Die Katadyn BeFree ist eine ultraleichte, faltbare Wasserfilter Flasche*, die eine Alternative zum allseits beliebten Sawyer Mini Wasserfilter darstellt. Mit einer geringen Porengröße von 0,1 Mikron filtert ihr Hohlfaserfilter erfolgreich Schwebstoffe, Bakterien und Protozoen aus dem Wasser. Besonders ist dabei ihre hohe Durchflussmenge von 2 l/min, wodurch eine normale Trinkgeschwindigkeit möglich ist. Ihre Reinigung ist ebenfalls schnell erledigt. Ein Rundum-Sorglospaket ist sie dennoch nicht.
Wasserfilter Flasche Katadyn BeFree: Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
ultraleicht | filtert keine Viren |
Filterporen nur 0,1 Mikron | mittlere Lebensdauer von 1000 Litern |
sehr hohe Durchflussmenge | Flasche nicht selbststehend |
minimales Packmaß | |
einfache Reinigung |
Einsatzbereich der Wasserfilter Flasche Katadyn BeFree
Die Katadyn BeFree Wasserfilter Flasche eignet sich auf Bergwanderungen vor allem für das Filtern von klaren bis mitteltrüben Wasser. Gegen Viren schützen die 0,1 Mikron kleinen Poren jedoch nicht. Wer sich unsicher ist, kann aber zusätzlich die Micropur Forte Tabletten nutzen. Durch ihr geringes Gewicht spricht die Filterflasche sicherlich auch den ein oder anderen Grammjäger an. Hat das Gewicht bei Dir nicht die höchste Priorität ist der MyBottle Purifier, ebenfalls von Katadyn, eventuell etwas für Dich. Dieser ist zwar deutlich schwerer, filtert jedoch auch Viren aus dem Wasser.
Katadyn BeFree: Details und Spezifikationen
Gesamtgewicht (nachgewogen) | 59 Gramm |
Gewicht Filter: | 36 Gramm |
Gewicht Flasche: | 23 Gramm |
Abmessungen (H x B x T): | 27 cm x 7,5 cm x 6 cm |
Packmaß (H x B x T): | 11 cm x 7,5 cm x 6 cm |
Flaschenöffnung: | 42 mm Durchmesser |
Porengröße: | 0,1 Mikron |
Filtermedium: | Hohlfaserfilter |
Filtert: | Schwebstoffe, Protozoen, Bakterien |
Einsatzbereich: | klares bis leicht trübes Wasser |
Volumen: | 0,6 Liter |
Durchflussmenge: | 2 Liter /Minute |
Preis: | 44,90 € |
Katadyn BeFree: Erster Eindruck und Verarbeitung
Mein erster Eindruck des Katadyn BeFree Filter fiel sehr positiv aus. Die Filtereinheit ist Flaschenverschluss, Trinköffnung und Hohlfaserfilter in einem. Diese wird per Schraubverschluss mit der passenden, rollbaren Trinkflasche von Hydrapak verbunden. Mit einer Flaschenöffnung von 42 mm im Durchmesser, passt die Filtereinheit auf alle Hydrapak Flaschen mit diesem Gewinde. Leider lässt sich eine einfache PET Flasche nicht mit der Filtereinheit nutzen.
Das Gesamtgewicht ist mit 59 Gramm überraschend niedrig. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Filtereinheit alleine nur 36 g auf die Waage bringt. Damit liegt sie gewichtstechnisch sogar unterhalb des Sawyer Mini* (38 g). Die Verarbeitung der Flasche macht soweit einen guten Eindruck. Berichte über Undichtigkeiten an den geschweißten Nähten des Flaschenkörper kann ich nicht bestätigen. Leider ist die Flasche selbst im gefüllten Zustand nicht freistehend. Einen Haken oder Schlaufe zur Befestigung besitzt sie ebenfalls nicht. Das Design kann somit als schnörkellos bezeichnet werden.
Katadyn BeFree: Leistung
Die Verwendung der Wasserfilter Flasche ist denkbar einfach. Zuallererst wird die Filtereinheit von der Flasche geschraubt. Das Hydrapak kann anschließend in die Wasserquelle getaucht oder gehalten werden. Anschließend den Filter wieder aufschrauben, Verschlussdeckel zurück klappen und das frische Trinkwasser genießen.
Besonders gut gefällt mir dabei die hohe Durchflussgeschwindigkeit des Katadyn BeFree. Um das gefilterte Wasser zu trinken, ist kein starkes saugen am Mundstück oder zusammendrücken der Faltflasche nötig. Das Wasser fließt auch ohne Kraftaufwand. Vergleichbar mit dem Trinkgefühl an einer normalen Sport-Trinkflasche.
Unsicher aus welchen Wasserquellen Du trinken kannst? In meinem Artikel zur Wasseraufbereitung beim Wandern findest Du viele nützliche Informationen und etwas Hintergrundwissen zu diesem Thema.
Wer denkt, dass die mobile Trinkwasseraufbereitung in der Natur kompliziert oder zeitaufwändig ist, wird hier eines Besseren belehrt. Leichter und einfacher kann man kaum Schwebstoffe und Mikroorganismen aus dem Wasser von Bergseen oder Gebirgsbächen entfernen. Und genau in diesem Einsatzgebiet habe ich den Katadyn BeFree Filter auch genutzt.
Was filtert der Katadyn BeFree Wasserfilter?
Gletscherbäche, kristallklare Bergseen, kleine Rinnsäle aus Felsspalten oder Viehtränken haben mir beim Wandern als nützliche Trinkwasserversorgung gedient. Kein einziges Mal habe ich nach dem Genuss des gefilterten Trinkwassers Magen- oder Darm-Probleme bekommen. Ob diese Quellen sicher waren oder nicht, mag man mit dem bloßen Auge sowieso nicht zu beurteilen. Denn die wahren Krankheitserreger, die Mikroorganismen wie Bakterien und Protozoen, sind für unsere Augen unsichtbar.
