Ich habe mich entschieden. Mein altes Zelt war mir zu schwer und bereitet jetzt jemand anderem auf Trekkingtour (hoffentlich) eine Freude. Die neue mobile Unterkunft liegt aber bereit. Für ganze 8 Nächte war es auch schon mein Zuhause. Und ich freue mich Dir mein neues Zelt endlich vorzustellen: “Hello TarpTent MoTrail*!“
Das Einwandzelt ist das neuste Modell aus dem Hause der amerikanischen Cottage Company TarpTent. Seit 1999 produziert das kleine Unternehmen ultraleichte Tarp Zelte in Nevada City. Das TarpTent MoTrail war jedenfalls ein heißer Kandidat für unsere Alpenüberquerung zu Fuß von Wien nach Nizza.
Aber was ist denn das besondere an einem Einwandzelt? Bei einem Einwandzelt wird das Außen- sowie das Innenzelt miteinander vernäht. Dadurch werden Insekten- und Regenschutz in einer einzigen Lage kombiniert. Das spart natürlich kräftig Gewicht. Das TarpTent MoTrail bringt somit nur 1028 g auf die Waage. inklusive Heringe, Abspannleinen und dem Packsack. Und das obwohl es für 2 Personen geräumigen Schlafplatz bietet.
Gewicht gespart wurde außerdem durch das Weglassen von speziellen Zeltstangen. Zum Aufspannen werden einfach 2 Teleskop Trekkingstöcke* verwendet. Da ich diese sowieso immer bei mir trage, könne sie gleiche mehrere Zwecke erfüllen.
Das Abspannen eines TarpTent ist daher ein wenig aufwändiger als bei herkömmlichen Zelten. Anstatt die Zeltstangen zusammen zu stecken und an das Zelt zu clippen, werden TarpTents hauptsächlich durch die Heringe gehalten. Ebenso wie bei einem Tarp. Zum Aufbau des TarpTent MoTrail aber später mehr.
Die genauen Daten des TarpTent MoTrail findest Du im folgenden Abschnitt:
- Farbe: hellgrau
- Gewicht (inkl. Packsack, 4 Heringe, Leinen – nachgewogen): 1028 g
- Gewicht (nur Zelt – nachgewogen): 974 g
- Packmaß: 41 cm x 10 cm
- Breite Liegefläche: 132 cm
- Länge Liegefläche: 213 cm
- Liegefläche: 2,81 m²
- Apsidenfläche: 1.17 m²
- max. Höhe: 120 cm
- Anzahl Eingänge: 1
- Freistehend: nein
- Stopfbar: ja
- Material Zeltplane: 30D hochfestes Ripstop Nylon, silikoniert, grau ~ 51g/m²
- Material Zeltboden: 30D hochfestes Ripstop Nylon, silikoniert, schwarz ~ 51g/m²
- Material Netz: No-See-Um Polyester Netz ~ 34g/m²
- Einsatzbereich: 3 Jahreszeiten
- Schlafplätze: 2
Trotz seines ultraleichten Gewichts sind recht robuste Materialen verwendet worden. Sieht man bei einigen Ultraleichtzelten heutzutage sogar ultradünnes 7D(!) Ripstop Nylon* als Wetterschutz, frage ich mich häufig wie lange das denn halten soll…TarpTent hat beim MoTrail jedoch 30D Ripstop Nylon für die Zeltplane und den Zeltboden verwendet. Das Netz besteht aus No-See-Um-Polyester Netz.
TarpTent MoTrail: Vorbericht
Das TarpTent MoTrail ist noch ein ziemlich frischer Begleiter. Zwar habe ich in ihm schon über eine Woche geschlafen, aber immer nur bei bestem Wetter. Mangels Niederschlag kann ich Dir momentan leider noch nicht sagen, wie es sich bei Regen und Wind schlägt. Bedingungen vor denen einen das Zelt ja hauptsächlich schützen soll.
