80€ überschlagen. Die 7,5 Meter 20D Silnylon kosten schon knapp 10€ pro laufendem Meter. Mit einem etwas schwereren Gewebe wird es aber entsprechend günstiger.
Viele Grüße,
Alex
Ich habe das Material für ein Tarp, mich aber noch nicht an die Realisierung getraut. Das sollte jetzt zu schaffen sein ;-). Tolle Idee mit dem Papiermodell!
Ich hätte gern eins, das ich sowohl am Boden, als auch über einer Hängematte nutzen kann. Brauche also auch noch ein Underblanket, das auf dem Boden Hängemattenunterlage ist und eine Einschubmöglichkeit für die Isomatte bietet.
Das hätte den Vorteil, dass ich sowohl in den Bäumen hängend – wenn der Untergrund für ein Zelt nicht ideal ist – als auch am Boden schlafen kann, wenn es keine Bäume gibt. Außerdem hat meine Hängematte ein Moskitonetz.
Und natürlich soll alles komplett nicht schwerer als mein Tarp Tent sein.
Hi Monika,
ich denke das sich die Tarps für Groundcamping oder fürs Hängematten Camping nicht sonderlich groß unterscheiden. Ein rechteckiges Modell ist für Hängematten sicherlich besser geeignet, da die Ridgeline wahrscheinlich horizontal über dir verlaufen soll. Das mit dem Hybird Unterblanket klingt sehr interessant. Das würde dein System sehr vielseitig machen :) Wie schwer ist dein TarpTent?
LG Alex
Das mit dem Einschlagen wäre natürlich eine Möglichkeit, dann müsste man aber noch eine zweite Befestigungsreihe für die Heringe haben. Ich glaube bei mir wird das auch auf einen Selbstbau hinauslaufen.
Mit nem Biwaksack zusätzlich bin ich dann gewichtstechnisch in Summe wieder beim Ultraleichtzelt das bei widrigen Bedingungen meiner Meinung nach dann die bessere Option ist :)
Was für ein UL-Zelt nutzt Du im Hochalpinen Gelände?
Ich denke ein UL-Tarp für 1 Person plus ein winddichter, leichter Biwaksack kommen in der Summe irgendwo zwischen 500 – 700 Gramm raus.
Viele Grüße,
Alex
Ich habe das North Face Assault – ohne Vorzelt ist das bei 1400g. Allerdings ist das ein 2-Personen-Zelt wo man in Summe leichter fährt zu zweit. Ich rechne mit 2x500g Biwaksack sowie 700g Tarp -> 1700g. Aber wie gesagt, ich bin noch nicht so Tarp-Erfahren. Werd mich mal umschauen was es so am Markt gibt und testen, dein Beitrag hat mich auf jeden Fall wieder inspiriert :)
Ah ok, ich dachte Du suchst für eine Person ein Setup. Da ist ein Zelt manchmal wirklich leichter. Mein TarpTent (zwar nicht hochalpin tauglich) wiegt auch nur 1050 g für 2 Personen. Aber lässt sich leider nicht in 2 Rucksäcke aufteilen. Das geht bei der Bivy Tarp Combo besser.
Freut mich, dass Dir mein Artikel gefallen hat :) Viel Erfolg bei der Suche!
LG Alex
Hallo Alex,
ich kann leider nicht direkt auf Deine Antwort antworten, der Link führt mich immer nur nach oben zum Seitenanfang.
Ich hab das hier
http://bigskyproducts.com/big-sky-wisp-1p-trekking-pole-super-bivy-tent.aspx
incl. Zeltunterlage, Heringe, Packsack 850 g.
Hi Alex,
Cooler Bericht. Was das Pennen unter dem Tarp betrifft war ich auch lange skeptisch. Bis ich 2 MehrtagesTouren im Odenwald und im Oberen Donautal mitgemacht habe. Dabei hatten wir immer 3×3 Meter Tarps und immer zu zweit darunter geschlafen. Im Donautal hat es 4 Tage nur geregnet. Das war nervig aber bzgl. der Feuchtigkeit eigentlich kein Problem. Obwohl ich keine Pläne als Unterlage dabei hatte. Isomatte hat genügt und für den Rucksack gab es den Poncho. Also alles in allem nicht so komfortabel wie ein Zelt, aber dafür mit anderen Vorteilen.
Was das Thema “Vordach” betrifft so kann man ein rechteckiges Tarp auch entsprechend abspannen um Wind/Regenschutz zu haben (https://youtu.be/yMAtpWQdVbY).
Ich habe das mit meinem DD Tarp schon gemacht. Klappt super.
Hi Matthias,
danke Dir für deine Ergänzung!
Gutes Video! Rechteckige Tarp sind wirklich schön variabel. Vielleicht werde ich mir auch ein solches mal nähen. Ist auch vom Aufwand her deutlich einfacher.
LG Alex
Ja schön, dass mal wieder das Thema Tarp aufgreift.
Ich finde persönlich, dass jeder ein 3×3, Tarp haben sollte.
Die Aufbauvarianten bieten einem was von luftig offen bis fast geschlossener Pyramide.
