Der ultraleichte Daunenschlafsack Robens Pamir 250 wartet mit einer untypischen Reißverschluss Position auf und lässt sich für Ultraleichtwanderer auch bis in den späten Herbst hinein noch nutzen. Ich hatte ihn nun viele Nächte unter freiem Himmel im Gebrauch. Ob der Schlafsack auch für deinen Einsatzzweck und deine Vorlieben geeignet ist, erfährst Du in diesem Daunenschlafsack Test.
Mit einer Füllung von 250 Gramm Entendaunen im Mischungsverhältnis 90/10 (Daunen zu Federn) wird er vom Hersteller als 1 – 2 Jahreszeiten Schlafsack vermarktet. Durch den geschickten Einsatz der Wechselwäsche im Schlafsackinneren, kann der clevere Ultraleichtwanderer den Temperaturbereich sogar noch ein bisschen ausdehnen. Aber wie gut ist die Wärmeleistung und Isolation des Schlafsack ohne zusätzliche Bekleidungsschichten?
Zuerst jedoch ein paar Spezifikationen zum Robens Pamir 250:
- Gewicht gesamt (nachgewogen): 573g
- Gewicht Füllung: 250g
- Gewicht Kompressionssack (nachgewogen): 56g
- Füllung: Entendaunen 700cuin – Mischungsverhältnis 90/10
- Außenmaterial: TORAY 20D Nylon-Taffeta 100% Nylon
- max. Körpergröße (Herstellerangabe): 195cm
- Komfort-Temperatur: 11°C
- Limit-Temperatur: 6°C
- Extrem-Temperatur: -6°C
- Konstruktion: abgesteppte X-Kammern
- Abmessungen (Gesamtlänge/ Breite Schulterbereich/ Breite Fußbereich): 218cm x 76cm x 45cm
- Packmaß: Durchmesser 16cm x Länge 25cm
- Farbe: Außen petrolblau, Innen gelb
- Ausstattung:
- halblanger YKK-Reißverschluss
- verstellbare Kapuze
- Einklemmschutz
- RV-Abdeckung
- inkl. Kompressionsack und Aufbewahrungsbeutel
Daunenschlafsack Test des Robens Pamir 250
Daunenschlafsack Test: Verarbeitung und Ausstattung
Alle Nähe des Robens Pamir 250 ist sauber verarbeitet und das daunendichte 20D Nylon Tafetta Gewebe macht seinem Namen alle Ehre. Lediglich an einigen wenigen Stellen treten nun nach 2 Monaten Gebrauch ein paar Mini-Daunen aus aus den Nähten hervor. Das gleiche konnte ich bei meiner ultraleichte Daunenjacke von Cumulus beobachten. Dort hat der minimale Daunenverlust aber keinen merklichen Einfluss auf die Füllmenge gehabt.
Im Gegensatz zu den teureren Daunenschlafsäcken, ist bei dem Robens Pamir 250 die Füllung lediglich in X-Kammern untergebracht. Die Nähte dieser X-Kammern können Kältebrücken zur Umgebungsluft werden, und werden daher beispielsweise bei den Schlafsäcken von Cumulus durch H-Kammern ersetzt. Diese H-Kammern versetzen die Nähte in das Inneren des Schlafsacks und stehen nicht mehr im direkten Kontakt mit der Außenseite. Somit berühren wir beim Schlafen keine äußere Naht mehr und die Isolation ist etwas besser.
Die Kapuze des Pamir 250 lässt sich durch einen elastischen Gummizug sehr einfach am Kopf fixieren. Dieser wird außerdem zuverlässig umschlossen. Das trifft aber auf fast jeden Schlafsack in dem ich geschlafen haben zu. Das besondere am Pamir 250 ist jedoch, das er nur einen halben Reißverschluss besitzt. Dieser schließt aber nicht an der Seite, sondern auf der Oberseite des Schlafsack.
Der Vorteil dieser Position hat sich mir nicht direkt erschlossen. Erst beim Zelten während sommerlicher Temperaturen habe ich den Unterschied gespürt. Ist es Nachts noch zwischen 15°C und 20°C warm, dann öffnest Du den RV und die Isolation lässt sich einfach nach links und rechts wegklappen. Keine zu warme Daunenschicht, die auf Dir liegt und dich zum Schwitzen bringt. Besonders für Rückenschläfer ist das von Vorteil. Und Seitenschläfer haben das Nachsehen?
Im Gegenteil! Als Seitenschläfer kannst Du dich auf eine druckstellenfrei Nacht freuen. Unter Dir liegen nur noch die samtig weichen Daunen. Der längliche Abdruck des Reißverschlusses auf der Haut gehört durch den obenliegenden RV zum Glück der Vergangenheit an. Durch den kurzen RV ist im Fußbereich eine Ventilation nicht wirklich möglich.
