Der Begriff Quilt bezeichnet eigentlich eine Stepp- oder Zierdecke. Meist sind diese Exemplare ziemlich bunt und hängen als Dekoration häufig an Wänden. Im weitesten Sinne ist ein Quilt für den Outdoorbereich nichts anderes. Nur weniger bunt und eher auf Isolation als auf Zierde ausgelegt. Er wird als Alternative zum konventionellen Schlafsack genutzt und steht im Ultraleicht Trekking für eine radikale Reduzierung des Schlafsystems. Der hier getestete Quilt ist der Cumulus Quilt 350 (gibt es hier) in der XL-Version.
Die einfachsten Quilts sind im wahrsten Sinne einfach nur Decken. Als Isolation kommt wie beim Schlafsack Kunstfaser oder Daune zum Einsatz. Einige lassen sich auch entlang der langen Seiten verbinden, wodurch ein Schlafsack ähnliches Gebilde entsteht. Aber warum den ganzen Aufwand betreiben, wenn man doch direkt einen Schlafsack verwenden kann?
Ein Quilt hat einem Schlafsack gegenüber die folgenden 2 Hauptvorteile:
1. Ein Quilt ist leichter
Durch den Verzicht auf Reißverschluss, Kapuze und einen Teil der Isolation am Rücken kann ein Quilt bei vergleichbarer Wärmeleistung zwischen 200 – 300 Gramm weniger wiegen. Da die Füllung am Rücken eines Schlafsacks sowieso nur minimal zur Isolierung beiträgt, wird sie beim Quilt einfach weggelassen. Eine passende Isomatte isoliert genügend gegen die Kälte vom Untergrund. Die Kapuze wird in der Nacht einfach durch eine Mütze ersetzt. Da diese meist sowieso im Gepäck enthalten ist, bedeutet sie dann auch kein Mehrgewicht.
2. Das Schlafgefühl entspricht mehr dem einer Decke.
Meine übliche Schlafposition ist weitaus freiräumiger, als ein Schlafsack das zulässt. Die offene Konstruktion des Quilts kommt meinen Schlaf daher nur zugute. Falls es warm ist kann ich ihn fast wie eine Decke nutzen und fühle mich deutlich weniger beengt. Ist es Nachts eher frisch, verschließe ich die offene Seite und er isoliert ähnlich wie ein Schlafsack gegen die Kälte.
Getestet: Der Cumulus Quilt 350
Seit mittlerweile fast 10 Monaten habe ich einen Quilt schon im Einsatz. Den Cumulus Quilt 350 um genau zu sein. Da die Standard-Version nur bis zu einer Körpergröße von 185 cm reicht, nutze ich mit meinen 197 cm die XL-Version davon. Der Hersteller beschreibt den Quilt 350 als ein Äquivalent zu seinem Schlafsackmodell Cumulus Lite Line 400. Da ich diesen ebenfalls besessen habe, werde ich die beiden mal gegenüber stellen.
Lohnt sich ein Umstieg, oder verliert man durch das geringere Gewicht auch an Wärmeleistung?
Zitat aus der Beschreibung des Cumulus Quilt 350 auf der Herstellerseite: “Bei gleichzeitiger Verwendung mit der Matratze Therm-a-Rest [X-Lite]* entspricht er ungefähr unserem Modell Lite Line 400, was ihn für den Einsatz bei Temperaturen um Null [Grad] qualifiziert.” Ist das wirklich so? Und falls ja, was sind die Einschränkungen?
Cumulus Quilt 350: Spezifikationen
Bevor ich in den Vergleich einsteige, sind hier die Daten beider Modelle einmal aufgeführt:
Cumulus Quilt 350 (XL-Version) |
Cumulus LiteLine 400 (XL-Version) |
|
Gewicht (nachgewogen) | 618 g | 855 g |
Füllgewicht (reguläre Version) | 350 g | 400 g |
Füllung | Gänsedaunen 850 cuin | Gänsedaunen 850 cuin |
Konstruktion | H-Kammern | H-Kammern |
Komforttemperatur | 2 °C | 2 °C |
Grenztemperatur | -4 °C | – 4°C |
Extremtemperatur | keine Angabe | – 20 °C |
Außengewebe | Pertex Quantum, 27 g/m² | Pertex Quantum, 35 g/m² |
Beide Modelle unterscheiden sich hinsichtlich der Verarbeitungsqualität kaum. Sie ist in beiden Fälle tadellos. Jedoch treten nach einiger Zeit ein paar kleine Daunen aus den Nähten hervor. Das ist nicht weiter störend und sicherlich auch nicht vollkommen zu vermeiden. Bevor ich zum eigentlichen Test komme, noch ein paar Worte zu den von Cumulus verwendeten Daunen.
