Jetzt bin ich schon seid knapp einem halben Jahr im Besitz des Ultraleicht Schlafsack Cumulus Lite Line 400. Es wird also mal langsam Zeit, dieses feine Stück Ausrüstung einmal näher zu beleuchten und für Dich unter die Lupe zu nehmen!
Zu Beginn dieses Jahres, habe ich angefangen meine gesamte Trekking Ausrüstung auf ultraleicht umzurüsten. Und da der Schlafsack bei dem Rucksackgewicht zu den “Big Three” (Zelt, Schafsack, Rucksack) zählt, musste mein altes, schweres und nicht mehr sonderlich wärmendes Kunstfaser-Exemplar weichen.
Da ich nicht zwei separate Schlafsäcke besitzen möchte, war mir neben dem geringen Gewicht auch ein Jahreszeiten-übergreifender Einsatz wichtig. Das heißt, dass ich im Frühling, Sommer, Herbst und Winter relativ angenehm in dem Schlafsack im Freien übernachten kann. Mit der angegebenen Komfort-Temperatur von 2°C und einer Füllung von 400 g Daunen, habe mich mich somit für eine gute Balance entschieden. Vor dem ausführlichen Test des ultraleicht Schlafsack, findest Du hier noch ein paar Spezifikationen zum Cumulus Lite Line 400:
Cumulus Lite Line 400 – Details des ultraleicht Schlafsack:
- Gewicht (normal): 755 g
- Gewicht (XL): 855 g
- Komfort-Temperatur: 2 °C
- Grenz-Temperatur: – 4 °C
- Extrem-Temperatur: – 20°C
- Daunenqualität: 850 cuin
- Reißverschluss (RV): Zweiseitiger YKK-Reißverschluss mit zwei selbstblockierenden Schiebern
- Länge (normal)/ Max. Körperlänge: 202 cm/ 185 cm
- Länge (XL)/ Max. Körperlänge: 215 cm / 200 cm
- Packsack-Masse (Höhe/Durchmesser): 25/17 cm (28/18 cm >> XL-Version)
- Packsack-Volumen: 5,7 l
- Ausstattung: kleine Innentasche, RV-Isolierung, Zusätzlich großer Netzbeutel zur Aufbewahrung zu Hause, verstellbare Kapuze
- Preis: EUR 219,00
Cumulus Lite Line 400: Erster Eindruck / Verarbeitung
Mein erster Eindruck war: Für den Preis hätte ich nicht so eine hochwertige Verarbeitung erwartet! Denn normalerweise bewegen sich Daunenschlafsäcke mit einer gleichwertigen Füllung oft schon um die 300 Euro. Die Außenhaut des Lite Line 400 besteht aus “Pertex Quantum Stoff”, einem ultraleichten und daunenfesten Synthetikstoff.
Erstes Probeliegen im heimischen Bett bei 20°C Raumtemperatur: Es wird mir sehr schnell warm! Man kann schnell in den Schlafsack hineinschlüpfen, aber beim Zuziehen des Reißverschlusses, solltest Du Vorsicht walten lassen, da sich die dünne Außenhaut gerne zwischen den Zähnen des RV verfängt. Dies ist aber ein leidiges Thema bei den meisten Schlafsäcken die ich bis jetzt in die Finger bekommen habe. Der Kopf lässt sich mit der integrierten Kapuze umschließen, welche sich aber nur mittelmäßig auf die jeweilige Kopfgröße einstellen lässt.
Insgesamt kommt der Cumulus Lite Line 400 in der Ausstattung sehr minimalistisch daher, was man besonders an den simplen Kordelzügen, der Kapuze und dem schnörkellosen Packsack bemerkt. Diese Ansatz gefällt mir ausgesprochen gut, wenngleich sich das Verpacken des Schlafsacks im dünnwandigen Packsack nicht ganz so einfach gestaltet und viel Kraft zum stopfen erfordert. Denn Kompressionsriemen sucht man am Packsack vergeblich, wodurch sich natürlich wieder etwas Gewicht einsparen lässt.
Cumulus Lite Line 400: Packmaß und Gewicht
So kommt der Daunenschlafsack auf ein Gesamtgewicht von 755 g in der normalen und 855 g in der XL-Version. Das ist für ein Schlafsack mit einer Komforttemperatur von 2°C schon eine ganz ordentliche Leistung. Sicherlich gibt es auch in diesem Temperaturbereich Schlafsäcke die noch leichter, aber dann auch entsprechend teurer sind.