Daher ist dies auch eher eine Art Vor- oder besser gesagt Zwischenbericht. Sobald ich es unter widrigeren Wetterbedingungen eingesetzt habe, wird dieser Artikel umfangreich aktualisiert.
TarpTent MoTrail: Erster Eindruck und Aufbau
Vereinfacht gesagt, ist das MoTrail von der Konstruktion her ein A-Frame Tarp mit angenähtem Boden und Moskitonetz. Im vorderen Teil wird das Einwandzelt mit einem 120cm hohen Trekkingstock errichtet und zu den Seiten hin abgespannt. Im hinteren Bereich sorgt ein 70 cm hoher Trekkingstock ebenfalls für die typische A-Form des Zeltquerschnitts. Auch hier wird es zu den Seiten hin abgespannt. Mit einem Reißverschluss wird die Zeltplane über dem Eingang wind- und regendicht verschlossen. In sternenklaren Nächten kannst Du die Öffnungen per Klettverschluss offen lassen.
Der leichte Badenwannenboden wird nicht separat abgespannt. Er ist über dünne Gurte mit den äußeren Abspannpunkten verbunden. Diese Gurte ermöglichen ein schnelles und faltenfreies Ausrichtens des Bodens. Bedingt durch diese Konstruktion muss der Untergrund auf dem das Zelt aufstellt wird, wirklich eben sein. Ansonsten “rutscht” der Boden in Hangrichtung leicht weg. Nachdem ich das einmal erlebt habe, achte ich nun penibel auf einen ebenen Lagerplatz.
Vorne verfügt das TarpTent MoTrail über einen großen Eingang und am Ende über eine fensterartige Belüftungsöffnung. Alle Nähte müssen beim ersten Aufbau von Hand mit Nahtabdichter versiegelt werden. Was ich Anfangs für ziemlich nervig hielt, ging dann doch erstaunlich einfach und schnell vonstatten. Es lohnt sich auch ein paar Linien Nahtabdichter über den Boden zu ziehen. Dadurch verrutschen die aufblasbaren Isomatten deutlich weniger.
Aufbau
4 Heringe reichen quasi, um das TarpTent MoTrail aufzubauen. Ideal abgespannt ist es dann aber nicht. Um die Stabilität zu erhöhen und die Durchlüftung zu verbessern habe ich noch 4 zusätzliche Abspannpunkte in Anspruch genommen. Vorne, hinten und an beiden Seiten jeweils einen. Für die Fotos des MoTrail habe ich es aber faulerweise nur mit 5 Heringen abgespannt. Mit etwas Übung geht das in knapp 2 Minuten problemlos von der Hand. An jeder Längsseite des Einwandzeltes stehen 4 zusätzliche Abspannpunkte zur Verfügung.
Die 4 mitgelieferten Heringe eignen sich aber wirklich nur für weichere Böden. Bei dem Versuch sie in die steinige kroatische Erde zu treiben, brach der erste recht schnell ab. Wiesen und Waldböden stellen aber kein Problem dar. Für härtere Böden eignen sich eher diese Heringe*.
Durch das bewusste weglassen des Zeltgestänges kann das TarpTent MoTrail nicht ohne weiteres freistehend aufgebaut werden. Hochalpine Verhältnisse und der Aufbau auf blankem Fels sind also tabu. Für diesen Einsatzbereich ist das ultraleichte Einwandzelt aber auch gar nicht gedacht. Mit etwas Geschick, ein Paar großen Steinen und extra Abspannleine kann aber jedes Tarptent notdürftig aufgebaut werden.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
Variable Abspannbar
Die Seiten des TarpTent MoTrail können je nach Wettersituation relativ variable abgespannt werden. Weht kein Wind, dann stecke ich die Heringe etwas weiter vom Außenzelt in den Boden. Dadurch hebt sich die Zeltwand etwas höher und die Ventilation wird verbessert.