Auf Nachfrage hat mir Cumulus versichert, dass die verwendeten Daunen als Nebenprodukt der Fleischherstellung gewonnen werden und die Gänse keinem Lebendrupf unterzogen wurden. Die Daunen werden dazu von dem International Down and Feather Testing Laboratory (IDFL) auf ihre Qualität, Herkunft und viele weitere Faktoren getestet. Diese Dokumente und Zertifikate hat mir Cumulus ebenfalls zukommen lassen.
Schlafkomfort
Der Schlafkomfort ist natürlich immer sehr subjektiv. Mich persönlich hat die eingeschränkte Bewegungsfreiheit in Schlafsäcken immer etwas gestört. Daher bin ich der offenen Konstruktion eines Quilt sehr zugeneigt. Insgesamt ist dieses System auch variabler. Denn bei Wind und Kälte, kann der Quilt problemlos auf der Rückseite geschlossen werden und fungiert dann ähnlich wie ein Schlafsack.
Aber in den wärmeren Nächten spielt er im geöffneten Zustand seine Vorteile als Decke aus. Ganz so variable wie die Quilts von Enlightened Equipment (Test des Revelation 850DT von Dennis vom Outdoor-Blog) ist der Cumulus Quilt 350 jedoch nicht. Denn durch seine recht lange, geschlossene Fußbox fällt es schwer, die Füße ins Freie zu strecken. Was besonders in warmen Nächten angenehm gewesen wäre. So lässt sich auch nur der oberen Teil als Decke verwenden. Der untere Bereich bleibt schlauchähnlich. 20 Zentimeter weniger Fußbox hätten es für meinen Geschmack auch getan.
Der Quilt 350 kann über elastische Schnüre und Tankas geschlossen werden. Das erfüllt zwar seinen Zweck, ist jedoch etwas Friemelarbeit. Knöpfe oder leichte Haken hätte mir da besser gefallen.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
Wärmeleistung
Ich habe den Cumulus Quilt 350 immer in Kombination mit meiner Therm-A-Rest NeoAir xLite* genutzt. Dafür gibt es auch die Möglichkeit den Quilt mit elastischen Kordeln an der Matte zu befestigen. Dadurch wird das Verrutschen desselbigen in der Nacht minimiert. In der Praxis klappt das ganz gut, ich habe es jedoch nur selten genutzt. Den Cumulus Quilt 350 habe ich im Winter bei Temperaturen bis -4°C und im Sommer bei +20°C eingesetzt.
Dabei waren mir +20 °C schon etwas zu warm und -4 °C ein bisschen zu frisch. Die -4°C ließen sich jedoch mit langer Unterwäsche, einem Inlett und einem dünnen Biwaksack unter dem Tarp ganz gut aushalten. Insgesamt war mir unter dem Lite Line 400 Schlafsack bei gleicher Außentemperatur aber wärmer. Je stärker der Wind bläst, desto größer die Unterschiede. Dann macht sich die komplett geschlossene Konstruktion des Schlafsacks positiv bemerkbar.
Auch habe ich das Gefühl, dass im Halsbereich des Quilts nicht genügend Füllung sitzt wie in den übrigen Bereichen. Das mag vielleicht an der XL-Version des Quilt 350 liegen, denn die Kammern im Fußteil sind schön prall gefüllt. Positiv ist jedoch, dass Cumulus auch bei seinen Quilts auf die effektive H-Kammer-Konstruktion setzt. So werden Kältebrücken zur Außenseite minimiert.