Das Packmaß des 400.er ist angenehm gering und findet selbst in kleineren Ultraleicht Rucksäcken Platz. Die Zeiten, in denen der Schlafsack noch 60% des Rucksack Stauraums eingenommen hat, sind definitiv vorüber.
Beim Komprimieren des Schlafsack im Packsack, gilt die Regel: Nicht zusammenrollen oder falten, sondern STOPFEN! Und wenn Du von der Tour wieder zuhause bist, lager den Schlafsack im großen Aufbewahrungsbeutel, wo er gut lüften kann und seine Bauschkraft nicht verliert.
Cumulus Lite Line 400: Komfort und Hautgefühl
Liegst Du einmal im Cumulus Lite Line 400, fühlt sich die Außenhaut in Kombination mit den weichen Daunen sehr angenehm an. In Kunstfaser-Schlafsäcken (auch den neueren) empfinde ich ein deutlich anderes Gefühl auf der Haut und fühle mich insgesamt unwohler, als in einem Daunenschlafsack. Von der Größe her passt mir (197cm, 90kg, schlank) die XL-Version des Lite Line 400 sehr gut und ich kann notfalls auch noch meine ultraleichte Daunenjacke oder ein Inlett* im Inneren verwenden.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
Auch wenn der Polster-Effekt bei einem Schlafsack logischerweise deutlich geringer ist, als bei einer Isomatte, empfand ich die Füllung unter mir jedoch als äußerst angenehm und spürbar. Es weichen beim liegen auch nicht alle Daunen zu den Seiten aus, sondern eine kleine Füllung hat man immer unter sich liegen. Ich habe außerdem das Gefühl, dass Gerüche von dem Daunenschlafsack nicht sonderlich stark aufgenommen werden, oder einfach beim lüften schnell wieder entweichen können.
Cumulus Lite Line 400: Wärmeleistung
Kommen wir nun zum wichtigsten Teil und der Frage, ob der Schlafsack denn auch bei kalten Temperaturen seinen Besitzer noch warm hält. Die Komforttemperatur ist zwar mit 2 °C angegeben, aber immer sehr stark von dem Kälteempfinden der jeweiligen Person abhängig. Ich persönlich hatte keine Probleme bei leichten Minusgraden (circa -3°C Außentemperatur) mit dem Lite Line 400 im Harz zu übernachten. In Kombination mit meinem Zelt und einer Lage Merino Unterwäsche, hat er mich auch noch unterhalb der Komforttemperatur angenehm warm gehalten. Ist es leicht über Null Grad, kann ich sogar problemlos die Lage Merino weglassen.
Bei winterlichen Temperaturen fällt im Zelt leicht mal Kondensat aus und der Schlafsack wird dann auf der Oberfläche an einigen Stellen feucht. Da Daunen ihre Wärmeleistung stark verlieren wenn sie nass werden, war ich vorab deshalb etwas besorgt. Glücklicherweise zu unrecht. Denn obwohl der Schlafsack manchmal an einigen Stellen außen etwas nass geworden ist, habe ich davon im Innern nichts bemerkt und konnte auch keine Verschlechterung der Wärmeleistung feststellen.
Fazit zum Cumulus Lite Line 400 XL:
Mit dem Cumulus Lite Line 400 bekommst du einen schnörkellosen Ganzjahres Dauenschlafsack, welcher dich auch noch bei leichten Minusgraden angenehm warm hält. Die gute Verarbeitung und das sehr wohltuende Hautgefühl machen ihn fast zu einem Schnäppchen in dieser Kategorie. Das sich die Außenhaut leicht in dem Reißverschluss verhakt, hat mich nicht sonderlich gestört. Jedoch lässt der Einstellmechanismus der Kapuze etwas zu wünschen übrig. Am dem Lite Line 400 gefallen mir sein geringes Gewicht und das niedrige Packmaß bei trotzdem guter Wärmeleistung am besten! Nach vielen Nächten im Einsatz kann ich sagen: Klare Kaufempfehlung!
