Wer nach einer Action Kamera mit hervorragender Bildqualität sucht, aber nicht 480€ für die GoPro Hero 4 Black Edtion ausgeben möchte, findet mit der GoPro Hero 4 Silver Edition eine interessante Alternative. Sie besticht mit knackscharfen Aufnahmen und dem ersten Touchdisplay bei einer GoPro Action Kamera. In diesem GoPro Hero 4 Silver Test beleuchte ich die Vor- und Nachteile der neuen Action Kamera und untersuche sie auf Herz und Nieren.
Sie ist schon etwas länger auf dem Markt, aber immer noch das beliebteste Kamera-Modell von GoPro. Mittlerweile habe ich sie schon mehr als 1,5 Jahre im Einsatz und konnte mit ihr viele tolle Aufnahmen beim Skifahren, dem Wandern und sonstigen Abenteuern in der Natur machen.
Ihr Vorgänger Modell, die HERO 3+ Black, hat mir schon super gefallen und da sich von der Auflösung bei der Hero 4 Silver nichts geändert hat, war ich Anfangs gespannt, was die 4er Serie neues zu bieten hat.
GoPro Hero 4 Silver Test
Technische Daten der GoPro Hero 4 Silver Edition:
Auflösungen:
- 4K – max. 15 fps
- 2.7K – max. 30 fps
- 1080p – max. 60 fps
- 720p – max. 120 fps
- WVGA – max. 240 fps
- Fotos mit 12 MP
- Foto Burst-Modus mit max. 30 Bilder/s
Sonstige Features:
- Touchdisplay
- QuikCapture
- Zeitraffer-Aufnahmen
- Auto Low Light
- Nachtaufnahmen mit Langzeitbelichtung
- Protune
Für Tipps wie ihr optimale Aufnahmen mit der Hero 4 macht, schaut euch diesen Artikel mal genauer an:
GoPro Hero 4 Silver Test: Erster Eindruck und Ausstattung
Die GoPro kommt, in der für alle Action Kameras des kalifornischen Herstellers typischen, quadratischen Verpackung, auf deren Deckel die Kamera thront. Optisch sieht sie ihrem Vorgänger, der Hero 3+, auf den ersten Blick sehr ähnlich. Jedoch sind die runden Front-LED an die Seite neben das kleine Status-Display gewandert und auf der Rückseite befindet sich nun das Touchdisplay. Lange hat man darauf gewartet und nun kommt endlich eine GoPro mit integriertem Display. Darüber kann der Aufnahmewinkel kontrolliert, alle Einstellungen getätigt und die gemachten Aufnahmen begutachtet werden. Meiner Meinung nach ein gigantischer Fortschritt bei GoPro.
Die Kamera fühlt sich sehr wertig an und ist angenehm klein und leicht. Sie wiegt ohne Gehäuse 83 g und mit der Umhausung 147 g. Das Gehäuse ist bis 40 m Wasserdicht und kommt mit 3 verschiedenen Deckelklappen. Die bis 40 m wasserdichte Standardklappe, eine bis 3 m wasserdichte Touchklappe, durch die das Display auch mit Gehäuse noch bedient werden kann und eine offene Skeletonklappe welche die beste Soundaufnahme ermöglicht. Der Akku befindet sich jetzt auf der Unterseite der Kamera und verfügt über eine Kapazität von 1169 mAh. Auf der linken Seite sitzt nun ein Menü-Knopf der im gewählten Aufnahmemodus spezifische Einstellungen aufruft (Videoauflösung ändern im Videomodus…etc.). Die Belegung und Funktionen von Mode und Start Button haben sich gegenüber den älteren Modellen nicht geändert. Unverändert sind auch die Anschlüsse für Micro-USB, Micro-HDMI und der Mirco SD Kartenslot auf der rechten Kameraseite.
Touchdisplay
Bei jedem Einschalten der Kamera aktiviert sich auch automatisch das Display. Über einen kleinen Knopf links unten lässt es sich jederzeit wieder deaktivieren. Die Helligkeit und Schärfe des Touchscreens sind gut. Auch in hellem Sonnenlicht konnte ich das Display noch gut ablesen und bedienen. Für eine Beurteilung der Aufnahmeschärfe reicht es aufgrund der Größe natürlich nicht aus, aber den Bildausschnitt kann man damit sehr gut einrichten.