Insgesamt kann der Cumulus Quilt 350 gut beim Temperaturen um 0 °C eingesetzt werden. Mit zusätzlicher Bekleidung, Inlett, Bivy und/oder der Isolationsjacke kann der Temperaturbereich noch etwas erweitert werden. Bei so einer konsequenten und ultraleichten Schlaflösung wie einem Quilt, ist die Integration weiterer Schichten ins Schlafsystem sowieso mehr als sinnvoll.
Gewicht/ Packmaß
Im Gewicht und Packmaß liegt sicherlich der größte Unterschied zwischen dem Cumulus Quilt 350 und dem Lite Line 400. Denn wo der LL400 gute 855 Gramm auf die Waage bringt, sind die 618 Gramm des Quilt 350 einfach nur hervorragend. Auch sein Packmaß ist als Konsequenz deutlich geringer. Zwar passen beide in einen 8 Liter fassenden Drybag. Aber den Quilt 350 bekomme ich dort mit viel weniger Kraft hinein. Was auch für die Füllung schonender ist.
Fazit des Vergleichs
Auch wenn Cumulus etwas anderes behauptet: Ich persönlich finde, dass der Schlafsack Lite Line 400 ein bisschen wärmer hält als die 350iger Version ihres Quilts. Auch mit einem prall gefüllten Halsbereich denke ich nicht, dass der Quilt wärmer oder gleich warm gewesen wäre. Die geschlossene Schlafsack Konstruktion isoliert da gefühlt einfach besser.
Dennoch bin ich mit meinem Umstieg vor 10 Monaten sehr glücklich. Und der Quilt bleibt vorerst auch meine Wahl für Trekkingtouren. Das geringere Gewicht und bessere Packmaß sind mir die etwas schwächere Wärmeleistung wert. Und mit weiteren Lagen kombiniert lässt sich auch bei leichten Minusgeraden noch angenehm schlafen. Zudem ist besonders in den warmen Monaten der Schlafkomfort einfach deutlich angenehmer.
Außerdem ist ein Quilt preislich meist günstiger in der Anschaffung als ein gleichwertiger Schlafsack. Zumindest bei den beiden vorliegenden Modellen ist das der Fall.
Alternativen?
Es gibt nicht sonderlich viele Hersteller die Quilts anbieten. Vorallem wenige europäische Marken. Die folgenden Modelle können aber als Alternativen zum Cumulus Quilt 350 angesehen werden:
- Enlightend Equipment Revelation 850
- Vaude Alpstein 450*
- Vaude Alpstein 250*
- Therm-A-Rest Corus HD* (Testbericht von Rene von Outdoor-Spirit)
- Therm-A-Rest Vela Double Quilt*
- ZPacks Solo Down
- Katabatic Gear Flex 22
Was ist deine Meinung?
Lieber einen ultraleichten Quilt oder den klassischen Schlafsack?
______
Anmerkung*: Ich danke Cumulus für die Bereitstellung des Quilt 350 XL. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Hey,
kannst du evtl den entsprechenden Teil über die Herkunft der Cumulus Daune zitieren? Die Aussage ist neu für mich. Eigentlich haben die ja keinen Hehl daraus gemacht, dass die 850er Daune aus Lebendrupf stammt.
Hey Max,
hier das Zitat aus dem E-Mail Verkehr mit Cumulus:
“Hello Alex!
[…]
The down we use is a side product of meat production. It means that the company that we buy our down from is plucking down from geese that are not alive anymore. They do not suffer live-plucking. I am enclosing the certificates.”
Die Zertifikate über den Fleischproduzenten, wo die Daunen herkommen, wurde ebenfalls angehängt.
LG Alex
Habe aus dem Grunde bisher immer gezögert dort etwas zu kaufen. Aber so kann man das überdenken. :)
Wobei sie früher sagten, dass 850er generell aus Lebendrupf stammt und wer was anderes behauptet lügt. Würde mich interessieren wie sie zu ihrem Sinneswandel gekommen sind.
Da kann ich Dir leider auch nichts genaueres sagen :)
Vielleicht gab es vermehrt Nachfragen von Kunden.
LG Alex
Hei Alex,
ich denke das “Problem” mit Quilts und Comfortern ist, dass du auf der offenen Rückseite, wenn die Ränder nicht unter Spannung stehen immer Kaltlufteintritt bei jeder Bewegung produzieren kannst. Bei Einspannen der NeoAir/Isomatte ist dabei extrem darauf zu achten , dass die Gummikordeln um die Matte so gelegt werden, dass sie die Quiltränder unter Längsspannung halten.