Mit einer Porengröße von 0,1 Mikron filtert der BeFree Schwebstoffe, Protozoen und Bakterien sicher aus dem Wasser. Für die kleineren Viren ist der Filter leider zu “grob”. Da diese sich jedoch häufig an größere Partikel heften, wird ihre Anzahl aber zumindest reduziert. Genau beziffern kann man diese Reduktion aber nicht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann nach der Vorfilterung noch zu den Mikropur Forte Tabletten greifen. Dann werden auch alle krankheitserregenden Viren entfernt. Gewichtstechnisch macht das zudem kaum einen Unterschied, da 25 Entkeimungstabletten nur 2 g auf die Waage bringen.
Reinigung der Wasserfilter Flasche
Neben der einfachen Verwendung, ist auch die Reinigung des Filterelements denkbar simpel. Entweder schwenkst Du den unteren Teil des Filters einfach in der Wasserquelle hin und her um ihn zu reinigen. Oder Du schüttelst die halb volle Wasserfilter Flasche ein paar Sekunden, um den Hohlfaserfilter von störenden Partikeln zu befreien. Laut Katadyn sollte man das alle 4 – 5 Liter machen. So ist kein Rückspülen mehr erforderlich, welches zusätzliche Spritzen oder Ähnliches erfordert.
Nach ungefähr 1000 gefilterten Litern, oder circa einem Jahr bei 3 Litern täglich, sollte die Filtereinheit ausgetauscht werden.
Haltbarkeit der Wasserfilter Flasche – Update 2017/09
Der Katadyn BeFree Filter hat uns dieses Jahr (2017) auf unserer Alpenüberquerung zu Fuß von Wien nach Nizza begleitet. Leider hat sich nach den ersten 14 Tagen im Einsatz schon eine der Nähte der Hydrapak Flasche gelöst. Durch den Einsatz von etwas Panzertape konnte ich das Leck notdürftig flicken. So blieb der Filter auch die restlichen 3 Monate einsatzbereit.
Etwas kräftigeren mechanischen Druck hält die Flasche scheinbar leider nicht aus. Was beim reinen Trinken aus ihr kein so großes Problem darstellt, fällt beim Umfüllen in andere Gefäße schon mehr ins Gewicht. Das gefilterte Wasser aus dem Hydrapak “rauszuquetschen” ist keine gute Idee wie sich herausgestellt hat. Insgesamt hat die Filtereinheit eine hervorragende Arbeit geleistet. Nur bei der Haltbarkeit der Schweißnähte sollte Hydrapak eventuell noch einmal nachbessern.
Fazit der Wasserfilter Flasche Katadyn BeFree
Die Katadyn BeFree Wasserfilter Flasche ist rundum durchdacht und gefällt mir durch ihren simplen Ansatz. Ihre gesamte Verwendung ist von vorne bis hinten auf Benutzerfreundlichkeit getrimmt. Das Befüllen, Filtern und Trinken geht ebenso intuitiv von der Hand wie die Reinigung des Filterelements. Das minimale Gewicht des Systems macht die Entscheidung für einen Outdoor Wasserfilter selbst für Grammjäger einfacher. Die Durchflussmenge ist hervorragend und das Packmaß selbst für kleine Ultraleichtrucksäcke geeignet.
Alternativen
Mechanische Outdoor Wasserfilter gibt es viele. Einige Exemplare mit vergleichbarer Filter-Leistung habe ich Dir im folgenden ausgelistet:
Was hältst Du von der Katadyn BeFree Wasserfilter Flasche?
Welchen Filter nutzt Du?
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Hallo Alex,
vielen Dank für den tollen Bericht über den Katadyn BeFree Wasserfilter.
Aufgrund Deines Artikels habe ich mir auch den Katadyn BeFree Wasserfilter gekauft.
Erster Eindruck: Sehr leicht und übersichtlich.
Meine Frage:
Bei dem Filterelement habe ich festgestellt, dass die einzelnen Röhrchen, die die Schmutzartikel ausfiltern sollen, doch recht lose angeordnet sind und nicht dicht am Gehäuse anliegen. Außerdem kann man im trockenen Zustand, in entgegengesetzter Richtung des Wasserlaufs durchblasen. Bei dem Saywer konnte man das nicht. Ansonsten war er defekt.
Ist das bei Deinem Filter auch so.
Mich verwundert hauptsächlich die lose Anordnung der einzelnen Filterröhrchen. Wie soll da das Wasser richtig gefiltert werden?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Ehrlich gesagt verunsichert mich das alles ein wenig, ob der Filter wirklich seine versprochene Filterleistung so erbringen kann.
Vielen Dank.
Viele Grüße
Miller
Hi Miller,
vielen Dank für deine Rückmeldung!
zu deiner Frage: Meiner Auffassung nach ist es kein Problem, dass die Röhrchen lose angeordnet sind. Denn:
1. Zwar kann das Wasser an den Röhrchen vorbeifließen, gelangt aber so nicht zum Mundstück. Nur wenn das Wasser durch die Hohlfaserfilterelemente fließt, kann es zum Mundstück gelangen. Ungefiltertes Wasser kommt also nicht am Mundstück heraus.
2. Dadurch das der Sawyer anders konstruiert ist, denke ich nicht , dass sich beide durch durchblasen vergleichen lassen. Meiner Erfahrung nach, lässt sich im leeren Zustand die Luft nicht aus der Flasche drücken.
Viele Grüße,
Alex