Update Mai 2016:
Nun besitze ich den Cumulus Lite Line 400 schon etwas mehr als ein Jahr und bin immer noch sehr zufrieden mit ihm! Auch nach 40+ Nächten kann ich keine Abnutzungserscheinungen erkennen. Die Wärmeleistung hat sich in dieser Zeit kein bisschen verändert und auch der Daunenverlust ist minimal. Gefroren habe ich im LL400 selbst im Winter noch nicht. Im Sommer ist er aber für meinen Geschmack etwas zu warm. Dann hilft es, den Reißverschluss komplett offen zu lassen und ihn wie eine Decke zu verwenden.
Update März 2017:
Fast 2 Jahre lang war der Cumulus Lite Line 400 mein Begleiter. Im Zuge meines Ultraleicht Trekking Wahns musste aber auch er weichen. Und zwar einem Daunenquilt. Nun ist der Cumulus Quilt 350 mein ganzjähriger Begleiter auf meinen Trekkingtouren. Er wiegt knapp 240 Gramm weniger, bietet dennoch eine ähnliche Komforttemperatur. Hier der Testbericht des Quilts.
Hier findest Du den Lite Line 400 auf der Herstellerseite >>
Bildergalerie
Was hältst Du vom Cumulus Lite Line 400?
Nutzt Du einen ähnlichen Schlafsack?
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Anmerkung*: Den Schlafsack habe ich selbst erworben und er wurde mir nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Wow – das hört sich auch mächtig gut an. Ich habe lange gezögert, mit zwischen einem Cumulus-Quilt und einer As Tucas-Decke zu entscheiden. Beides hatte für mich Vor- und Nachteile. Letztlich ist es die Decke geworden und auch damit bin ich gut gefahren (http://www.outdoorzeit.blogspot.de/2016/05/schlafen-blanket-statt-quilt-oder.html – falls du lesen magst ;)) . Allerdings schwirrt mir der Cumulus immer noch im Kopf herum – auch aufgrund deines Berichts. ;) Danke sehr! LG Iris
Hi Iris,
Momentan spiele ich auch mit dem Gedanken mal einen Quilt von Cumulus auszuprobieren. Da kann dann nochmal was Gewicht gespart werden :)
LG Alex
Das stimmt. Cumulus kommt bei mir auch irgendwann dran. Aber die Decke von As Tucas ist auch spannend, eben weil da Quilt und Decke eins sind ;) Mir fehlt jedoch so bisschen eine Art Kordel bzw. nen Wärmekragen. Die Decke fällt jedoch schön “um den Hals” und ich kann sie mir über den Kopf ziehen. Die fehlende Kordel ist daher nur ein kleines Manko. Wirklich Gewicht sparen würdest du allerdings nicht damit (795 Gramm). Da müsstest du dann auf Wärmeleistung verzichten. War überrascht, wie gut ich mit dem Quilt-/Decken-System klar komme ;)
Hallo Alex,
Dein Bericht über den Schlafsack hört sich ja sehr gut an. Das Teil ist auf jeden Fall sehr interessant, auch wegen des günstigen Preises.
Die Fragen die sich mir zu dem Schlafsack noch stellen, brauche ich im Sommer in den Bergen eine Komforttemperatur von 2*Celsius ( ich will im Juli den E5 Oberstdorf-Meran mit Zelt machen) oder würde auch der 300 ausreichen?
Auf der Website des Herstellers habe ich nichts von einer kürzeren Version gelesen die meine Frau (1,52m) dann ja wohl bräuchte. Oder funktioniert das wenn der Schlafsack länger ist?
Entschuldige die Anfänger Fragen aber das wird unser erstes Trekkingabenteuer und wir suchen im Moment noch die ganze Ausrüstung zusammen.
Mir graut es jetzt schon wenn ich an den schweren Rucksack denke….
Danke für deine Hilfe!
Gene
Hi Gene,
sorry für die späte Antwort, aber wir waren bis gerade auf einer 10-tägigen Trekkingtour im Schwarzwald unterwegs.
Also eine kürzere Version den LL400 oder des LL300 wäre mir auch nicht bekannt. Da muss dann wohl die normale Version herhalten. Das wird sicherlich auch gut funktionieren. Meine Freundin (1,68cm) hat auch viele wärme Nächte in der Xl-Version meines LL400 verbracht :)
Ich persönlich würde aus Gewichtsgründen zum LL300 greifen. Ich intergiere aber momentan auch meine Kleidung in mein Schlafsystem. Sollte mir also doch zu kalt werden, ziehe ich eine Lage Merino-Unterwäsche oder meine Daunenjacke an. Sollte euch das nicht liegen, dann nehmt eher denn LL400.