Durch die halblange Ausführung des RV, kann aber einiges an Gewicht im Vergleich zu der herkömmlichen Ausführung über die gesamte Länge eingespart werden. Der super funktionierende Einklemmschutz und die Wärmeabdeckleiste des Reißverschlusses sind weitere Pluspunkte für den Robens Pamir 250. Dieser lässt sich außerdem auch problemlos von Innen bedienen und ist bis jetzt immer zuverlässig über die feinen Metallzähne gehuscht.
Daunenschlafsack Test: Packmaß und Gewicht
Mit 573 Gramm ist der Robens Pamir 250 ein wirklich ultraleichter Schlafsack. Damit ist er sogar knapp 60 Gramm leichter als der vergleichbare Cumulus Lite Line 200 XL. Dieser isoliert durch eine 260g starke Daunenfüllung, welche jedoch eine etwas bessere Qualität von 850 cuin besitzt.
Mit mitgelieferte Kompressionssack ist aber nicht gerade ultraleicht. Er bringt 56 Gramm auf die Waage, ist aber dafür wasserdicht. Dennoch habe ich diesen gegen den 23g leichten 8 Liter DryBag von Sea-to-Summit ausgetauscht. Ebenfalls wasserdicht, wiegt dieser weniger als die Hälfte.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
Obwohl die Entendaunen im Robens Pamir 250 mit 700 cuin nicht die allerhöchste Bauschkraft aufweisen, lässt sich der Daunenschlafsack sehr gut komprimieren. Im verpackten Zustand beträgt sein Packmaß nur noch 16cm im Durchmesser und 25cm in der Länge. Damit ist der 8 Liter großen DryBag beim voller Kompression nicht komplett ausgefüllt. Um die Daunen nicht unnötig stark zu belasten, nutze ich die 8 Liter jedoch vollständig aus.
Vielleicht doch einen Quilt?
Der Cumulus Quilt 350 wiegt ähnlich viel wie der Robens Pamir 250, hält aber selbst bis zur 0°C Grenze warm. Hier findest Du den Testbericht zu dem ultraleichten Daunenquilt.
Daunenschlafsack Test: Wärmeleistung und Isolation
Für eine 250iger Daunenfüllung mit einer Bauschkraft von “nur” 700 cuin ist der Robens Pamir 250 auch bei höheren einstelligen Temperaturen noch angenehm warm. Meine Komforttemperatur-Grenze liegt bei ungefähr 5°C, wenn ich keine zusätzliche Merino Unterwäsche trage. Wird es kälter, fange ich leicht an zu frieren. Mit einer zusätzlichen Lage oder sogar mehreren Lagen inklusive Daunenjacke lässt sich der Temperaturbereich sicherlich noch deutlich erweitern.
Ich bin aber nicht besonders empfindlich gegen Kälte und friere nicht so schnell. Sollte das bei dir der Fall sein, dann orientiere dich lieber an der Komforttemperatur (11°C), die der Hersteller angegeben hat. Das Nylon Taffeta Außen- und Innenmaterial fühlt sich auf der Haut sehr angenehm an.
Der Robens Pamir 250 ist voluminös genug, sodass ich mit meinen 1,97m Körpergröße noch bequem eine Daunenjacke anziehen kann. Mit vollständig zugezogener Kapuze wird auch der Kopf schön gewärmt und die warme Luft kann nicht entweichen.
Bei geschickter Kombination mit weiteren Kleidungsschichten und dicken Wollsocken oder Daunenbooties kann man aus dem 1-2 Jahreszeiten Schlafsack also auch einen 2-3 Jahrenzeiten Schlafsack machen. Dann bekommt man einen wirklich ultraleichten Daunenschlafsack, der sich vielseitig einsetzen lässt. Um noch ein paar Grad an Wärmeleistung rauszukitzeln und um den Schlafsack von Innen sauber zu halten, kannst Du auch noch ein ultraleichtes Inlett* verwenden.
Ich habe mir kürzlich eins selbst genäht. Hier findest Du die Anleitung zum Hütten Schlafsack nähen.
Bildergalerie
Fazit des Daunenschlafsack Test
Mit 573 Gramm Gesamtgewicht und einer Füllung von 250 Gramm Entendaunen, ist der Robens Pamir 250 ein toller Daunenschlafsack für die Sommermonate. Durch den Einsatz weitere Kleidungsschichten kann sein Einsatzgebiet aber noch weiter ausgedehnt werden. Mangels Ventilationsmöglichkeiten wird es bei hohen Sommer Temperaturen in der Fußbox leider recht schnell warm. Die Reißverschlussposition hat trotz ihrer unüblichen Position ihre Vorteile bei sommerlichen Temperaturen und für Seitenschläfer.
Für 179,95 Euro bekommst Du einen tollen Daunenschlafsack, der besonders für Ultraleichtwanderer sehr vielseitig einsetzbar ist!
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Anmerkung*: Ich danke dem Trekking-Lite-Store.com für die Bereitstellung des Testprodukts. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
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