Durch eine Wischgeste von Rechts nach Links öffnet sich ein Auswahlmenü. Hier können die verschiedenen Aufnahmemodi wie Video, Foto, Burst und die Wiedergabe sowie einige Einstellungen angewählt werden. Diese Geste klappt bei mir meistens erst nach dem dritten Anlauf. Sehr reaktionsfreudig ist das Display leider nicht. Abgesehen davon funktioniert es aber ansonsten zufriedenstellend.
GoPro Hero 4 Silver Test: Videoqualität
Wie bei allen neueren (ab Hero 3+) GoPro Action Kameras ist die Qualität der Videoaufnahmen herausragend. Schärfe und Farbwiedergabe sind wirklich auf einem sehr hohen Niveau. Die ersten Hero 3+ Black Editions hatten letztes Jahr Probleme weit entfernte Objekte scharf darzustellen. Das ist bei der GoPro Hero 4 Silver definitiv nicht mehr der Fall. Bäume, Häuser oder Berge in der Ferne sehen gestochen scharf aus. Besonders in der 2.7K Auflösung bei 30 fps. Mein favorisierter Videomodi ist 1080p mit 60fps im Superview-Modus, da ich am liebsten Skivideos aufnehme und man somit noch mehr von der eigenen Bewegung und Umgebung mit ins Bild bekommt. Das verleiht den Aufnahmen eine sehr schöne Dynamik. Ansonsten ist man mit 1080p 60fps im normalen Wide Modus auch immer gut beraten. In dieser Einstellung ist die Verzerrung des Bildes auch deutlich geringer.
Dieses Video habe ich während des letzten Ski Trips mit der GoPro Hero 4 in 1080p und 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Für den Zeitlupen-Effekt wurden die Aufnahmen auf 50% der Geschwindigkeit (30fps) reduziert und auch mit 30fps gerendert.
Weitere Videos zu meinen Ski-Trips und Wanderungen gibt’s in meinem YouTube-Kanal. Sie wurden alle fast ausschließlich mich der HERO 4 Silver gemacht!
Es gibt unzählige Einstellmöglichkeiten der Videoauflösung und Bildwiederholrate bei der Hero 4 Silver. Sie ist sogar in der Lage 4K Ultra HD Videos aufzuzeichen. Jedoch lediglich mit maximal 15 Bildern pro Sekunde, wodurch leider keine flüssigen Aufnahmen möglich sind. Wenn ihr sehr ambitioniert seid und das Plus an Schärfe flüssig aufgenommen haben wollt, müsst ihr in die GoPro Hero 4 Black oder die Panasonic HX-A500 investieren. In der niedrigsten Videoauflösung WVGA könnt ihr durch die hohe Bildwiederholrate von 240fps sogar extreme Zeitlupen machen.
Passend für Deine Ausrüstung:
Was mir sehr gut gefallen hat ist die Helligkeitssteuerung der Silver. Ich bin im Winter viel in den Bergen und damit im Schnee unterwegs. Dabei sind gerade die extremen Helligkeitswechsel von angestrahltem Schnee und Schatten eine große Herausforderung für Kameras. Die Hero 4 Silver meistert diese sehr gut. In alle Belichtungssituationen kamen die Strukturen des Schnees schön hevor und keine Bereiche waren überstrahlt bzw. zu hell. Die Anpassung der Helligkeit geschieht schnell und für den Betrachter kaum merklich.
In dunkeln Räumen oder bei weniger optimalen Lichtverhältnissen lässt die Zeichnung und Schärfe der Aufnahmen etwas nach, bleibt aber immer noch auf einem guten Niveau. Bei der Low Light Performance hat sich einiges getan gegenüber den letzten Hero Generationen. Wollt ihr jedoch Nachts Video-Aufnahmen mit der GoPro Hero 4 Silver machen, erhöht sich das Bildrauschen trotz des Low Light Modus sehr stark. Da gibt es sicherlich Kameras die diese Aufgabe besser meistern. Meiner Meinung nach werden der Großteil der Action Kameras aber sowie eher bei Tageslicht eingesetzt.
Im folgenden Video gibt es das ausführliche Video Review der GoPro Hero 4 Silver inklusive einiger Testaufnahmen:
Fotoqualität
Mit maximal 12 MP knipst die GoPro Hero 4 Silver Fotos und das in einer ordentlichen Qualität. Die Farbwiedergabe und die Schärfe sind auch hier sehr gut, die Bilder sind für mein Empfinden aber etwas zu stark nachgeschärft. Insgesamt werden nahe Objekte (<0.5m) etwas weniger scharf abgebildet als weiter entfernte. Trotzdem sind tolle Schnappschuss-Aufnahmen damit möglich. Interessanter als die Einzelbildaufnahme finde ich den Kontinuierlichen Foto-Modus und den Burst Modus. Ihr könnt somit entweder automatisiert in einem bestimmten Zeitintervall (alle 0.5s,2s,5s….etc.) Fotos schießen oder 30 Bilder in 1 Sekunde, 2 oder 3 Sekunden. Besonders wenn ein bestimmter Moment eingefroren werden soll, entstehen so sehr interessant Foto Ergebnisse.