Regnet es jedoch bei kräftigerem Wind, dann würde ich die seitlichen Heringe nah am Zelt in den Boden setzen. Somit kommt die Zeltwand entsprechend tiefer und schützt das Innere besser vor Wind und Wetter.
Tarptent MoTrail: Komfort und Liegefläche
Ist es dann einmal errichtet, fällt mir als erstes sofort der geräumige Innenraum ins Auge. Im Vergleich zum MSR Nook ist dieser breiter und großzügiger. Außerdem nimmt die Breite nach Hinten nicht ab, sondern ist durchgehend 132cm weit. Zum Vergleich: Das MSR Nook war im Eingangsbereich 127cm und im Fußbereich nur 107cm breit. Oder Schmal. In das Motrail passen auch 2 breite Isomatten gut nebeneinander. Selbst dann finden noch 2 (Ultraleicht) Rucksäcke im Inneren Platz.
Der Eingang ist ebenfalls groß genug und macht das Einsteigen angenehm einfach. Nur sollte man auf den tragenden Trekkingstock* Acht geben. Sonst fällt Dir im wahrsten Sinne des Wortes das Dach auf den Kopf. Alternativ besteht auch die Möglichkeit das MoTrail vorne mit 2 Stöcken aufzustellen. Angeblich soll so die Stabilität weiter erhöht werden.
Die 8 Nächte haben wir immer zu zweit im Zelt geschlafen. Und ich muss sagen, der Komfort ist spürbar höher als in dem doppelwandigen MSR Nook. Das merke ich vor allem an den folgenden Dingen:
- größere Liegefläche
- konstante Breite über die gesamte Länge
- gesteigerte Zelthöhe
Das Tarptent Motrail ist kein Tanzpalast. Aber das erwarte ich von einem Ultraleichtzelt auch überhaupt nicht. Dennoch ist die Liegefläche für ein Zelt in dieser Gewichtsklasse auch für meine 1,97m Körpergröße hervorragend. Ich stoße weder vorne noch hinten an und auch zu den Seiten hat man mit 2 Personen ausreichend Freiraum.
TarpTent MoTrail: Belüftung und Kondensation
Ein Einwandzelt ist durch die fehlende zweite Lage generell anfälliger für Kondensation im Innenraum. Durch die großflächigen Belüftungsmöglichkeiten soll dem beim TarpTent MoTrail aber entgegen gewirkt werden. In regenfreien Nächten kann dazu die komplette Front und Rückseite geöffnet werden. So kann ein stetiger Luftzug durch das Einwandzelt wehen. Das war einer meiner großen Kritikpunkte am MSR Nook. Die Ventilation war im Nachhinein betrachtet eher mangelhaft und starke Kondensation im Fußbereich war an der Tagesordnung.
Die Belüftung des MoTrail ist um einiges besser. Dadurch schützt es zwar weniger vor frischen Winden und kalten Temperaturen, beugt der Kondensation aber etwas besser vor. Vor die Wahl gestellt, ziehe ich die Kälte der Kondensation vor. Denn den feuchten Daunenschlafsack morgens wieder trocken zu bekommen finde ich nerviger, als Nachts noch schnell die Daunenjacke drüber zu ziehen. Und ein Winterzelt ist das MoTrail sowieso nicht.
Ob die gute Durchlüftung in der Praxis auch wirklich der Kondensation verbeugt, kann ich noch nicht genau sagen. Auch wie die Durchlüftung bei Regen aussieht steht noch aus. Denn in Kroatien hatten wir es nachts nie kälter als 15°C und keinen Regen. Daher waren für maximale Ventilation immer beide “Türen” geöffnet.
TarpTent MoTrail: Wetterschutz
Auch dieser Punkt bleibt vorerst unbeantwortet. Außer Piniennadeln hatten wir bisher keinen Niederschlag zu befürchten. Was ich aber durchaus positiv sehe! Sobald ich näheres weiß, werden beide Abschnitte mit aussagekräftigerem Inhalt gefüllt.