Einfacher und eleganter und dem MYOG-Gedanken entsprechend ist es kleine Knebel an die Schlaufen am Quiltrand, durch die die Gummikordel läuft, zu befestigen, in etwas Abstand 2 Gummi-Knopflochbänder quer über die Matte zu legen und seitlich am Mattenaußenrand festzunähen (nein du machst sie dadurch nicht undicht ;) ). Dann kannst du die Knebel durch die Knopflöcher des Gummibandes stecken und der Quiltrand ist elastisch und unter Spannung fixiert (musst die Gummiknopflochbänder eben im entsprechenden Abstand auf der Matte annähen) .
Der Clou! Dadurch das die Knopflochbänder mehrer knopflöcher auweisen kannst du durch variieren der Position der Knebel auf dem Knopfband entscheiden wie weit du den Quilt schlafsackähnlich unter dich gezogen haben willst!
Ist hier fantastisch in Bild un Video beschrieben und absolut genial:
http://www.gygago.com/index.php?id=793&lang=de
Gruß Andy
Hi Andy,
danke Dir für deine Ergänzung.
Das ist ja mal echt eine interessante Möglichkeit der Befestigung. Überlege ich mir auch mal :)
LG Alex
Hallo Alex, haben die dir den Quilt in XL extra zugenäht oder weißt du vielleicht wo man einen in L oder XL herbekommen könnte, habe (gefühlt) das halbe Internet durchforstet und leider garnichts gefunden. Liebe Grüße und du machst die besten Artikel *schleimschleim* ;-)
Hi Robert,
vielen Dank für dein Lob :)
Cumulus näht Dir auf Anfrage auch Sonderanfertigungen. Die XL-Version gibt es meines Wissens nach sonst nicht im Handel zu kaufen.
LG Alex
Ich hatte auch einen E-Mail-Verkehr mit Cumulus. Ich erhielt die exakt gleich lautende Antwort und ebenfalls zwei Zertifikate zugeschickt.
Dann bin ich auf zwei Links im Internet gestossen:
“Hochwertige und voll ausgereifte Daunen entwickeln sich erst nach ungefähr sieben Monaten.”
(https://www.gaensebetten.de/gaensebetten_service/federnkunde_de_207.html)
“Gänse werden im Alter zwischen 16 und 23 Wochen geschlachtet, …” (http://www.tagesspiegel.de/verbraucher/enten-und-gaense-23-wochen-dann-ist-schluss/5947104.html)
16 respektive 23 Wochen entsprechen 3,7 respektive 5,3 Monaten. Wenn diese beiden zufällig gefundenen Angaben stimmen, dann wird eine normale Gans für die Gewinnung hochwertiger (850 cuin) Daune gar nicht alt genug. Man müsste sie also länger als üblich durchfüttern.
Ich habe Cumulus zweimal ein E-Mail mit den beiden Links geschickt und sie um Aufklärung gebeten, erhielt aber nie eine Antwort darauf. Normalerweise antwortet Cumulus auf E-Mails innerhalb von 24 Stunden. Das hat mich etwas stutzig gemacht.
Hi Michael,
Danke dir für deine Ergänzungen. Die Artikel werde ich mir durchlesen, wenn ich wieder besseres Internet habe, als hier in den Bergen ;)
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
ich überlege mir ebenfalls einen Quilt von Cumulus zu kaufen. Aber ich bin mir aktuell unsicher, ob ich den 250ger oder den 350g Quilt kaufe. Ich wandere im Frühjahr/Sommer und hin und wieder im Spätsommer/Herbst. Winter nie. Die Nachtwerte liegen also maximal bei 6-7 Grad. Den Angaben von Cumulus nach sollte der 250ger reichen (Komforttemperatur: 4 ˚C / Grenztemperatur: 0 ˚C). Auch wegen des Gewichts tendiere ich zum 250ger. Mit dem 350ger wäre man aber wohl auf der sicheren Seite wegen den Temperaturen, oder? Wie ist Deine Meinung?