Gleichzeitig sind sie groß genug, damit man sich an das Thema rantasten kann und später vielleicht zu kleineren und noch leichteren Tarps wechseln kann.
Seit Ewigkeiten hab ich z.B. dieses Tarp in Nutzung
http://www.fastpacking.de/2009/09/03/exped-scout-tarp-extrem-das-perfekte-tarp-fur-leichten-komfort/
Gruß
Carsten
Hi Carsten,
ich habe mich nach diesem Projekt auch dazu entschieden mal ein 3×3 Rechteck-Tarp zu nähen. Einfach um einen Vergleich zwischen dem hier vorgestellten Modell zu bekommen. Vielseitiger sind sie ja wirklich.
Übrigens: Coole Aufbau-Variante in deinem Beitrag. Kannte ich noch gar nicht!
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
Tolles Tarp. Gibt’s inzwischen Praxiserfahrung damit?
Ich plane ähnliches und überlege mir gerade das Schnittmuster. Welche Höhe hat denn das vordere Ende der First Linie bei der Aufbauvariante am Boden? Klappt das noch gut mit ein-/aussteigen und sitzen drunter? Das Fußende hat ja eine Höhe von 50cm oder?
LG Felix
Hi Felix,
danke Dir!
Ja ich habe einige Nächte schon drunter geschlafen. War klasse!
Bei der Aufbauvariante am Boden, hat die Vordere Firstnaht eine Höhe von circa 1 Meter. Da habe ich gemerkt, dass ich die Beaks besser etwas kürzer gemacht hätte. Denn so war beim Aus- und Einsteigen schon etwas Beweglichkeit gefragt. Wenn man aber dann drunter sitzt, ist alles gut.
Genau. Das Fußende hat in dieser Variante knapp 50 cm Höhe.
Viel Erfolg bei deinem Exemplar!
LG Alex
Hallo,
wir haben einfach eine 3x4m Plane als Tarp für eine einwöchige Wanderung auf Gran Canaria benutzt. Gewicht ca 800g. Hat als erster Versuch primma funktioniert. Allerdings hat es auch kaum geregnet. Das nächste Mal nehme ich noch einen leichten Biwacksack mit. Es war schon um die 0 Grad und in meinem Aldi Sommerschlafsack frisch ;-)
Gruß Steffen
Hi Steffen,
das geht natürlich auch :)
Hatte die Plane schon Ösen für Heringe und Stöcke?
LG Alex
Hallo,
ja. Die Planen gibts im Netz als gewebeverstärkte Abdeckplanen in verschiedenen Größen und Stärken mit Ösen und Schnüren ziemlich günstig. Ich habe wegen des Gewichts die dünnste/leichteste genommen. Wie dicht sie bei richtigen Starkregen ist habe ich noch nicht ausprobiert. Aber zum Testen erstmal eine preiswerte Variante.
Gruß Steffen
Das ist wirklich eine gute Möglichkeit um zu testen, ob Tarps etwas für einen sind!
Danke für den Tipp :)
LG Alex
Hallo Alex,
sehr coole Seite! Habe auch schon einige Outdoor-Nähprojekte abgeschlossen (Klamotten, Taschen, Tarps usw.). Zum Abspannen eines Tarps verwende ich gerne einen Spleiß. Dabei wird Dacronschnur (Drachenladen) mit einer Ködernadel (Angelladen) über eine Strecke von etwa 5 cm durchbohrt und das freie Schnurende durchgezogen. Nun hat man ein verstellbares Auge, welches sich unter Zugbelastung nicht mehr bewegt. Ist wahrscheinlich die leichteste Leinenspannvorrichtung. ;-). Nachteil: Im gespannten Zustand lässt sich das Auge nicht weiten. dann muss man eben den Hering rausziehen und gut ist.
Zum Thema Alkoholkocher. Von alle gängigen DIY-Alkohol-Kochern finde ich den Fancy Feast Stove am besten. Den kann man auch (in Deutschland) ohne die Budweiser-Aluflaschen bauen. Ich nehme dazu von der Firma Schwarzkopf die Haargel-Alutöpfchen der Serie “got 2b” für Innen und eine Deospray-Aludose (z.B. von “Axe”) oder eine Alu-Rasierschaumdose für Außen.
Dann Glasfasergewebe mit Hilfe von etwas Sprühkleber dazwischen, fertig (siehe Youtube)! Funzt super!
Zugegeben, ist nicht so billig wie ein Super Cat Stove.
Gruß Thies
Moin Thies,
danke Dir für deine Ergänzungen.
Den Fancy Feast Stove werde ich mir mal genauer anschauen!
LG Alex
Hallo Alex
Müsstest du für einen fairen Gewichtsvergleich mit dem Tarptent MoTrail nicht auch noch ein Moskitonetz mit einbeziehen? Klar, wo keine Stechmücken unterwegs sind, braucht man auch kein solches Netz. Diesen Sommer in Schottland hätte ich jedenfalls nicht auf einen Mückenschutz verzichten wollen.