Fazit zum TarpTent MoTrail
1028 Gramm für das Komplettpaket sind hervorragend. Wetter- und Insektenschutz, geräumige Liegefläche und eine angenehme Zelthöhe für ein ultraleichtes Einwandzelt. Auch große Personen finden in dem TarpTent MoTrail ausreichend Platz. Immer natürlich unter der Prämisse, dass man ultraleichte Ausrüstung verwendet. Die verwendeten Materialen sind ein guter Kompromiss zwischen Gewicht und Haltbarkeit. Die vielen Abspannpunkte ermöglichen einen sehr stabilen und relativ variable Aufbau. Dafür reichen die mitgelieferten Heringe aber leider nicht ganz aus. 2 – 4 extra Heringe sind auf jeden Fall sinnvoll.
Wenn Du mit der nicht freistehenden Einschränkung einverstanden bist, bekommst Du ein sehr gutes und wirklich ultraleichtes Zelt für 2 Personen. Die Durchlüftung und Ventilation sind klasse. Wetterschutz und Kondensationsverhalten werden sich in der nächsten Zeit aber noch beweisen müssen.
Die aktuelle Bewertung ist nur vorläufig. Nach einem ausführlichen Schlechtwettertest wird sie entsprechend angepasst.
Was hältst Du von dem TarpTent MoTrail?
Hattest Du selber schon ein Einwandzelt im Einsatz?
______
Anmerkung*: Das Zelt habe ich selbst erworben und wurde mir nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Huhu!
Da ich allein im Zelt pennen will, habe ich das Protrail mit nach Schottland genommen. Ich muss sagen: Ich hatte Angst, vor der Tropfsteinhöhle am Morgen und hab deshalb kurz vorher noch mit dem Gedanken gespielt, mit ein doppelwandiges Zelt doch noch zuzulegen. Heute bin ich froh, dass ich es nicht tat. Die Tarptents sind so toll zu belüften, dass kaum Feuchtigkeit im Zelt war morgens. Und das trocknete dann während des Frühstücks. Bin hochzufrieden und sehr angetan von der Qualität. Toller Bericht! Bei mir gibt’s zu meinem auch bald was zu lesen ;)
Ganz liebe Grüße und weiter so!
Chaoskirsche (Iris)
Hi Iris,
danke Dir das Du deine Erfahrungen bezüglich Kondensation hier teilst!
Das freut mich zu hören, dass es im Protrail kaum Feuchtigkeit gab. Wie würdest Du denn den Regenschutz des TarpTent bewerten?
Dann bin ich schon auf deinen Bericht gespannt!
Liebe Grüße,
Alex
Ich verwende seit 2010 das Tarptent Contrail (jetzt: ProTrail) und bin sehr zufrieden damit. Ich war damit
– 2012 in Frankreich in den Alpen (Belledonne und Vercors)
– 2013 in den Schweizer Alpen (Ritomgebiet)
– 2015 in Schottland (West Highland Way und Cairngorms)
Ich blieb darin stets trocken, egal ob Gewitter(sturm) oder hefige Regengüsse in Schottland.
Da das Zelt sehr gut belüftet ist, hatte ich in Schottland bisweilen den Wunsch, ein besser schützendes Zelt zu haben. Letztlich muss ich aber festhalten: Ich blieb trocken.
Da die Heringe sich bei starken Windböen bisweilen etwas gelockert haben, habe ich inzwischen etwas Schockcord eingearbeitet, um Böen besser abfedern zu können.
Es setzt sich zwar auf der Innenseite manchmal einiges an Kondenswasser an. Der Trick ist, die Zeltwand einfach nicht zu berühren. Da die Masse – gerade im Fussbereich – etwas eng (wenig Höhe) sind (beim ProTrail scheint das etwas besser zu sein?), ist das allerdings nicht immer ganz leicht. Es ist jedenfalls nicht so, dass dann gleich alles völlig nass wäre.