PS: Deine Seite ist top! Vor allem die Trekking Packliste finde ich klasse. Wandere seit Jahren. Es wird für mich langsam Zeit, weniger mit mir rumzuschleppen :-)
VG
Thorsten
Hi Thorsten,
Danke für dein Feedback!
Die Temperaturangaben von Cumulus sind nicht nach der standardisierten Testnorm gemacht und daher mit Vorsicht zu genießen.
Aber ich teile deine Einschätzung und würde wahrscheinlich auch zum 250iger greifen bei deinen erwarteten Nachttemperaturen.
Und sollte es etwas kälter werden kannst du ein leichtes Inlett nutzen oder die Isolationsjacke zusätzlich tragen.
Mit dem 350iger ging das mit diesem System bis circa – 5°C.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
ich habe mich jetzt auch für den Quilt 350 entschieden und im Frühjahr geht´s los auf den Malerweg. Erstmalig mit Quilt. Eine Frage habe ich aber dennoch an Dich: Wie befestigst DU den Quilt auf der X-Lite Matte? Es gibt ja mehrere Möglichkeiten. Vor allem mit Hinblick auf Wind. Denn dafür ist ja der Quilt schon ein wenig anfällig.
Nutzt Du diese von Cumulus empfohlene Haltetechnik: http://schlafsacke-cumulus.de/thumbnail.php?file=362
???
VG
Thorsten
Hi Thorsten,
Normalerweise befestige ich den QUilt gar nicht auf der Matte. Habe das ein, zwei Mal mit den Kordeln gemacht. Das war mir auf Dauer aber zu lästig. Wenn es sehr windig ist, habe ich unter meinem Pyramid Tarp das Innenzelt aufgespannt, was auch ganz gut Schutz vor Böen bietet. Ansonsten habe ich den Quilt auf der Unterseite einfach komplett zugezogen. So kommt kaum Wind mehr rein.
LG Alex
Hallo Alex,
ich überlege derzeit, uns Daunenquilts anzuschaffen – wie toll und praktisch, dass du dazu auch was geschrieben hast :D – und hatte bereits die von Cumulus im Auge. Nun würde ich mich über deine Meinung zu meiner Idee freuen:
Wir haben leichte Sommerschlafsäcke (Kt 13Grad, Kunstfaser), mit dem ich letzten Sommer in Mitteldeutschland echt gefroren habe, meinem Sohn (2) war damit wohl warm genug. Mit Fleeceinlet ging es für mich, aber das ist nichts für Frühling-/Herbsttouren und erst recht nichts für den Winter. Daher meine Idee den Cumulus Quilt 250 oder 350 zu kaufen und den leichten Sommerschlafsack dann als Outlet zu verwenden. Zuerst dachte ich, den Quilt wie eine Decke drüber zu legen, aber ich habe in irgendeinem Forum (ergooglet) gelesen, dass es umgekehrt besser wäre um die Daune vor Feuchtigkeit zu schützen. Da ich ausschließlich auf der Seite schlafe, würde ich eine geschlossene Außenhülle begrüßen, einen richtigen Winterschlafsack will ich aber eigentlich nicht kaufen, weil mir die a) zu teuer, b) zu schwer (Sommerschlafsack+Cumulus 250 = 1250g) und c) nicht flexibel genug sind.
Die Sommerschlafsäcke sind mMn reichlich weit geschnitten (wir sind aber auch zierliche Menschen), sodass die Daune mMn genug Platz haben sollte.
Meinst du, man kann Komforttemperaturen in so einer Konstruktion irgendwie aufrechnen?
Und welchen Quilt (250 vs 350) würdest du in diesem Fall empfehlen? Ich hätte gerne eine Komforttemperatur von -10 bis -15Grad. Schlafklamotten sind idR lange Funktionsunterwäsche, Thermosocken und bei Bedarf ein dünnes Fleeceshirt, Fleecebuff und Fleecemütze, bzw beim Lütten Funktionsunterwäsche+dicke Socken und evtl. Fleeceoverall mit Kapuze + Fleecebuff, Fleeceinletts könnten bei bis -15Grad dann mit eingerechnet werden.