Mein Tarptent Contrail ist sehr luftig (ähnlich wie ja auch das MoTrail). So fand ich es selbst mit eigentlich warmem Quilt (HammockGear Burrow 20°F) manchmal eine Spur zu frisch. Ich überlege mir deshalb aktuell, mir eventuell eine etwas grössere Version des ProTrail als Doppelwand-Zelt selber zu nähen. Da käme ich dann allerdings auf ein etwas höheres Gewicht als aktuell mit dem Contrail (knapp 900g mit 8 Heringen und Packsack). Dafür wäre ich besser vor dem Wind geschützt und mir würde mein Quilt bis in den Herbst hinein gut ausreichen. Im Sommer könnte ich eventuell sogar mit dem leichteren Burrow 40°F auskommen, so dass sich zumindest ein Teil des zusätzlichen Gewichts wieder einsparen liesse.
Gruss, Michael
Hi Michael,
Ja da gebe ich dir Recht.
In Kombination mit einem Moskitonetz fällt der Gewichtsunterschied nicht mehr so groß aus. Hat aber den Vorteil, dass ich Innenzelt und Tarp auf zwei Personen aufteilen kann. Das geht beim Motrail leider nicht.
Viele Grüße,
Alex
Hallo Alex,
vielleicht kannst Du mir weiterhelfen.
Ich habe mir auf die Anregung im Blog hier ein TarpTent Notch (mit half-solid inner) zugelegt (bin “Newbie”). Bei meiner ersten Herbsttour bei gar nicht mal so kaltem Wetter habe ich mir doch gleich eine Erkältung zugezogen, ich nehme an, Zugluft im Kopfbereich.
Siehst Du irgendwelche Optionen, um ein TarpTent Notch spätherbst – oder wintertauglich zu machen ?
Evtl. Modifikationen am Zelt, tieferlegen, kürzere Zeltgestänge ?
Evtl. das halfsolid inner zu einem optional fullsolid inner machen (Befestigung mit Klettverschluss ?)
Oder Schutz am Körper, z.B. Merino Buff und Mütze ?
Hi Bernhard,
was für deine Schlafsack nutzt Du denn?
Um etwas wärmer zu schlafen und dich vor Zugluft zu schützen, kannst Du ein Inlett, ein Biwaksack oder zusätzliche Bekleidungsschichten nutzen. Das Tarptent mit mehr Heringen tiefer abzuspannen kann auch helfen. Ein warmer Winterschlafsack mit Kapuze macht aber wahrscheinlich den größten Unterschied. Die Kapuze eng am Gesicht verschlossen, verhindert auch das Eindringen des kalten Windes.
LG Alex
Danke für die Antwort !
Ich hatte einen Cumulus Panyam, der eigentlich viel zu warm war und den ich nur als “Quilt” verwendete.
Das Problem war das Gesicht, kalte Atemluft vertrage ich schlecht.
(Habe mir aber inzwischen einen Buff besorgt, vielleicht ist es damit das nächste Mal besser.)
Hey Alex,
mich würde mal interessieren, ob du die Beaks schlussendlich (wie auf der Abmessungs-Skizze zu sehen) in einer klassischen Dreiecksform, also mit komplett geraden Kanten, gemacht hast, oder in abgerundeter, zulaufender Form hin zur vorderen Spitze der Beaks hin gestaltet hast.
Tolles Tarp by the way! Im Zuge einer großen Gewichtsreduzierung meines Equipments will ich mir ein kleineres, leichteres Tarp anschaffen. Habe momentan das Tarp 5 von Hilleberg im Auge. Das ist mir persönlich aber noch einen Ticken zu klein und bietet kaum Möglichkeiten für ausreichenden Regen- und Windschutz. Deshalb wird’s wohl auf ein MYOG-Tarp hinauslaufen. Bin mal gespannt, da es mein erstes Nähprojekt sein wird.
Lieben Gruß,
Janis
Hi Janis,
du hast Recht, die Skizze ist diesbezüglich etwas irreführend. Sie zeigt eher die Draufsicht, als ein Schnittmuster. Um deine Frage zu beantworten: Die jeweiligen Dreiecke des Beaks laufen im Schnittmuster abgeschrägt nach vorne weg. Mit der Kappnaht werden sie dann schlussendlich zum 3-dimensionalen Beak verbunden.
Wünsche Dir schon mal viel Erfolg beim Nähen!
LG Alex
Hallo Janis und Alex :-)
Zwei Sachen von meiner Seite.
1.) Schau Dir das Hilleberg 5 nochmal genau an, ich finde das nämlich ein sehr gelungenes
1-Personen-Tarp mit ausreichend Wetterschutz.
2.)MYOG-Projekte wie Alex sie hier zeigt haben den Vorteil, dass Du zum einen alles so machen kannst wie Du es brauchst und Du zum anderen dann auf einmal Näherfahrungen machst, die dich weit bringen können.
—->zwischen den ersten MYOG-Projekten und dem was Alex zur Zeit näht sind ja Welten und mittlerweile näht Alex ja auf Spitzenniveau.
Gruß
Hi Carsten,
Danke für die schönen Worte und deine Ergänzungen!! :)
Liebe Grüße,
Alex