Diesen Sommer habe ich das ganze Zelt aussen frisch silikonisiert, damit das Wasser aussen wieder schön abperlt. Nach einiger Zeit kann das – je nach Nutzung – nötig werden, da der Stoff nicht mehr ganz so schnell trocknet, wenn er Feuchtigkeit aufnimmt.
Ein Nachteil des Silnylons ist, dass es sich bei Feuchtigkeit stark dehnt. Auch da erhoffe ich mir vom eingearbeiteten Shockcord Abhilfe. Der Zeltboden ist zudem extrem rutschig und trotz einigen selbst aufgetragenen Silikonstreifen brauche ich einen völlig ebenen Platz für das Zelt, da sonst die Matratze samt mir in die abschüssige Ecke des Zeltes rutscht.
Ich würde wieder ein Zelt von Henry Shires kaufen, allerdings für eine Person eher das Notch (das gab es 2010 noch nicht). Dieses bietet zwar eine kleinere Liegefläche, die für lange und weite Matten zu eng ist. Es ist bei gleichem Gewicht und Packmass aber doppelwandig (Innenzelt auf Moskitonetz) und hat zwei Aus- respektive Eingänge, die zudem angenehmer zu nutzen sind.
Hi Michael,
danke Dir für deine ausführlichen Erfahrungen.
Habe vom Motrail einen ähnlichen Eindruck gewinnen können. Bin auch noch auf der Suche nach sinnvollen Nachspannern für das Silnylon. Die Erfahrungen mit dem ebenen Boden habe ich auch gemacht. Hatte sogar das Gefühl, dass sich der gesamte Badewannenboden zur abschüssigen Seite hinbewegt…
Generell finde ich die Produkte von Henry auch wirklich klasse!
LG Alex
Moin Alex!
Sorry, hatte nicht mitgekriegt, dass du hier geantwortet hast; komme gerade erst von ner Reise zurück ;)
Zum Thema Regenschutz: Absolut in Ordnung, hatte keine Probleme beim Protrail. (Toi toi toi). Toll ist auch, dass es so leicht ist, da konnte ich dann für die Einsparung nen Jetboil Flash mitnehmen (der Test ist übrigens schon fertig, aber das Teil wirst du sicherlich kennen ;)). Was gut war, denn mit UL-Kocher wäre ich in Schottland nicht klargekommen. Hab mich ja hier daheim schon halb damit in Brand gesetzt *grins*…
LG!
Lese gern bei dir.
Iris
Hi Iris,
super, danke Dir für dein Feedback!
Oje, hast Du den Dosenkocher ausprobiert?
LG Alex
PS: Ich habe in Schottland mit Spiritus gekocht, allerdings weniger oft als gedacht. Bei mir heisst Kochen draussen allerdings primär “Wasser heiss machen”. Das ging auch in Schottland einwandfrei. Ich habe dafür den Sidewinder Cone von TrailDesigns um meinen Evernew 900ml-Topf genutzt.