In diesem Artikel erfährst Du wie Du in 4 einfachen Schritten atemberaubende Zeitraffer Aufnahmen mit deiner GoPro erstellst!
In den Fotoeinstellungen könnt ihr seit dieser Generation auch den Night-Modus aktivieren. In diesem ist es möglich die Belichtungszeit selbst zu wählen und Nachts Langzeitbelichtungen aufzunehmen. Minimal sind hier 2 Sekunden und maximal 30 Sekunden Belichtungszeit wählbar. Finde ich persönlich sehr interessant, um Nachtaufnahmen mit den berühmten Fish-Eye Effekt zu schießen.
Hier sind sind ein paar Testaufnahmen die ich mit der GoPro Hero 4 Silver geschossen habe:
Wenn Du das maximale aus deinen GoPro Fotos herausholen möchtest, dann schau Dir diese 6 Tipps einmal genauer an!
GoPro Hero 4 Silver Test: Akkulaufzeit
Anfangs hatte ich ein paar Bedenken wegen der Akkulaufzeit der neuen Touchscreen GoPro. Wie viel Leistung braucht das Display und wie wirkt sich das auf die Akkulaufzeit aus? Zum Glück lässt sich aber das Display jederzeit ausschalten oder die automatische Abschaltzeit festlegen. So lässt sich der zusätzliche Akkuverbrauch minimieren.
In meinem Test hielt die GoPro Hero 4 Silver Edition bei 1080p mit 60 fps 1h : 34 min mit ausgeschaltetem Display durch.
Angesichts der enormen Datenrate bei 60 fps ist das ein relativ guter Wert. Mir ist in den Bergen aber aufgefallen, dass sich die Akkulaufzeit bei sehr kalten Temperaturen (< -10°C) sehr stark verringert bzw. die Kamera “notabschaltet”. Das trifft aber auch auf die Kameras der Serie Hero 3+ oder Hero 3 zu.
Nur der Vollständigkeit halber: Mit dauerhaft eingeschaltetem Display hält die GoPro Hero 4 Silver bei gleichen Einstellungen (1080p 60fos) 1 h : 32 min durch.
Sehr beeindruckend, dass das eingeschaltete Touchdisplay so wenig Leistung im Betrieb benötigt. Daumen hoch!
GoPro Halterungen: Alles beim Alten
Die GoPro Mounts haben sich seid der ersten Kamera nicht verändert und kommen in der gleichen Ausführung wie immer daher. Ich persönlich finde, dass relativ wenig Zubehör für den Preis mitgeliefert wird. Hier könnte GoPro etwas mehr Umfang bieten. Im folgenden Bild könnt ihr den vollständigen Lieferumfang der Hero 4 Silver in der Adventure Ausstattung sehen.
Für mehr Infos über GoPro Mounts und Tipps für GoPro Aufnahmen beim Wintersport verweise ich auf diese Artikel:
Fazit zum GoPro HERO 4 Silver Test
Die Video- und Bildqualität der GoPro Hero 4 Silver Edition sind hervorragend und lassen für mich persönlich auch hinsichtlich der Einstellmöglichkeiten keine Wünsche offen. Das Touchdisplay ist eine sinnvolle und sehr angenehme Erweiterung der Action Kamera. Spielereien wie die Möglichkeit Fotos mit Langzeitbelichtung aufzuzeichnen runden das sehr gute Gesamtbild ab. Lediglich etwas mehr Zubehör könnte GoPro das nächste Mal mitliefern. Wer das extra an Bildqualität mit flüssigen 4K Aufnahmen und 1080p in 120 fps haben möchte und auf einen Touchscreen verzichten kann, sollte sich die Hero 4 Black Edition genauer anschauen. Für die meisten Anwender wird die Hero 4 Silver aber sicher die bessere und günstigere Wahl sein.
Magst Du es lieber noch kompakter? Dann schau Dir meinen GoPro Hero 4 Session Test einmal genauer an.
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Wie gefällt Dir die GoPro HERO 4 Silver? Was ist Dein Lieblings-Feature?
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