Vllt auch noch wichtig: Wir schlafen derzeit in einem 1-2 Personen single wall UL Zelt.
Viele Grüße, Julia
Hi Julia,
das von Dir erdachte System sollte bei kälteren Temperaturen sicherlich funktionieren. Aber bis zu welcher Grenze kann ich Dir nicht genau sagen. Das musst Du dann im Praxistest ausprobieren. Ich persönlich würde den Daunenschlafsach bzw. Quilt aber als äußerste Schicht verwenden. Denn Du wirst wahrscheinlich in der Nacht mehr Feuchtigkeit in Form von Schweiß in die Innere Schlafsackschicht einbringen, als Regen an die äußere Schlafsackhülle kommt. Alternativ kannst Du zusätzlich noch einen Vapour Barrier Liner (VBL) nutzen, um genau das zu vermeiden. Ist im Winter in Kombination mit Daunenprodukten sowieso zu empfehlen.
Ob das alles aber bis zu einer Komftemp bis -15°C reicht kann ich Dir nicht sagen. Ich hatte selten diese Temperaturen um das zu testen. Wichtig wäre dann noch eine sehr gut isolierende Isomatte in Kombination mit einer dünnen unterliegenden EVA Matte.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
danke erstmal für deine guten Tipps auf deinem Blog hier!
du schreibst oben: “Zwar passen beide in einen 8 Liter fassenden Drybag. Aber den Quilt 350 bekomme ich dort mit viel weniger Kraft hinein. Was auch für die Füllung schonender ist.”
Ich hatte bisher auch immer gedacht dass weniger Kraft besser ist. Aber ich bin gerade auf folgenden Beitrag gestoßen und vielleicht kann man ja doch etwas doller drücken als man so dachte!?
https://outdoors.stackexchange.com/a/7178
Hi Klaus,
danke für deine Ergänzung. Interessant und gut zu wissen.
LG Alex
Also ich bin immer noch etwas hin- und her gerissen – bei angenehmen Temperaturen ist ein Quilt genial. Aber meine Erfahrungen bei kühlerem, zugigen Wetter waren doch eher die, dass es sobald man sich bewegt immer irgendwelche Kältebrücken gibt durch die es leicht ungemütlich wird.
Am besten auf dem Rücken liegen und nicht bewegen. Bin allerdings Seitenschläfer, weshalb ich mich wegen des größeren Platzangebots im Quilt für einen solchen entschieden habe.
Dort wo der Übergang zur Isomatte ist und der Quilt mit dem Gummizugug auf der Isomatte aufliegt sind zwangsweise offene Stellen und das ist definitiv eine Problemstelle. Insbesondere auch am Hals zieht es recht unangenehm hinein. Ich habe daher zusätzlich sogar noch ein leichtes Seideninlet, das gibt etwas mehr Wohlfühlatmosphäre und mehr Schutz im Halsbereich.
Ach so, und eher die wärmere Variante nehmen – die Temperaturangaben sind von Cumulus schon recht sportlich gerechnet.
Ich nutze auch ein Inlett im Quilt. Gibt guten Windschutz und halt den Quilt sauberer. Mit dem 350iger Quilt bin ich bis jetzt auch in kaltem Wetter super klar gekommen.
LG Alex
Hallo Alex,
ich überlege auch gerade, mir einen 250´er Quilt zuzulegen. Mit meinen 190cm würde eine Erweiterung reichen. Nun stehe ich allerdings vor der Frage, ob ich den Quilt im Schulterbereich verbreitern lassen sollte. Ich meine, mein Lamina 20 (L) hat hier einen Umfang von 165 cm und der passt perfekt. Mein DreamLite 500L hat eine Schulterbreite von 75 cm und dürfte nicht enger sein.
Der Cumulus Quilt 250 hat hier (nur) 70/140 cm (Schulterbreite / Umfang) … ist aber am Rücken doch eigentlich offen. Mit der von Cumulus angebotenen Verbreiterung wäre ich in der Größenordnung vom (vollständig geschlossenen) Lamina. Die Frage, die ich mir jetzt stelle ist, ob es nicht genau diese paar cm sind, die den Unterschied zwischen Quilt und Schlafsack ausmachen … und ich auf die Verbreiterung getrost verzichten kann?!