Das Wort “Kochen” hat bei meinen Touren die gleiche Bedeutung :)
Hi ihr zwei! ;)
Also ich hab den profanen Coladosen-Kocher zunächst (etwa auf Mallorca) genutzt. Aber: Das ist einfach nichts für Menschen, die auch gern mal ins nächste Loch fallen, weil sie ab und an mal tollpatschig sind ;) Ich bin jedenfalls froh (auch wenn ich vorrangig Wasser erhitze), dass ich nun den Jetboil habe. Der ist einfach robust, ich verbrenn mir nicht die Pfoten und er ist fix (was man von Spritius ja nicht wirklich behaupten kann). Allein die Piezo-Zündung hat mich nicht überzeugt, aber ich kann das Ding ja auch so anzünden ;)
Das Protrail ist, wie Michael anmerkte, wirklich sehr großzügig geschnitten, auch im Fußbereich. Abgedichtet habe ich es auch zusätzlich. Ansonsten verhält es sich mit Kondens und Regen genauso wie von Michael beschrieben. Ein bisschen nervt mit die Ausdehnung des Silnylons. Aber das ist zu verschmerzen bei 770 Gramm Gewicht ;)
Auch ich habe übrigens Silikonstreifen aufgetragen auf den Boden. Nutzt ebenfalls nicht viel – ich brauche eine Ebene, sonst häng auch ich in der Wand ;) Aber: Das “Problem” relativierte sich, als ich auf die Therm-A-Rest Z Lite Sol als Schlafmatte umgestiegen bin: Die liegt ja extrem eng am Boden und rutscht nicht wirklich. Und ich sowie meine Knochen kommen gut damit klar.
Dennoch: Ich liebäugel immer noch mit einem Zelt, das ebenso leicht ist, aber seitliche Eingänge (oder einen seitlichen Eingang) hat und möglichst doppelwandig ist. Mal sehen, ob sich da noch was ergibt. Zumindest mit meinem Rucksack bin ich derzeit hochzufrieden: Teste gerade ein neues UL-Modell (Hyberg). Sehr spannend und wirklich komfortabel – bei, ich weiß nicht ganz genau, aber etwa 550 Gramm. Hallelujah. Danke dafür ;)
LG
Iris *wink*
Hi Iris,
Spiritus muss relativ warm sein, um sich schnell zu entzünden. Es hilft eine kleine Spiritusflasche nah am Körper zu tragen.
Stimmt, die Z-Lite liegt deutlich rutschfester auf dem Boden des MoTrail. Die NeoAir Matten sind da deutlich rutschiger. Da muss man für sich abwägen, ob man eine dicke oder rutschfeste Matte haben möchte;)
Der Hyberg klingt interessant. Mein unter der Nähmaschine liegender MYOG Pack hat gewissen Ähnlichkeiten und wird so um die 450 Gramm wiegen.
LG Alex
Hi Alex,
ja, den Trick mit dem “Am Körper tragen” kannte ich auch. Mir dauerte der ganze Erhitzungsvorgang nur ganz einfach zu lange, es war alles zu kippelig und nervig. Da hab ich gern auf UL verzichtet. Der Jetboil hat natürlich sehr komfortable Features, da schlepp ich doch gern mehr rum ;) Was die Matte angelangt: Ich dachte immer, es sei megaunbequem, auf dem Schaumstoffding zu liegen. Aber das dachte ich nur, weil ichs nie probiert hatte. Komme jetzt sehr gut klar. Allerdings kann es dennoch sein, dass ich irgendwann noch einmal umsteige. Mal sehen… ;)
Der Hyberg-Test ist bald fertig. Mich hat er überzeugt. Er wiegt zwar etwas mehr als dein Projekt, aber der Komfort rechtfertigt vermutlich die zusäzlichen Gramm. Zumal er immer noch weit von diesen “2 Kilo”-Monstern entfernt ist… ;) Ich lass dir mal ne Nachricht hier, wenn meine Rucksackerfahrungen online sind (bin leider nicht geschickt im Nähen ;)). Kannst dann ja gern mal reinschauen.
GlG
Iris
Hi Iris,
Dann bin ich schon sehr auf deinen Test gespannt. Danke schonmal für die Nachricht.
LG Alex
Hallo Iris
Dann wäre doch vielleicht das Tarptent Notch etwas für dich. Packmass und Gewicht entsprechen ungefähr dem ProTrail, aber es ist doppelwandig. Beide Schichten sind separat aufbaubar, aber es kann in einem Schritt aufgebaut werden. Schau dir mal das Video dazu auf der Website an. Das Innenzelt gibt es wahlweise aus Moskitonetz oder etwas windgeschützter aus leichtem Stoff.