LG Alex
Auf Anfrage stellt Cumulus auch kürzere (und längere) Schlafsäcke her, kostet dann ca. 20 Euro extra.
Hallo Ragna,
da hast Du Recht. Habe meinen Quilt 350 auch in der XL-Länge auf Wunsch bekommen.
Viele Grüße,
Alex
Hallo Alex,
dank Deines Berichts sind wir auf den Cumulus Lite Line gekommen und haben ihn uns inzwischen zugelegt. Die erste Probenacht mit Blick aufs Matterhorn war super :)
Der Schlafsack ist nicht nur leicht und warm, sondern auch der Stoff schön kuschelig.
Viele Grüsse
Biene
Hi Biene,
Klasse! Übernachtung mit Aussicht auf das Matterhorn? Besser geht es ja wohl kaum :D
Dann wünsche ich euch weiterhin viele wärme und aussichtsreiche Nächte mit den LL 400!
LG Alex
Hi Alex, in your later posts you mention that you have switched to the Cumulus 350 quilt. I am considering to buy a quilt from Cumulus and am deciding between 250 and 350. Until now I have owned only synthetic sleeping bags, so I am not sure how different they are in terms of insulation. Did you also consider the 250 quilt? In what conditions you think that 350 would be appropriate, but 250 wouldn’t? Thanks!
Hi Eugen,
yes, i use the Quilt 350 on a regular basis. Since i wanted a quilt that also works near 0°C, i choose the 350. In combination with a liner and extra clothing, the Quilt 350 works nicely around 0°C. The 250 is in my opinion more a 2 season quilt only. But i haven’t used it before. The weight to warmth ration of a down bag is better than that of a synthetic one. Same weight equals more warmth. I also prefer the feeling of a down insulation an my skin over the sythetic one.
I hope that helps.
Cheers, Alex
Hi Alex, hast Du die Möglichkeit den Lite Line XL zu messen? Der normale war mir (185 cm, 88 kg, sportlich/normale Figur) zu eng und zu kurz. Leider finde ich im Internet keine zuverlässigen Angaben. Das reicht von 77 Brust/55 Füsse bis 86 Brust/60 Füsse. Mein alter Schlafsack hat 225cm/89cm/55cm und wiegt 1150 Gramm. Wäre knorke, wenn ich da noch was an Gewicht sparen könnte ;-). Gruss aus der Schweiz, Andreas
Hi Andreas,
habe gerade noch mal nachgemessen. Brustweite: 75cm, Fußboxweite: 49cm. Keine Ahnung woher die anderen Angaben stammen. Ich persönlich (197cm, 95kg, normale Statur) habe aber genügend Platz in der XL-Version des LL400.
LG Alex
Hi Alex,
klingt nach einem sehr guten Schlafsack für wenig Geld.
Da stellt man sich die Frage, woher die Daune so billig kommt? Auf der HP von Cumulus findet man keine Infos bzgl Haltung und (Lebend-)Rupfung.
Diese Info und der Denkanreiz für Leser in deinem Text vermisse ich stark.
Sonst gut.
VG
Hi Jakob,
habe von Cumulus ein paar Dokumente und Zertifikate geschickt bekommen, in denen die Herkunft der Daune beschrieben war. Hatte das im Bericht zu deren Daunenjacke eingefügt. Hier mal als Zitat aus dem Artikel:
“[Auf Nachfrage hat] Cumulus […] mir versichert, dass die verwendeten Daunen als Nebenprodukt der Fleischherstellung gewonnen werden und die Gänse keinem Lebendrupf unterzogen wurden. Die Daunen werden dazu von dem International Down and Feather Testing Laboratory (IDFL) auf ihre Qualität, Herkunft und viele weitere Faktoren getestet.”
LG Alex
Hi Alex, thank you for the answer. In the meantime, I have order and received the 350 quilt. It looks indeed very good. I am eager to try is soon.
Hi Eugen,
nice to hear! Enjoy the new gear :)
Cheers,
Alex
Moin,
Danke für Deine Info. Ich habe es mir jetzt was einfacher gemacht und einfach einen Schlafsack direkt bei Cumulus bestellt. Mit meinen gewünschten Massen. Die Beratung und der Mailkontakt an sich waren übrigens top und der Preis ist auch unschlagbar.
Gruss
Andreas