Hast du / oder jemand der hier mitliest da eine Meinung?
Vielen Dank im Voraus
Steffen
Hallo Steffen,
deine Frage kann ich Dir leider auch nicht ganz beantworten. Ich persönlich habe kein besonders breites Kreuz und passe gut in den Quilt 350 hinein. Ich mache ihn oben nie komplett zu, sonst wäre das Konzept des Quilt ja auch irgendwie hinfällig. Ich habe zwar auch die längere Version wegen 197 cm, aber ich meine dazu wird im unteren Bereich erweitert.
LG Alex
Moin,
Wie sieht es mit der Feuchtigkeit aus? Hattest du schon Probleme damit? Bin mir unsicher ob ich lieber einen Kunstfaser quilt nehmen sollte.
Die Oberfläche des Schlafsacks ist ja wasserabweisend oder?
Grüße
Peter
Hi Peter,
mit Feuchtigkeit hatte ich noch keine wirklichen Probleme.
Auch das Kondenswasser von der Innenseite des Zeltes hat dem Quilt nicht geschadet. Trocknet in der Sonne echt super schnell wieder.
Viele Grüße,
Alex
Hallo,
ich habs gerne kalt und geräunig um gut zu schlafen und überlege mir deshalb einen Quilt statt Schlafsack anzuschaffen. Ich schlafe aber grundsätzlich ohne Bekleidung d.h. maximal Tshirt und Unterwäsche. Bei einem Quilt liege ich dann aber mit direkten Hautkontakt auf der Isomatte? Habe ich das richtig verstanden? Ich denke mir das das nicht sonderlich angenehm ist und bin daher am Zweifeln obwohl meine Schlafgewohnheiten (schlafe nie auf dem Rücken liegend, oft nur halb zugedeckt und habe gerne viel Bewegungsfreiheit) für einen Quilt sprechen würden.
Ist ein Quilt also empfehlenswert wenn man plant nur in Unterwäsche zu schlafen? Liegt man dann ohne Unterlage direkt auf der Isomatte?
Hi Michi,
ich schlafe meist auch nur mit T-Shirt und Unterwäsche. Für mich ist der Quilt meistens die bessere Wahl gewesen als ein Schlafsack. Es kommt aber immer drauf an, bei welchen Temperaturen den Quilt nutzen möchte.
Aber es stimmt, dass man direkt auf der Isomatte liegt. Mich persönlich stört das nicht. Als Ergänzung kannst Du auch noch ein Inlett im Quilt verwenden.
Viele Grüße,
Alex
Hallo,
danke für die Antwort. Benützt wird Quilt oder Schlafsack hauptsächlich im Sommer, Wintercampen ist nicht geplant.
Als Bikepacker gehts bei mir vorallem um kleines Packmass und Gewicht. Cumulus hat da schon sehr interessante Angebote.
Hallo Alex, habe vor einigen Wochen mit dem Camping bei niedrigen Temperaturen angefangen. Nutzt du mit deinem Daunen-Quilt einen Vapour Barrier Inlet? Ich habe gelesen, dass sich das erst bei Touren ab einer Woche lohnt – das scheint mir nicht logisch zu sein. Ich habe allgemein ziemlich grosse Probleme mit Kondenswasser (am Zelt), das liegt aber wohl auch am Zelt (ich habe ein neues gekauft, das aber leider noch nicht geliefert wurde…) Nützt der Vapour Barrier Inlet überhaupt etwas, um die Kondensation im Zelt zu senken? Oder nützt das nur gehen Wärme/Feuchtigkeit vom Körper?
Danke und lieber Gruss,
Katharina
Hi Katarina,
ich denke nicht, dass ein VBL nur ab einer Woche sinnvoll ist. Wenn Du probleme mit Kondenswasser hast, dann nutz doch gerne ein VBL. Ich nutze ein recht luftiges Pyramiden Tarp und habe eigentlich wenig Probleme mit Kondenswasser. Prinzipiell verhindert die VBL Schicht, dass die Feuchtigkeit, die vom eigenen Körper abgegeben wird, in die Daunenfüllung des Schlafsack/Quilts kommt und die Füllung zusammenfällt.
Viele Grüße,
Alex