Gruss
Michael
Hi Michael!
Ja, das Teil stand in der engeren Wahl. Hab mich dann halt für das Protrail entschieden. Aber mit dem Notch liebäugel ich immer noch…. Ist es wirklich innen 109 Zentimeter hoch? Ist ja auch ne Menge Platz drin, oder? Bin ja nur 1,63 Meter ;)
LG
iris
Ich habe es selber nicht, ein Freund hatte es in Frankreich in den Alpen dabei und hat es zum gleichen Zweck auch mal meinem Bruder ausgeliehen. So konnte ich es mir ansehen und begutachten. Die Höhe ist variabel, je nach dem, wie hoch du es aufbaust. Höherer Aufbau = mehr Durchzug, tieferer Aufbau = mehr Schutz, ähnlich wie beim Contrail/ProTrail. Mich hat es – vielleicht abgesehen von der beschränkten Liegefläche, ich mag nämlich lange und weite Matten schon noch gerne – sehr überzeugt.
Vom Platz zum Aufsitzen würde mir mit meinen 184cm auch das Rainbow gefallen. Nur “schleppt” man da auch noch eine lange Bogenstange mit, es ist etwas schwerer und das Packmass ist auch grösser. Dafür kann man es mit Trekkingstöcken freistehend nutzen, was in Gegenden mit harten Böden ein Vorteil sein kann.
PS: Eigentlich das mühsamste beim Contrail finde ich, dass man quasi reinkriechen muss (ist mit meiner Länge manchmal etwas mühsam). Der Innenraum und die grosse Liegefläche sind dann wiederum echt toll. Aber gerade der bequeme Zugang von beiden Seiten finde ich beim Notch schon sehr praktisch. Je nach Windrichtung wählt man einfach die Seite, die besser windgeschützt ist. Übrigens: Wo in Schottland warst du unterwegs? Ich war im Sommer 2015 auf dem West Highland Way, auf Teilen des East Highland Way und in den Cairngorms.
Liebe Leute, bin gerade über diese Seite “gestolpert”! Das mag nicht jedermann/jederfraus Sache sein, aber mein Einwand-Zelt wiegt inklusive Abspannschnüren und Heringen unter 700 gr!Treckingstöcke dienen als Zeltgestänge. Platz für zwei ist ausreichend. Kein unnötiges drunter und drüber, da zwei Eingänge vorhanden sind. Zpacks Duplex ist in Europa nicht so bekannt, aber die Qualität ist sagenhaft. Nur der Preis kann einen erschrecken: fast 600,-$ US herzliche Grüsse aus der Schweiz, Christoph
Hi Christoph,
Danke für deine Ergänzung!
Ja das ZPacks Duplex kenne ich auch. Hätte ich mir gerne zugelegt, aber der Preis hat mich dann doch etwas abgeschreckt. Wie sieht es denn mit der Langzeithaltbarkeit des dünnen Cuben Materials aus?
Viele Grüße,
Alex
Es gibt im Netz den einen oder anderen Bericht darüber, dass Cuben Fiber auf längere Zeit weniger haltbar sein könnte. Da das Material aber noch relativ jung ist, sind echte Langzeitberichte noch Mangelware. Noch etwas leichter als die Produkte von ZPacks.com sind die von MountainLaurelDesigns.com.
Ich habe mir unlängst den Splash Bivy von Zpacks gekauft. Für mich ist der leider ungeeignet, da meine lange und weite Matte dafür zu dick ist. Die Daunendecke wird an den Füssen so zusammengedrückt, dass ich zu frieren beginne. Ich werde den wohl zu einem “Innenzelt” für mein leichtes Tarp umschneidern und habe dann auch ein Zelt, das um die 700g wiegt – allerdings nur für eine Person. (Hier wäre ein vergleichbares Produkt von MountainLaurelDesigns sogar deutlich leichter gewesen.)
Hi zusammen!
Stimmt, Alex, der Preis hat mich auch abgeschreckt. Aber mit meinem Protrail war ich (sind ja auch nur zirka 770 Gramm) auch sehr zufrieden. Nur sind halt zwei Eingänge sehr verlockend… ;)
Dazu nervt es mich, in den USA kaufen zu müssen. Lange Wartezeiten, Zoll etc… das schreckt mich jedenfalls ab.
Übrigens ist der versprochene Bericht zum 560 Gramm-Rucksack “Attila” von Hyberg gerade online. Ich war echt überrascht, wie sehr er mir zugesagt hat, da ich mit UL aufgrund der oft fehlenden Stabilität doch schon so manches Mal meine Probleme hatte. Hier ist das netterweise anders. Der wird mich eine Weile begleiten. Und angenehm dabei finde ich ebenfalls: 149 Euro und in Deutschland zu haben – das kann man ja lange nicht bei allen UL-Herstellern behaupten ;)
Wer Lust hat, reinzulesen (und auch gern zu fragen ;)): http://outdoorzeit.blogspot.de/2016/11/ausrustung-attila-hybergs-erster.html#more
LG!
Iris
Danke Dir für die Info zum Bericht!
LG Alex
Der Zoll ist blöd. Aber die langen Wartezeiten stören mich weniger. Ich mag es eigentlich noch ganz gerne, wenn ein Produkt extra für mich erst hergestellt wird und nicht einfach aus einem Lager genommen, eingepackt und an mich verfrachtet wird. Bei den meisten Anbietern weiss man ja nicht mal, wo und unter welchen (nicht selten miserablen) Bedingungen das Produkt gefertigt wurde. Wenn ich etwas vorausplane, komme ich mit den Wartezeiten gut zurecht. Nur sollten die angegebenen Wartezeiten natürlich auch stimmen, so dass man sich darauf verlassen kann.
Danke für den Bericht, Iris. Der Rucksack sieht echt schön und gut verarbeitet aus. Übrigens liegt mein Gorilla von GossamerGear so schön am Rücken an, dass ich ihn ganz leicht nach hinten hängen lassen kann (nur etwa einen Zentimeter). Dann liegt er effektiv nur an der Hüfte und an den Schultern an, der ganze Rücken ist frei und der Schweiss kann praktisch ungehindert verdunsten. Der “Attila” hat keine Alustrebe: Ich vermute, dass das deshalb dort nicht wirklich funktioniert?
Mit jedem Rucksack, den ich sehe, komme ich meinem “idealen Rucksack” ein Stück näher. Vielleicht werde ich mir den eines Tages selber nähen müssen. Das wird dann wohl mehrere Anläufe brauchen, bis ich zufrieden sein werde.
Was für lange Wartezeiten auf Bestellungen in den USA? Montags bei Henry bestellt, am Freitag war mein Squall zuhause. Und insgesamt hat es deutlich weniger gekostet als bei einem Kauf in Deutschland (ok, ist ein paar Jährchen her).
Und wenn man etwas leichtes mit seitlichem Eingang möchte: da ist das Terra Nova Laser Competition nicht verkehrt.
Das Terra Nova ist mir persönlich viel zu niedrig. Ich mag schon gerne eine Innenhöhe von etwa 120cm.
Mit den Wartezeiten hast du recht: Henry Shires bietet ja nur Produkte an, die er auf Lager hat. Ich hatte 2010 an einem Freitag bestellt, am Montag wurde das Contrail versendet und eine Woche später – auch wieder am Montag war es bei mir in der Schweiz.
Im Schnitt sind Bestellungen aus den USA eine Woche unterwegs,es kann aber auch mal zehn Tage dauern. Mein Rekord liegt ebenfalls bei fünf Tagen vom Versand bis zum Eintreffen auf der lokalen Poststelle (Abholung).